Tine18
Liebes Beratungsteam, unser Sohn ist 4 1/2 Monate jung, ca. 8.300 g schwer und hatte bislang nächtliche Stillabstände von ca. 3 1/2 Stunden, wobei es vorkam, dass er ab und zu eine lange Phase von ca. 5 - 6 Stunden dazwischen hatte. Die Stilldauer betrug ca. 15 Minuten, gewindelt wird er nach wie vor je nach Notwendigkeit im Schnitt 6 x pro Tag. Gegenwärtig verkürzen sich die Stillabstände auf ca. 2 bis 2 1/2 Stunden. Er wird wach, weint und wird dann sofort von mir angelegt. Die Stilldauer beträgt mit meiner Unterstützung, damit er nicht einschläft, ca. 5 Minuten. Danach kann ich ihn nicht mehr wach halten. Während des Stillens ist er anfangs unruhig, als wenn es für ihn anstrengender geworden ist. Milch erhält er meiner Meinung nach genug, auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin. Es scheint insgesamt anstrengender für ihn geworden zu sein. Was kann ich tun, damit der Zustand sich wieder ändert? Woran kann ich erkennen, ob er genügend Milch erhält? Wie schnell gewöhnt sich die Brust sich an seine verkürzte Trinkdauer bzw. wird die Milchmenge durch das Trinkverhalten reduziert? Vielen Dank vorab! Tine
Liebe Tine, für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf’s Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass der Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt der Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, „langweilige“, eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter
Tine18
Hallo Biggi, Schnuller und Flasche bekommt unser Kleiner nicht. Auch dürfte die Stillumgebung für ihn nicht sonderlich attraktiv sein. Zwar lässt er sich tagsüber gerne mal ablenken, aber nachts schläft er wie gesagt schneller weg, als ich ihn stillen kann. Das mit dem Michspendereflex kann ich ebenfalls ausschließen. Eher stellt sich für mich die Frage, ob genügend Milch von der Brust produziert wird. Zu Beginn der Stillzeit, sofort nach der Geburt, hatte er immer ruhig an der Brust getrunken. Jetzt zappelt er ab und an beim Stillen und ist sichtbar angestrengt, wenn er trinkt. Wie gesagt, schläft er mir nach ca. 5 Minuten ein. Wenn ich im Anschluss an das Stillen die Brust ausstreiche, kommt auch keine Milch mehr. Soll ich ihn von den Stillzeiten her ziehen oder trotzdem alle ca. 2 Stunden anlegen? Woran merke ich, dass ich genügend Milch habe? Wie schnell reagiert die Brust auf veränderte Anforderungen? Vielen Dank für die schnelle Antwort! Tine
Kristina Wrede
Liebe Tine, dies sind die Anzeichen, an denen du erkennen kannst, dass du genügend Milch hast (so lange du dein Kind voll stillst, es also nichts anderes als Muttermilch bekommt, auch kein Wasser!): o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine Gewichtszunahme entsprechende den Angaben der WHO Child Growth Standards WHO Multicentre Growth Referencs Study Group, 2006, d.h. im Durchschnitt: o 1. bis 3. Monat: 200 400 g/Woche, mind. 150 g/Woche o 4. Monat: 110 160 g/Woche o 5. Monat. 400 500 g/Monat o 6. Monat: 350 500 g/Monat o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Immer dann, wenn dein Kind stillen will, solltest du ihn anlegen, egal ob das letzte Mal erst 15 Minuten her ist oder 3 Stunden. So wird nämlich sichergestellt, dass er genügend bekommt, und die Brust genau die Menge produziert, die dein Kind braucht. Es kann schon sein, dass eine Frau beim Ausstreichen nichts herausbekommt , das aber bedeutet nicht zwangsläufig, dass keine Milch da WÄRE, sondern höchstens, dass der Milchspendereflex nicht ausgelöst wird... Wenn dein Kind also trotz allem unruhig ist tagsüber, dann ist das vielleicht einfach (und ich weiß: EINFACH ist das natürlich überhaupt nicht!!!) so, du kannst es nicht beeinflussen oder ändern, aber solange er gut gedeiht ist es - außer dass es eben unruhig ist - keine bedrohliche Situation. Ich weiß, das klingt nicht wirklich befriedigend, aber oft ist es einfach wirklich so, und geht auch wieder vorbei (DAS ist das tröstliche!). Lieben Gruß, Kristina
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