Hallo!
Meine Tochter ist jetzt 1,5 Wochen alt und ich habe beim Stillen an beiden Brüsten fast um die ganze Brustwarze herum zum Hof einen tiefen Riss nach dem stillen, so als würde sich die Brustwarze von der Brust abtrennen. Es tut beim ansaugen und beim nuckeln meiner Kleinen höllisch weh. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass es besser wird. Der Abstand zwischen Warze und Warzenhof wird immer größer nach dem Stillen. Ich habe ein Zinnhütchen und behandle die eine Brust damit (mit Muttermilch drin) in der Stillpause. Die andere Seite behandle ich mit Muttermilch und Purelan. Auf was muss ich achten? Was mache ich falsch? Mittlerweile greift meine Maus die Brustwarze auch schon besser. Lippen sind gekrempelt oder werden von mir gekrempelt und sie hat auch genug vom Warzenhof im Mund sagt meine Hebamme. Das falsche Anlegen (ich saß nicht richtig zum Kind und war verkrampft) war, denke ich auch die Ursache des ganzen Übels. Da sie aber immer wieder trinkt, gehen die Wunden ja auch immer wieder auf? Gibt sich das irgendwann von allein. Bleiben die wunden irgendwann einfach zu? Ich kann es mir kaum vorstellen, möchte es aber glauben. Nach dem letzten Stillen war der Riss bestimmt 1 cm tiel (ging aber wieder zurück, als die Brüstwarze sich allg. zurückzog). Meine Hebamme meint ich soll weiter stillen und Vertrauen haben. Ich will auch unbedingt stillen.
Was kann ich noch tun? Bitte helfen Sie mir?
Liebe Grüße
von
Lunighurt
am 18.04.2013, 10:32
Antwort auf:
Was tun bei rundherum eingerissenen Brustwarzen?
Liebe Lunighurt,
es ist wirklich unerlässlich, dass herausgefunden wird, warum die Brustwarze wund geworden ist. Solange die Ursache nicht behoben ist, sind alle Versuche mit Salben nur Kosmetik, die nicht wirklich helfen wird.
Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt:
• vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
• an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
• nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
• ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
• zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.
Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet.
In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren, die Ihnen auch bei der Ursachenforschung behilflich sein kann.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 18.04.2013
Antwort auf:
Was tun bei rundherum eingerissenen Brustwarzen?
Hallo Du Arme,
bis Du hier professionelle Antworten bekommst, kann ich Dir vielleihct schon mal etwas helfen. Ich hatte auch ganz doll wunde Brustwarzen, die auch bluteten, und das Anlegen war auch ok bei uns. Ich hatte das bereits sofort im KH, und die Stillberaterinnen haben immer ganz genau geguckt. Mir wurde dort gesagt, Muttermilch drauf und an der Luft trocknen lassen. Ich habe auch etwas Lanolin bekommen. Die Nachsorgehebamme kam mit verschienen Dingen an, andere Salbe und so, aber nichts half. Irgendwann hab ich dann zuhause den Beipackzettel von der Lansinoh (Lanolin)-Salbe gefunden, und auf dem stand: bereits wunde und blutige Brustwarzen niemals !!! an der Luft trocknen lassen. Als ich das dann geändert habe, Salbe etwas dicker drauf und Einwegstilleinlagen drüber und dann sofort den BH wieder zu, da konnte ich plötzlich zusehen, wie es heilte! Von da an dauerte es nur ca. 3 Tage und sie sahen wieder nach Brustwarzen aus, und dann ganz kurz drauf war alles heile!
Vielleicht probierst Du es mal so aus? Irgendwer meinte mal, in die Wunden kämen zuviele Bakterien aus der Luft und sie würde nicht zur Ruhe kommen, deshalb würde man ja auch bei anderen Wunden Pflaster nehmen. Da ist wohl was dran, denn 3 Wochen leiden müssen war in 3 Tagen vorbei, als ich es änderte.
Alles Gute für Dich und ich wünsche Euch trotzdem eine gute Stillzeit und ein schnelles Abheilen!
LG Britta
von
brittawirdmama
am 18.04.2013, 12:26
Antwort auf:
Was tun bei rundherum eingerissenen Brustwarzen?
Danke für deinen lieben Rat. Ich würde es gern mal ausprobieren, aber wie hast du die Stilleinlagen von den Brüsten wieder abbekommen vorm stillen? bei mir reißen dann die Wunden sofort wieder auf.
von
Lunighurt
am 18.04.2013, 13:41