Welche Medikamente gibt es gegen Mundsoor

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Welche Medikamente gibt es gegen Mundsoor

Hallo, ich bin mittlerweile schon verzweifelt. Ich habe eine drei Monate alte Tochter die schon von Geburt an (dritter Tag nach Geburt) Mundsoor hat ( Mundsoor nur auf der Zunge). Ich Stille voll. Haben es auch schon zwei mal mit Mundgel jeweils eine Woche lang behandelt, meine Tochter und meine Brustwarzen. Dieser wird zwar immer etwas besser aber geht nie ganz weg. Danach habe ich ein Spray aus der Apotheke mit Ätherischen Ölen bekommen. Ging auch nicht weg. Darauf hin haben wir beim Hausarzt einen Abstrich machen lassen. Der war bei beiden unauffällig (im Norm Bereich). Jetzt habe ich seit etwa drei Wochen lang nichts gemacht. Und war auch etwas beruhigt das es kein Mundsoor sein sollte. So jetzt das Problem wieder, Die kleine ist seit vier Tagen richtig unruhig, schreit beim essen, isst sehr schlecht und steckt sich gierig die Finger in den Mund als würde sie Zahnen. Sie will an die Brust um zu essen, saugt zwei drei mal und dreht den Kopf dann schreiend wieder weg. Der Milchfluss setzt etwa nach 30 Sekunden ein. Die Zunge ist weiterhin stark belegt und die Schleimhaut im Wangenbereich ist jetzt auch noch weiß gefleckt. Was gibt es den sonst noch für Medikamente gegen Mundsoor? Oder sollten wir wieder das Mundgel ( Mykoderm) nehmen?, nur etwas länger als eine Woche? Mich wundert nur das der Abstrich in Ordnung war. Vielen Dank im vorraus für Ihre Antwort

von Ramiza2000 am 15.04.2016, 14:56



Antwort auf: Welche Medikamente gibt es gegen Mundsoor

Liebe Ramiza2000, wir können und dürfen keine Medikamentenempfehlung aussprechen. Du kannst aber auch hier mal fragen: http://www.rund-ums-baby.de/kinderarzt/ Vielleicht kann auch mal eine Stillberaterin in eurer Nähe auf deine Brust schauen? Soor kann sehr hartnäckig sein und es ist tatsächlich möglich, dass ein Abstrich falsch negativ ist! Auf der (ziemlich neuen!) Webseite von LLL findest du ein Infoblatt zum Thema Soorinfektion in der Stillzeit http://lalecheliga.de/downloads Dort ist das geballte LLL-Wissen zu diesem Übel zusammengefasst! Du hast schon Recht: Es braucht mehr als nur die Behandlung des Babys um eine Ping-Pong-Infektion zu vermeiden. Vielleicht magst du das Infoblatt ausdrucken und eurem Kinderarzt schenken? Dann sind Mütter, die nach dir von ihm beraten werden möglicherweise etwas besser dran als du. Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Ganz wichtig ist dabei, dass nicht nur die Mutter, sondern auch das Baby behandelt wird, auch wenn das Baby, was allerdings nur sehr selten der Fall ist, symptomfrei erscheint. Wird nur die Mutter behandelt und das Kind nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer wieder an (Ping Pong Effekt). Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Du musst auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird. Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einer Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen. Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor: Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder am Mundwinkel des Babys gezogen wird. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 15.04.2016



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