Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wegen Blähungen nachts Abstillen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Wegen Blähungen nachts Abstillen?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Frau Welter, mein Kleiner ist jetzt 13,5 Monate und ich stille ihn noch nachts (er kommt noch oft, manchmal stündlich) -und tags nach Bedarf. Er hat sich gut an die Beikost gewöhnt, isst aber seit er ca. 1 Jahr ist nur noch recht wenig (er will selber essen und das klappt noch nicht so gut) und möchte auch tags wieder öfter stillen. Seit 2 Nächten ist es der Horror! Er wird ganz oft wach bzw. weint und nuckelt mehrere Stunden an der Brust bevor er wieder ohne Brust weiterschläft. Hab es letzte Nacht wieder von 23 - 3 Uhr versucht, bis ich ihn von der Brust lösen konnt, ab halb fünf noch mal das selbe Spiel. Er weint, stemmt die Beinchen, pupst manchmal. Er nickt weg, schreckt aber oft wieder hoch (normal ist bei ihm Brust ran, nach 5min schläft er wieder). Mein Mann fordert jetzt, dass ich nachts abstille, weil er ja vom dauernden Trinken bloß noch mehr Blähungen bekommen würde (Ich achte ich sehr darauf, was ich esse). Ich weiß bloß nicht, wie ich ihn nachts beruhigen soll ohne Brust. Er schläft zwar abends in seinem Bett ein, aber da ist er müde und es geht ihm gut. Hab noch einen Großen, den ich wegen OP mit 12 Monaten nachts abstillen musste. Er hat oft nachts geweint und Wachphasen gehabt. Wirklich durch schlief er erst mit über 3 Jahren - wobei durchschlafen sicher das ist, was mein Mann mit dem Abstillen im Sinn hat, obwohl er ja weiß, dass es nicht klappen muss. Bin so müde und traurig, gibt es außer Saab simples, Kümmelöl und Kümmelzäpfchen noch was gegen diese Blähungen? Danke stillmama


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Stillmama, dein Kind hätte wahrscheinlich genau so viele Blähungen, wenn Du nachts abstillen würdest, denn ich denke nicht, dass sie vom Stillen kommen. Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist erheblich überschätzt und wenn dein Kind auf die Muttermilch reagieren würde, dann sicherlich auch am Tag. Vielleicht verträgt dein Kind etwas nicht, was es selbst isst oder aber es hat einfach gerade eine schwere Phase und braucht nachts die Sicherheit der Brust. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Baby in diesem Alter nachts oft aufwacht und dann Trost, Ruhe und Geborgenheit an der Brust sucht. Dies ist keine "schlechte Angewohnheit" sondern ein Bedürfnis des Menschenbabys (und auch noch des Kleinkindes). Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft und auch das Durchschlafen ist nicht vorgesehen. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung so genannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser "Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Kind schläft "durch", wenn es reif genug dazu ist. Gerade im Alter von sechs Monaten gibt es unzählige Gründe, warum ein Kind NICHT durchschläft. Das liegt jedoch nicht unbedingt an der Ernährung, sondern ist entwicklungsbedingt. Wenn dein Kind jetzt nachts nicht mehr an die Brust darf, wird es nicht weniger weinen und Du musst es trotzdem beruhigen und wirst wahrscheinlich noch müder sein. Am besten sprichst Du einmal mit dem Arzt, ob dein Kind wirklich Bauchweh haben könnte und entscheidest dann, was für Euch alle der beste Weg ist. LLLiebe Grüße, Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Frau Welter, mein Sohn ist nun 20 Monate und ich stille ihn noch zum Einschlafen, d.h. mittags einmal, aber nur wenn er zu Hause im Bett schlaeft, wenn wir unterwegs sind, dann schlaeft er ohne ein. Und nachts wacht er sehr haeufig auf, besonders gegen Morgengrauen wacht er in sehr kurzen Abstaenden immer wieder auf. Er ist schon zwar muede, ...

liebes stillteam, ich bin mit meinem latein am ende,meine maus ist jetzt 6 monate und leidet immernoch an starken blähungen. vorallem abends und früh ab ca. 3-4 h nachts gehts los. es raubt mir den schlaf und meine kleine leidet natürlich sehr drunter. ich hab wirklich alles versucht,über globulis bis zum osteopath,wir haben echt alles gemacht, ...

Sehr geehrte Frau Welter, vielleicht können Sie mir ja helfen zu meinen Problemen: Fakten: meine Tochter wird in 3 Tagen 6 Monate alt, hat 9,45 kg bei 70 cm wurde bis Anfang Jänner voll gestillt, dann hab ich mit der Beikost begonnen. Trink-Essverhalten: Morgens letztes Stillen um ca. 07.00 dann Vormittag nichts erst um 11.30 Mittagsbrei (Hipp ...

Hallo, mein Sohn ist fünf Monate alt und leidet immer noch unter Blähungen. Mal schlimmer, mal etwas besser. Er kann oft vor Bauchschmerzen gar nicht trinken. Er nimmt die Brust und nach wenigen Schlucken krümmt und überstreckt er sich im WEchsel und schreit, manchmal gehen dann auch Winde ab, was aber selten Besserung bringt; manchmal trinkt e ...

Hallo liebe Stillberaterin, ich hatte vor 3 Wochen einen Kaiserschnitt und mein Sohn hatte auch ein stolzes Geburtsgewicht von 3900g. Ich stille voll und er nimmt auch gut zu. Er war anfangs ein sehr braves Baby, doch seit 4 Tagen plagen ihn Bauchschmerzen und Blähungen sehr. Er schreit oft ewig. Schrei auch dann beim Stillen und er kann auch sch ...

Hallo Biggi,   Ich bin aktuell in der 8. Ssw und habe eine 2 jährige Tochter die noch gestillt wird. Da ich seit 2 Wochen extreme Schmerzen habe, wollte ich sie langsam abstillen. Leider klappt das überhaupt nicht. Heute nacht konnte ich nicht vor Schmerzen gar nicht mehr stillen und habe es ihr versucht zu erklären. Nach viel Tränen und kus ...

Hallo Biggi,  mein Kind ist 15 Monate und stillt wenn überhaupt tagsüber noch einmal zum Mittagsschlaf. Nachts nach Bedarf wenn es wach wird.  Eigentlich wollten wir einfach weiter stillen bis es irgendwann nicht mehr mag. Allerdings bin ich erneut schwanger in der 14 Woche und das Stillen tut mir seit einer Weile so sehr weh. Die Nippel sind ...

Hallo, ich möchte gerne abstillen und dabei abpumpen. Mein Kind soll also erst Muttermilch über die Flasche erhalten und dann noch Pre dazu. Wie viel ml kann ich dabei geben? Kann man sich bei der gesamten Trinkmenge an dem orientieren, was auf der Verpackung steht? Wenn er zB 100ml Muttermilch bekommen hat noch 100ml Pre dazu, wenn  auf der Pa ...

Hallo, ich habe es bei meinem Sohn jetzt so gemacht: ca 90 bis 95 ml abgepumpte Muttermilch und danach noch 100 ml Pre. Er hat alles restlos ausgetrunken. Bei dem letzten Stück hat man schon gemerkt dass er etwas wegdusselt, ein Anzeichen für mich für Sättigung. Trotzdem hat er alles ausgetrunken. Meine Sorge ist, dass er jetzt an der Flasche s ...

Hallo  ich stille meinen Sohn (14 Monate) mittlerweile ausschließlich zum Einschlafen und in Nacht. Ich habe versucht ihn abends und mittags zum Einschlafen nicht mehr zu stillen und der Papa hat das zu Bett gehen übernommen. Nun klappt dies ganz gut - zu Mittag schläft der Kleine bei Papa ein und dann ca. 1,5 Stunden durch. Am Abend schläft er ...