Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie bekomme ich meine Tochter (fast 2 Jahre) vom Einschlafstillen weg?

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Frage: Wie bekomme ich meine Tochter (fast 2 Jahre) vom Einschlafstillen weg?

Charlie Moore

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Hallo liebe Biggi, meine Tochter, knapp 2 Jahre alt, wird weiter gestillt, nur während der Kita haben wir eine Stillpause. Ansonsten stille ich sie inzwischen nur noch wenn sie möchte, (das ist meist 1x morgens, 1x nachmittags, 1x abends vorm Schlafengehen und nachts 2-3 x). Ich selbst biete es ihr nur noch sporadisch an. Das Einschlafstillen, sowohl zum Mittagsschlaf, als auch in den Nachtschlaf, musste ich weiter beibehalten. Sie schläft, bis auf wenige Ausnahmen, wenn mein Mann es mal versucht hat, nur durch das Stillen ein. Wir haben schon sehr lange ein "klassisches" Einschlafritual: Wickeln, Schlafanzug anziehen, Zähne putzen, im Elternbett was vorlesen, Spieluhr im Hintergrund,..... aber schaukeln zb.bringt nichts, sie will irgendwann nur noch Stillen, und selbst das klappt nicht immer sofort, dass sie direkt einschläft, manchmal dauert es ganze 2 Std, das ist keine Seltenheit. Auch Nachts wacht sie 2-3 Mal auf, will stillen, momentan sogar so, dass sie dann nur noch auf mir draufliegend weiter schläft wenn sie eingeschlafen ist und an mir "klebt" , wenn ich sie -sei es auch nur in unserem Bett- neben mich legen will, wacht sie neuerdings sofort auf und will entweder wieder auf mir drauf weiter schlafen oder nochmal stillen. Das alles ist mitunter ziemlich anstrengend, zumal sie auch nicht vor 21h einschläft und das Ganze trotz Stillen sehr lange dauert. So habe ich abends wirklich kaum mehr Zeit mal für mich. Da wir inzwischen umgezogen sind hat sie nun auch ihr eigenes Bett, darin lassen wir sie - nach dem Einschlafstillen- inzwischen etwas öfter auch schlafen, sobald sie aufwacht, will sie aber zu mir und stillen, dann holen wir sie wieder in unser Bett. Ich stille eigentlich gerne, und habe -erstmal- noch nicht vor abzustillen, die Verquickung des Stillens mit dem Einschlafen ist jedoch immernoch vorhanden. Die Frage ist: wie schaffe ich es, sie vom Einschlafstillen "wegzubekommen"?, nachts kann ich meinetwegen weiterstillen, aber mittlerweile denke ich, ist es auch an der Zeit für sie alleine einzuschlafen. Kann sie das überhaupt alleine lernen, wenn diese Assoziation weiter besteht? In der Kita macht sie den Mittagsschlaf jedoch auch meist problemlos. Das klappt gut, sie kann dort alleine einschlafen. Ich denke ich muss meinen Mann mehr einbinden, aber das bedeutet auch weiterhin dass sie, sobald sie mich während des Einschlafprozesses sieht, weiter stillen will. Und auch mit ihm dauert das Einschlafen bei ihr sehr lange. Ich kenne einige Elternpaare, deren Kinder auch mit 2 oder sogar früher problemlos alleine eingeschlafen sind, aber bei uns scheint es ein Gordischer Knoten zu sein. Ich bin für jeden Tipp und jede Anregung von dir und den anderen Müttern sehr dankbar! (Nur bitte keine Tipps zu "Schlaftrainings" o.ä mit Schreien lassen und so. Davon halte ich nichts.) Beste Grüße und guten Rutsch ins Neue Jahr, Charlie Moore


Biggi Welter

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Liebe Charlie Moore, es gibt keinen Grund, dass Du etwas daran ändern musst, dass Du dein Baby bei dir im Bett hast und nach Bedarf stillst und auch in den Schlaf stillst, es sei denn DICH persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben. Dein Kind wird von ganz alleine lernen, alleine einzuschlafen, ohne Druck und ohne Brüllen. Genauso wie Du es beschreibst, machen es Mütter seit Urzeiten mit ihren Babys und es hat noch nie einem Baby geschadet. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Ich möchte Dir zu diesem Thema das Buch „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte“ von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde) hat zusammen mit seiner Frau Martha einige Bücher zum Thema Schlaf und Kindererziehung geschrieben, in die nicht nur sein Wissen als Kinderarzt sondern auch die reichhaltige eigene Erfahrung als achtfache Eltern eingeflossen sind. In „Schlafen und Wachen“ beschreibt er nicht nur, warum Kinder so schlafen, wie sie es nun einmal tun und wo sie am besten schlafen, er gibt auch Tipps wie Eltern und Kinder zu ruhigeren Nächten kommen können. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich. Sehr empfehlenswert ist auch von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. Liebe Grüße Biggi


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