Mitglied inaktiv
Liebe Biggi Welter, meine Tochter, 11 Monate alt , wird noch viermal/d gestillt. Sie nimmt auch feste Nahrung zu sich: Buttebrot,Gemüsenudeln; Wassermelone... Sie wiegt ca 7800g bei 71,5cm, sonst ist sie motorisch superfit.Trotzdem bin ich mir im moment nicht mehr sicher, ob ich weitermachen soll - der kinderarzt meint sie wäre zu zart, die Verwandschaft frägt sich wo das noch hinführen soll - ich frage mich, ob ich so weitermachen soll - bin oft sehr müde und abgeschlagen (obwohl ich nachts durchschlafe) und sie kommt in einem Monat in die Krippe? (Bis 14.30)Soll ich weitermachen? Hat sie vom Stillen noch einen Vorteil? Wie komme ich körperlich trotz Stillen wieder hoch? danke
Liebe Blumenkinder, die WHO empfiehlt ausdrücklich für ALLE Kinder eine Stillzeit von bis zu zwei Jahren und darüber hinaus. Die Ernährungsempfehlungen der WHO sind (in englisch) nachzulesen unter www.who.int/chd/publications/newslet/diaglog/9/feeding_young_children.htm . Es steht in der Innocenti Deklaration ausdrücklich, dass diese Empfehlungen für alle Kinder und nicht nur für Kinder in Drittweltländern Anwendung finden. Die amerikanische Akademie der Kinderärzte (AAP) empfiehlt ebenfalls eine mindestens einjährige Stillzeit für alle Kinder und darüber hinaus solange Mutter und Kind es wollen. Die neueste Verlautbarung der American Academy of Pediatrics ist übrigens sehr eindeutig. Dort steht nämlich "There is no upper limit to the duration of breastfeeding and no evidence of psychologic or developmental harm from breastfeeding into the third year of life or longer". (Es gibt keine Obergrenze für die Stilldauer und keinen Beleg für Schädigungen hinsichtlich der Psyche oder der Entwicklung, wenn bis in das dritte Lebensjahr oder länger gestillt wird). Gerade wenn dein Kind zu den zarten Kindern gehört, bekommt es durch die Muttermilch wertvolle Kalorien. Muttermilch verändert sich in der Zusammensetzung, was den Fett , Eiweiß und Kohlenhydratgehalt betrifft nach der Entwicklung von Kolostrum in Reife Muttermilch nicht mehr. Somit verändert sich auch der Kaloriengehalt der Muttermilch von rund 70 kcal pro 100 ml nicht und zwar gleich, ob das Kind sechs Wochen, sechs Monate oder zwei Jahre alt ist. Was sich verändert ist der Gehalt an Antikörpern, der in verschiedenen Altersstufen STEIGT. Passenderweise erhöht sich der Antikörpergehalt der Muttermilch immer dann, wenn das Kind eine Stufe erreicht, in der es mit mehr Keimen in Berührung kommt, z.B. wenn es anfängt zu krabbeln und alles in den Mund zu stecken und auch wieder etwa nach einem Jahr, wenn das Kind nochmals mobiler wird und oft auch mit mehr Menschen zusammenkommt, als als Neugeborenes. Deine Milch ist also genau so wertvoll wie am Anfang der Stillzeit! Leider wird immer wieder gesagt, stillen lauge die Mutter aus oder führe zu Erschöpfungszuständen usw. . Wenn das Stillen so anstrengend und für die Mutter belastend wäre, würden anerkannte Organisationen wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) nicht eine mindestens zweijährige Stillzeit für ALLE Kinder empfehlen (nicht nur für die, die in Entwicklungsländern leben, wie diese Empfehlung fälschlicherweise immer wieder ausgelegt wird). Die WHO setzt sich auch das Wohl der Frauen ein. Das Stillen laugt die Mütter nicht aus und schwächt auch nicht ihr Immunsystem, auch wenn dies immer wieder behauptet wird. Die Tatsache, dass Muttersein einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet, führt dazu, dass Mütter von kleinen Kindern oft anfälliger sind als kinderlose Frauen oder Frauen mit älteren Kindern. Versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen. Scheue dich nicht, dich auch am Tag, wenn das Kind einmal schlafen sollte, hinzulegen. Es ist jetzt nicht wichtig, dass die Fenster regelmäßig geputzt werden und die Bettwäsche optimal gebügelt ist, sondern es ist wichtig, dass Du dir genügend Ruhe und Erholung und auch einmal etwas für dich gönnst. Achte auf eine einigermaßen ausgewogene Ernährung und denke daran: Muttersein ist überaus anstrengend und je kleiner das Kind ist, umso anstrengender kann es sein. Ich wünsche dir, dass Du dich gesundheitlich bald erholst. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für deine kompetente Aufmunterung!!! Wenn meine Tochter in die Krippe kommt mache ich mir Gedanken wegen des Mittagschlafes, da sie sonst an der Brust einschläft - ich habe noch ca einen Monat Zeit, soll ich an der Einschlafpraktik etwas verändern - bzw kommen gestillte Kinder in so einer Einrichtung auch ohne vormittägliche Stillmahlzeit zurecht?
Liebe Blumenkinder, ein Kind weiß ganz genau, dass es nur bei der Mutter gestillt werden kann und meist klappt es in der Krippe auch ohne Stillen ganz prima. Viele gestillte Kinder stürzen sich allerdings nach der Rückkehr der Mutter umso mehr an die Brust Mach dir nicht zu viele Sorgen, dein Kind schafft das! LLLiebe Grüße, Biggi
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