anketaferner
Hallo liebes Expertenteam, ich weiß, ihr könnt es wahrscheinlich nicht mehr hören, aber ich frage mich wirklich, wie ich meinen Sohn schön langsam abstillen kann, ohne dass er jemals ein Fläschchen trinkt (also nuckelt und müde wird, so wie jetzt eben an der Brust). Er ist jetzt bald 13 Monate alt, isst normal, schläft aber abends NUR an der Brust ein, dauert manchmal bis zu einer halben Stunde, die er daran nuckelt. Er nimmt absolut keinen Schnuller und eben auch kein Fläschchen als Ersatz. Nun habe ich es schon mit Tragen versucht, aber er ist dann sofort "beleidigt" und schreit nach der Brust, zupft an meinem Pulli und regt sich fürchterlich auf, ich kann ihn dann mit NICHTS mehr beruhigen, außer natürlich mit der Brust. Auch in der Nacht wenn er aufwacht, trinkt er und schläft weiter. Tagsüber stille ich nicht mehr. Ich bin nämlich bald wie schon mal erwähnt eine Nacht nicht da und möchte, dass der Kleine Kerl dann nicht soooo abhängig ist von mir/der Brust, damit mein Mann es schafft, ihn zu beruhigen wenn er aufwacht. Hat bitte jemand Erfahrung, oder kann ich es irgendwie schaffen, dass er doch noch Fläschchen nimmt? Bei meiner Tochter war das nämlich so, ich hab mit 10 Monaten aufgehört zu stillen und stattdessen hat sie einfach ein Abendfläschchen getrunken, ist dabei müde geworden und dann hab ich sie hingelegt. Hatte mir das beim Sohn da leider viel zu leicht vorgestellt.... :-) Hab wirklich einfach nur Angst, dass er in der Nacht stundenlang schreit wenn ich nicht da bin.... glg
Liebe anketaferner, Stillen ist viel mehr als nur eine Form der Ernährung: es ist Trost, gibt Nähe, Geborgenheit und Zuwendung. Deshalb ist das Stillen in keiner Hinsicht mit dem Flaschegeben zu vergleichen. Dein Sohn spürt, dass Du dich ihm entziehen willst und das macht ihn unsicher, so dass er noch mehr „klammert", noch stärker deine Nähe und die Geborgenheit an der Brust sucht. Das Abstillen jetzt mit aller Macht „durchziehen" zu wollen, wird viel Kraft und Tränen bei allen Beteiligten fordern. Vielleicht kannst Du dich noch ein wenig gedulden und erst einmal wieder etwas Ruhe einkehren lassen. Sobald sich dann die Situation etwas entspannt hat und wenn Du für dich ehrlich alles Für und Wider des Abstillens abgewogen hast und dir dann sicher bist, dass Du abstillen willst (oder vielleicht eben doch nicht: ), überlege dir, wie Du das Abstillen angehen wirst. Wichtig ist es, dass DU ÜBERZEUGT bist und das deinem Kind so auch zeigst. Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind abstillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Dein Kind spürt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann "Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für "geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist, dass Du dir Klarheit verschaffst und dann zu deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn Du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es Euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Abstillen, dann wird dein Kind fühlen "Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Fällt deine Entscheidung für das Weiterstillen, bedeutet dies keineswegs zwingend, dass dein Kind noch jahrelang gestillt werden will, im Gegenteil: es kann sein, dass dein Kind sich dann sehr bald von selbst abstillt, eben weil es auch dann nicht mehr mit einem Zwiespalt leben muss. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du allmählich und mit viel Liebe vorgehst und nicht zu schnell die Geduld verlierst. Denke daran, dass das Stillen für dein Kind viel mehr ist, als nur Ernährung. Vielleicht kannst Du noch ein wenig abwarten, so lange Du nicht regelmäßig in der Nacht weg bist, lassen sich einige Nächte immer gut überbrücken! Dein Kind weiß ganz genau, dass es nur bei DIR an die Brust kann und es wird lernen, dass es bei einer anderen Person andere Regeln gibt. Dein Mann und dein Baby werden es schaffen! Mein Mann ist damals mit dem Auto durch die Stadt gefahren und die Kinder haben Lichter gezählt, bis ihnen die Augen zufielen, an anderen Tagen durften die Kinder auf der Couch in Papas Arm einschlafen und wenn es gar nicht gegangen wäre, hätten Sie eben gekuschelt bis zum Umfallen ;-). Ich habe damals auch überlegt, ob ich abstillen sollte (ich musste ins Krankenhaus), aber so waren es einige wenige unruhige Nächte, die meinen Mann mehr gestresst haben, wie meinen Moritz ;-), der hatte nämlich eigentlich viel Spaß mit seinem Papa und war am Abend so platt, dass es gut geklappt hat. Sobald ich wieder daheim war, hat er sich auf mich gestürzt und er war glücklich, dass er wieder stillen durfte. Du wirst sehen, es wird klappen! LLLiebe Grüße Biggi
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