Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wie abstillen wenn Baby weder Schnuller noch Flasche nimmt?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: wie abstillen wenn Baby weder Schnuller noch Flasche nimmt?

NeeleEmilia

Hallo liebe biggi ich weiß mir einfach keinen Rat wie ich vorgehen könnte und hoffe sie haben Tipps für mich. Meine Tochter ist 9 Monate alt und ich stille sie noch Recht häufig ( 2-3 mal tagsüber, zum einschlafen und nachts auch 1-2 mal) sie bekommt auch schon 3 brei Mahlzeiten. Sie ist ein totales “Brustkind“ und wenn wir nicht gerade mit Auto oder KiWa unterwegs sind schläft sie anders als beim stillen auch nicht ein und benötigt immer Körpekontakt beim schlafen...wenn ich mich abends um acht mit ihr hinlege und sie in den Schlaf gestillt hab, wird sie alle 5 Minuten schreiend wach bis ich auch schlafen gehe und neben ihr liege...dann schläft sie durch... Wollte es mit rumtragen versuchen aber sobald man sie ablegen will reißt sie die Augen auf und schreit. Außerdem wiegt sie zehn Kilo und ich habe seit der ss Probleme mit meinem rücken und kann sie mittlerweile keine zwanzig Minuten im tragetuch haben... Außerdem ist es doch so wichtig das sie ihr Saugbedüfrniss befriedigen, aber wie soll ich das anstellen wenn ich abgestillt hab u sie keinen Schnuller nimmt? Haben schon soviele Tricks versucht (Brust im Schlaf raus, Schnuller rein usw aber da wird sie direkt wach und schreit) achja, Ihren Daumen oder meinen Finger nimmt sie auch nicht :( Der eigentliche Grund warum ich abstillen will, ist das es mir psychisch gar nicht gut geht...es fing schon in der ss mit extremen Stimmungsschwankungen an und nach der Geburt wurde daraus eine Wochenbett Depression die sich bis jetzt manifestiert hat :( möchte jetzt mit einer Psychotherapie beginnen und mein Neurologe hat mir auch dringend empfohlen abzustillen, wg antidepressiva, u um mehr ruhe zu bekommen, d.h. das jemand anderes sie auch mal versorgen kann und ich mehr zur ruhe komme und regelmäßig eine ambulante Therapie besuchen kann...aber als ich schon vom Termin des Arztes kam, war meine Tochter fix fertig, sie hatte sich so schlimm eingeschrien bis sie gebrochen hat (sie war müde u wollte gestillt werden) mein Freund war auch total verzweifelt :/ kaum hab ich sie gestillt war ruhe... Aber ich möchte es einfach nicht mehr (seit 2 Monaten schon.), ich sträube mich innerlich immer mehr dagegen und meine Tochter merkt das auch und wird unruhiger... Ich hoffe sie können mir weiterhelfen :( Und bitte keine Ermutigungen zum weiter stillen, ich möchte schon lange nicht mehr und das wird sich auch nicht mehr ändern. Glg


Biggi Welter

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Liebe NeeleEmilia, wenn Du jetzt mit Gewalt abstillst, wird dein Kind noch viel mehr klammern. Wichtig ist es jetzt, dass DU Hilfe bekommst und zwar schnell! Postpartale (oder postnatale) Depressionen kommen recht häufig vor (man vermutet, jede 4. Mutter ist davon betroffen!!!), sie treten nicht selten erst einige Zeit nach der Geburt auf und gehen nicht von alleine weg. Darum ist es wichtig, dass Frauen, die unter einer solchen Depression leiden, zum Arzt gehen. Er kann (stillverträgliche!!) Antidepressiva verschreiben. Wenn er nicht sicher ist, welches Medikament stillverträglich ist, kann und sollte er sich an die Berliner Embryotox wenden. Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Auch kann und sollte dich dein Arzt an einen psychologische Therapeuten überweisen, denn es tut unendlich gut, sich bei jemandem auszusprechen, der einen nicht verurteilt (vielleicht leistet das auch deine beste Freundin...). Außerdem wäre es sinnvoll, wenn dein Arzt dich krank schreibt und dir eine Haushaltshilfe verschreibt, die deine Krankenkasse bezahlt (leider nicht, wenn du privat versichert bist. Bei den gesetzlichen Kassen ist lediglich ein ganz geringer Eigenanteil zu leisten.) Denn du brauchst im Moment vor allem gaaaaaanz viel Ruhe. Und jemanden, der dich von der Hausarbeit, dem Kochen etc. entlastet, und im besten Fall sogar dich mit gutem Essen verwöhnt. Wenn es DIR dann besser geht, kannst Du in aller Ruhe das Abstillen angehen. Ein radikaler Brustentzug wird für dein Kind sicher sehr schwierig sein und mit vielen Tränen verbunden. Vielleicht kannst Du statt von jetzt auf gleich nicht mehr zu stillen, die Zeit an der Brust schrittweise immer weiter verkürzen, so dass der Übergang fließend ist. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du allmählich und mit viel Liebe vorgehst und nicht zu schnell die Geduld verlierst. Denke daran, dass das Stillen für dein Kind viel mehr ist, als nur Ernährung. LLLiebe Grüße Biggi


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