Hallo Biggi, seit ca. 2-3 Wochen weint mein Sohn (12 Wochen) beim stillen.
Er trinkt kurz 2-3 Minuten und läßt Brust los, schreit und streckt sich durch... das geht dann so weiter...und das stillen ist ein Kampf. Anfangs war das nur abens beim stillen so, nun aber auch schon vormittags.
Ich habe mir eine Waage geholt um eine Stillprobe zu machen. Laut Waage trinkt er nur ca. 90 g. Nun habe ich mir 1 Brusternährunsset geholt um meine Milchmenge zu steigern. Ich komm damit einigermaßen klar, aber das stillen macht so nicht mehr wirklich Spaß. Wenn ich mir die Bruswarzen drücke kommt Milch raus! Kann das Verhalten von Moritz auch an etwas anderm liegen? Wie kann ich noch meine Milchmenge steigern? Leg schon alle 2 Stunden an.
Kann es sein das trotzdem nicht genug Milch vohanden ist? Ich habe das Nacktgewicht gewogen und Moritz hat ca. 20 g in 3 Tagen zugenommen. Allerdings habe ich auch ca. 800 ml zugefüttert.
Moritz kam mit 3900g 54 cm zur Welt (15.12.2011) und ist nun 62 cm groß und wiegt 5,87 kg.
P.S. Ich trinke und esse genug! Bin für jeden Rat dankbar...
Herzliche Grüße Melanie
Mitglied inaktiv - 16.03.2012, 12:53
Antwort auf:
Warum weint mein Sohn beim stillen
Liebe MeRiMo,
oh je, das sind stressige Tage wenn die Kleinen so unruhig sind beim trinken. Aber versuche, deinen Stress nicht noch größer zu machen mit BES und Stillproben!
Statt das Kind zu wiegen mach aber besser die Windelprobe. Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhältst du Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. (Wenn du natürlich zufütterst, sagt es nicht, wieviel Milch DU ihm gegeben hast, also probiere vielleicht mal, in diesen 24 Stunden nichts extra zu füttern).
Die Urinmenge entspricht nicht der Trinkmenge, denn dann wäre ja ausgeschlossen, dass das Baby zunimmt. Ein Teil der Flüssigkeit, die das Baby mit der Muttermilch aufnimmt geht über die Atmung verloren, ein Teil wird als Schweiß ausgeschieden, das Baby wächst und nimmt zu und auch der Stuhl wird letztendlich aus den unverwertbaren Resten der Muttermilch gebildet. Die Urinmenge ist also generell geringer, als die Trinkmenge.
Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte:
Urin:
1. + 2. Tag: 15 - 60 ml pro Tag
3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag
2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag
3. - 12. Monat: 400 - 500 ml pro Tag
Wenn da alles passt, dann passt auch alles, egal wie viel er bei einer einzelnen Mahlzeit trinkt :-)
Von hier aus ist es schwer zu beurteilen, was genau deinen kleinen Mann dazu bringt, so ungeduldig zu trinken und ja, es kann ganz viele Gründe geben für die Unruhe und nur in den allerseltensten Fällen bedeutet es, die Milchmenge reicht nicht. Meist sind es ganz andere Ursachen!
Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 16.03.2012