Innominate
Hallo, Meine Tochter (ca. 17 Wochen alt) kommt momentan nachts nicht mehr zur Ruhe. Sie wacht im stündlichen Rythmus auf und quengelt bis hin zum Schreien. Kurze Vorgeschichte: Seit Geburt stille ich mit Stillhütchen, im Krankenhaus konnte sie die Brust nicht greifen und ich musste das Hütchen nehmen, im späteren Verlauf habe ich es immer mal wieder ohne versucht aber da auch durch die Nachsorgehebamme kaum Unterstützung kam das wieder abzugewöhnen, ist es nun so, dass sie wenn ich versuche das Hütchen nach den ersten Schlucken wegzunehmen, anfängt zu schreien und die Brustwarze nicht greift. Dazu kommt, dass sie am Anfang schlecht zugenommen hat, weswegen mir von der Kinderärztin empfohlen wurde eine Pre Milch zu geben...das habe ich dann immer vor dem zu Bett gehen nach dem Stillen gemacht, ansonsten hab ich tagsüber nur gestillt. Bisher hat es eigentlich auch gut funktioniert, dass sie dann ca 4 Std geschlafen hat, dann hab ich sie gestillt, sie ist wieder eingeschlafen und kam dann nach 2-3 Std wieder. Seit 2 Wochen wacht sie bereits nach 2 Std auf, wenn ich sie versuche zu stillen, ist das immer ein Kampf, da sie ständig den Kopf wegdreht und sich quasi reinsteigert, immer kurz nuckelt und wieder weg, das geht dann eine Weile bis sie dann doch mal angedockt hat und da auch kräftig trinkt, nach kurzer Zeit geht das dann aber wieder in so ein mal nuckeln, mal nen Schluck trinken über...wenn ich sie versuche wegzunehmen, schreit sie los, nach ca 20-30 Minuten wechsel ich die Seite, dort das gleiche Spiel, manchmal sogar mit dem Gefühl sie wäre am Wegnicken aber sobald man vorsichtig weggeht, wird wieder geschrien. Nun war ich so verzweifelt, da auch der Schnuller nicht half, noch etwas Pre Milch mit der Flasche zuzufüttern, danach schläft sie dann meistens ein, dann sind aber auch 1,5 Std ins Land gegangen, und nach weiteren 1,5 Std geht das Spiel von vorne los. Ich habe Angst, dass sie sich zu sehr an die Flasche gewöhnt hat oder durch das Stillhütchen nicht mehr genug Milch da ist. Andererseits nimmt sie gut zu und hat regelmäßig volle Windeln, im Gegenteil, tagsüber hab ich das Gefühl, es ist zu viel drin, da sie trotz Bäuerchen mehrfach einen Schwall Milch wieder hochbringt. Seit einiger Zeit pupst sie nachts auch sehr viel, wenn sie dann wach wird oder trinkt und zieht sich dabei zusammen. Ich schmiere tagsüber mit Kümmelöl und wir geben ihr Darmkulturen zur Verbesserung nach Rücksprache mit dem Arzt. Ich bin verzweifelt. Wenn ich ihr tagsüber mal den Finger in den Mund halte, zieht sie auch sehr kräftig daran, ich kann nicht definieren ob das dann Hunger oder nicht doch eher so ein Saugreflex ist um alles im Mund zu erkunden. Zähnchen sind noch keine zu sehen. Ich bin schon kurz davor ihr nachts nur noch Flasche zu geben, da sie damit anscheinend besser wieder einschläft aber ich will nicht, dass sie dann am Ende die Brust (das Stillhütchen) gänzlich verweigert. Wir haben auch schon versucht sie anderweitig mit kuscheln und im Elternbett schlafen zu beruhigen. Auch das hat nicht geholfen. Was kann ich noch tun? Liebe Grüße, Alin
Kristina Wrede
Liebe Alin, ich verstehe dich gut!! Prinzipiell kann niemand sagen, warum deine Maus so häufig wach wird im Moment, aber generell ist es so, dass diese Phasen bei fast allen Babys immer mal wieder auftreten. Sie sind unglaublich anstrengend, das weiß ich noch aus eigener Erfahrung. Doch meist müssen wir da einfach irgendwie durch, es gibt keine Geheimtipps oder garantiert funktionierende Methoden, die etwas daran ändern könnten. Meist hat es mit der Entwicklung unserer Kleinen zu tun und wir können beobachten, dass sie nach solch einer Phase einen großen Schritt getan haben, irgend etwas neu können oder sich auf andere Weise weiterentwickelt haben. Wenn es mit Hütchen gut klappt mit dem Stillen dann würde ich das jetzt erst einmal beibehalten. Ihr habt ja schon Stress genug... Das Aufstoßen von Milch hat auch in der Regel eine ganz natürliche Erklärung und damit zu tun, dass der Muskel, der den Mageneingang verschließt, bei Säuglingen noch nicht zuverlässig arbeitet. Es kann helfen, ein Baby nach dem Stillen nicht hinzulegen sondern in aufrechter Position zu tragen. Überhaupt ist intensiver Körperkontakt, wie er beim Tragen mit einem Tragetuch oder einer GUTEN Tragehilfe (Manduca, Didymos, ErgoCarrier, und vergleichbare) bei unruhigen Babys meist die allerbeste Lösung. Sie werden in der Regel merklich ruhiger und entspannter, außerdem verstärkt es die Bindung, ist gut fürs kindliche Immunsystem und auch für die Nerven der Mama, die nämlich dem Baby geben kann, was es braucht (Nähe, Körperwärme, Milch) und dennoch die Hände frei hat für ihre eigenen Aktivitäten... Im Netz kannst du nach "Trageberatung" suchen und findest AnbieterInnen, die in der Regel auch Tragehilfen ausleihen, so dass du erst einmal testen kannst, ob das für euch in Frage kommt, bevor du ein Tuch oder eine Tragehilfe kaufst. Und zurück nochmal zu den Nächten: In diesen ganz unruhigen Zeiten hat es bei meinen Kindern am besten geholfen, wenn ich sie auf meinem Bauch habe schlafen lassen. Ich konnte sie dann mit einer Hand ganz sanft "ruckeln" und auch wenn ich natürlich nicht den tiefen, erholsamen Schlaf hatte, war es doch um Welten besser als immer wieder aufstehen zu müssen. WIchtig ist, dass du dafür sorgst, dass du tagsüber jetzt so viel Ruhe wie möglich hast. Da darf der Haushalt dann gern mal warten... Lieben Gruß, Kristima
Innominate
Hallo Kristina, danke für die Antwort. Ein Tragetuch habe und nutze ich bereits seit sie 3 Wochen alt ist (nach entsprechender Beratung) allerdings habe ich auch da das Problem, dass sie spätestens nach einer Stunde im Tuch oder wenn sie nach einem Nickerchen wieder aufwacht, auch rumquängelt und da offensichtlich raus will. Momentan ist sie im Kinderwagen, wenn wir nachmittags raus gehen, wesentlich ruhiger und schläft auch ein. Wenn ich sie nachts auf den Bauch lege, dann hebt sie immer das Köpfchen an und will da auch nicht wirklich ruhig liegen bleiben. Außerdem habe ich bereits Nackenschmerzen vom probieren verschiedene Stillpositionen und würde wohl dann wohl gar nicht mehr schlafen und sie nachts rumzutragen, scheint mir nicht die Lösung zu sein. Ich hab halt Angst, weil sie jetzt ja momentan nach der Schubtheorie gar nichts hat sondern erst mit ca 19 Wochen der große Schub kommt und frage mich was denn dann noch auf mich zukommt, wenn sie tagsüber vielleicht auch noch total unruhig ist, so dass ich den Akku gar nicht mehr laden kann :(. Liebe Grüße, Alin
Kristina Wrede
Liebe Alin, danke für deine Rückmeldung. Tatsächlich gibt es nichts, was ich dir noch empfehlen könnte außer: Geduld und Ruhe bewahren. Bitte greif nach Möglichkeit nicht zu irgendwelchen "Trainings", die auf Schreienlassen basieren, egal ob "kontrolliert" oder "hart". Auf lange Sicht richten sie wirklich mehr Schaden an, als sie kurzfristig nutzen. Übrigens: Ob und wann die Babys einen Schub machen bestimmt nicht Remo Largo oder sonst jemand, sondern ihre eigene Natur. Und dieser Schub kann etwas kleines sein (die Zähnchen drücken allmählich in die Kauleiste, oder das erste Zähnchen bricht durch; das Baby lernt sich zu drehen, zu krabbeln, sich hinzustellen oder zu laufen; das Baby macht eine neurologische Weiterentwicklung u.v.m.). Darum solltest du dich immer NUR an deinem Kind orientieren und nicht an Informationen von außen. Und mach dir keine Sorgen über das, was kommt, sondern versuche, eine Lösung für euer JETZT zu finden, die dir und deinem Kind passen. Lieben Gruß, Kristina
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