jh1511
Liebes Expertenteam, ich braeuchte mal eure Hilfe. Meine Tochter ist nun 8 Monate alt und ihr Essensplan ist wie folgt: 06:00 stillen eine Seite 08:30 stillen andere Seite 11:00 stillen eine Seite 13:00-13:20 mittagsbrei jedoch meist nur 50-60g 14:30 getreide obst brei halbes glas 15:30 stillen eine seite 17:30 stillen andere Seite 19:00uhr milchbrei 09:00uhr stillen Ggbf. 22:00 stillen Nachts schlaeft sie meist dann 8std durch. Leider isst sie nur wenig brei mittags. Unser kinderarzt meinte sie muss ein glas essen. Aber ich kann ihr das ja nicht reinstopfen wenn sie schon weint. Hab schon alles versucht andere loeffel teller anderer stuhl aus dem glas ihr selbst einen loeffel in die hand gegeben. Aber mehr als 50-60g isst sie nicht. Wie kann ich erreichen dass sie mehr isst? Des Weiteren nimmt sie keine flasche an und auch keine andere milch. Egal wer sie fuettert sie will nur wenn dann gestillt werden. Das problem ist dass ich bald wieder anfange zu arbeiten. Daher waere es gut wenn ich es wenigstens schaffen koennte von 11-19uhr nicht zu stillen. Aber nachmittags nach 4std moechte sie unbedingt an die brust. Mir tut es in der seele weh ihr das dann zu verweigern. Wasser und saft trinkt sie ausm becher aber keine milch. Was kann ich tun um die zeit noch zu ueberbruecken sodass ich nur noch morgens und abends stille?kann ich ihr vll nachmittags auch einen fruechtemilchbrei geben oder waere das zuviel? Was vll noch wichtig ist, an der Brust wenn sie nicht muede ist, trinkt sie auch nur ca. 5min. Den 2,5std rythmus hat sie seit Ihrer Geburt. Lieben Dank schonmal fuer die Hilfe! Viele Gruesse rockjenny
Liebe rockjenny, was sollst Du denn machen? Dein Kind in einen Schraubstock spannen, ihm die Nase zuhalten, damit es den Mund auf macht und ihm dann unter Zuhilfenahme eines Kartoffelstampfers feste Nahrung in den Magen zwingen? Was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, um so schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. So schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und mach weiterhin keinen Kampf ums Essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter. Lass dich leiten von deiner Kleinen, sie WEISS genau, was sie braucht. Wenn sie nichts oder nur wenig essen mag, dann lass sie. Sonst erzeugst du nur einen Stress, der keinem von Euch gut tut. Der beste Weg, ein Kind zu einem "schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet "Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". Sei getrost, dass sie solange du weiter stillst bekommt, was sie braucht. Vielleicht ist auch für dich das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ich zitiere dir noch aus einem Artikel, den Denise Both IBCLC geschrieben hat: "Das am heißesten gehandelte Thema, wenn es um Mangelerscheinungen bei gestillten Kindern ist das Eisen. Stillende Frauen dürfen sich immer wieder anhören, dass Muttermilch ja nur wenig Eisen enthält und dass die Eisenspeicher des Kindes nur bis etwa sechs Monate ausreichen und dann sei es unabdingbar Beikost einzuführen, um einen Eisenmangel abzuwenden. Es stimmt, dass Muttermilch im Verhältnis zu Kuhmilch oder künstlicher Säuglingsnahrung nur wenig Eisen enthält, demgegenüber steht jedoch die bessere Bioverfügbarkeit des Muttermilcheisens für das Kind. Dennoch kann es zu einem Eisenmangel bei gestillten Kindern kommen. Besonders gefährdet dafür sind Frühgeborene, Kinder deren Mütter in der Schwangerschaft einen Eisenmangel hatten und Kinder, deutlich länger als sechs Monate jegliche feste Nahrung ablehnen. Man muss zwischen Eisenmangel und einer Eisenmangelanämie unterscheiden. Eisenmangel lässt sich nicht unbedingt an einem niedrigen Hämoglobinwert (Hb) erkennen. Es reicht also nicht, beim Kind regelmäßig den Hb zu bestimmen, um einen Eisenmangel auszuschließen, sondern es muss zusätzlich auch noch der Serum Ferritin Wert bestimmt werden. Ein Eisenmangel im Kindesalter kann wirklich schwer wiegende und vor allem nicht immer wieder behebbare Folgen für die geistige und körperliche Entwicklung haben und sollte deshalb nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Dazu kommt, dass sich ein unguter Kreislauf entwickeln kann, wenn das Kind erst mal in eine Mangelsituation geraten ist: Der Eisenmangel macht das Kind appetitlos, das Kind mag erst recht keine Beikost essen, der Eisenmangel verschärft sich. Deshalb ist es sinnvoll, dass bei einem Kind, das lange jegliche Beikost verweigert, Hämoglobin und Ferritin bestimmt werden, um rechtzeitig eingreifen zu können, falls sich ein Mangel bestätigt. Der Pieks für die Blutuntersuchung ist weniger traumatisch für das Kind, als ein unentdeckter Eisenmangel. Eine vegetarische Ernährung ist übrigens nicht gleichzusetzen mit einer zu geringen Eisenzufuhr. Vegetarisch lebende Familien sollten jedoch unbedingt auf eine bewusste Zusammenstellung ihrer Ernährung achten, denn das Eisen aus pflanzlichen Nahrungsmitteln wird nur zu 3 bis 8 Prozent verwertet, also deutlich weniger als das hämgebundene Eisen aus Fleisch, dessen Verwertbarkeit bei etwa 23 % liegt." Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach weiterhin immer wieder aus und gib deinem Kind noch etwas Zeit. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Entspannt Dich. erstens hat dein Kinderarzt unrecht, kein Kind MUSS in dem Alter nur Brei essen. Auch nicht eine komplette Mahlzeit. Das was sie jetzt schon isst ist perfekt, alles andere kommt von alleine. Mit Druck erreichst Du nur eines, nämlich das sich im schlechtesten Fall der Fälle eine Essstörung entwickelt. Und ich bezweifel mal das du das willst. Und wegen Arbeiten, auch da würde ich in Ruhe abwarten. Unser musste mit 1nem Jahr zur Tagesmutter. Und das mit 7 Std täglich. Bis zu diesem Zeitpunkt hat er daheim nicht eine Mahlzeit rein beikost gegessen, sondern zu jeder noch gestillt. War trotzdem kein Problem, er hat es sehr schnell verstanden das wenn Mama nicht da ist, er eben keine Milch bekommt. Und dann dort ganz normal mit gegessen. Allerdings, sobald wir daheim waren war erst einmal stillen angesagt. Bis auch das nach und nach wegfiel. Inzwischen trinkt er, wenn überhaupt noch, nur noch abends und/oder morgens seine Milch. Und auch das wird immer weniger.
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