Mitglied inaktiv
Hallo, ich weiß nicht mehr weiter und hoffe auf Rat! Ich stille meinen Kleinen voll. Er ist jetzt 6 Wochen alt und seit ein paar Tagen scheint er mir dauerhungrig zu sein. Er will alle 2 Stunden an die Brust, ich stille ihn an jeder Seite 20 Minuten. Vorher hatte er schöne 3-4-Stunden-Abstände beim Stillen, hat auch schon mal über 5 Stunden geschlafen, aber nun ist es wirklich nur noch Stillen - Wickeln - Stillen - kurz Schlafen - wieder Stillen. Und das Tag und Nacht. Oft ist es jetzt auch so, dass er beim Stillen nach spätestens 10 Minuten dann anfängt herumzuknöttern und unruhig gierig zu saugen, als ob nichts mehr rauskommt. Auch nach dem Stillen schreit und weint er viel, manchmal schläft er zwischen den Stillpausen gar nicht, oder aber nur kurz und wird dann gleich wieder von neuem Hunger wach. Das Ganze geht jetzt schon seit einigen Tagen so. Ich habe das Gefühl, er ist dauerhungrig und kommt einfach nicht zur Ruhe (und ich mit ihm, denn ich schlafe nun GAR nicht mehr bzw. döse höchstens mal beim Stillen ein). Was meinen Sie, muss ich nun schon zufüttern oder ist das nur ein Wachstumsschub? Ich habe Angst, dass er nicht mehr satt wird von der Muttermilch und überlege, ob es für ihn und mich nicht eine Erleichterung wäre, wenn ich zufüttere?! Das ist doch kein Dauerzustand, dass das Kind vor lauter Hunger total übermüdet ist und nicht zum Schlafen kommt. Oder soll ich noch abwarten, ob sich das wieder legt? Und wenn ja, wie lange soll ich warten? Ich bin total enttäuscht, denn bis jetzt hat das mit dem Stillen so toll geklappt und er hat jede Woche 200-250 g zugelegt, und jetzt plötzlich so ein Drama! Was kann ich denn noch tun, soll ich ihm zwischendurch Tee geben oder wie überbrückt man so einen Wachstumsschub (wenn es denn einer ist)?! Liebe Grüße Claudia + Ben *28.12.05
Liebe Claudia, Ihr Kind ist ein noch recht junges Baby und das Verhalten entspricht schon fast „lehrbuchmäßig" dem eines wenige Tage oder Wochen alten Babys, das eben nicht zehn bis 15 Minuten an der Brust trinkt und danach zufrieden einschläft (Baby, die sich so verhalten, sind so schwierig zu finden, wie eine Nadel im Heuhaufen). Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem „non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: „Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Die anderen Nebeneffekte, wie häufiges Aufstehen der Mutter, weil das Kind den Schnuller verliert, sind natürlich auch nicht gerade angenehm. Sie können sich und Ihrem Baby das Leben sehr viel einfacher machen, wenn Sie sich auf Ihr Kind einlassen. Die oben erklärten Zusammenhänge machen es Ihnen möglicherweise einfacher, dem Bedürfnis des Kindes entgegenzukommen, zumal es erwiesen ist, dass es sich langfristig auszahlt, diese Bedürfnisse jetzt zu stillen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es- wie geschrieben- normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen (da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen), sondern auch zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Ihr Kind nicht pausenlos schlafen will und ständigen Körperkontakt sucht. Außerdem schlafen die meisten Babys sehr viel weniger als es von den Eltern angenommen wird. Babys sind soziale Wesen, die die Welt, in die sie hineingeboren wurden erkunden und kennenlernen wollen und das geht nicht im Schlaf. Es gibt auch noch weitere Gründe, warum Ihr Kind aufwacht, sobald Sie es hinlegen. Es wird einfach deshalb wach, weil es durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Das gemeinsame Schlafen hat eine ganze Reihe von Vorteilen und verhilft der Mutter zu mehr Schlaf. Möglicherweise wird Ihr Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen. Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
halloechen ... gerade die zeit um 6 wochen herum ist praedestiniert fuer einen wachstumsschub. anton hatte auch einen und war von der brust nicht mehr wegzubekommen .. wenn der kleine bislang so gut zugenommen hat, hast du bestimmt auch weiterhin genug milch - sie muss nur fuer einige zeit entsprechend nachgefragt werden ... ich habe bei anton festgestellt (er ist jetzt uebrigens 11 monate alt und ich stille immer noch ausgiebig), dass diese unruhezeiten oft nichts mit hunger zutun haben, sondern er sich in einem entwicklungsschub befindet, er ihm so zusetzt, dass er sehr unruhig wird. auch jetzt gerade hat er wieder so eine phase und erkommt tatsaechlich stuendlich nachts und kann dann gut und gerne ne stunde nuckeln ... aber du glaubst gar nicht, wie gut das ihm tut und er kommt jetzt wirklich sichtbar mit riesen schritten vorwaerts ... sich innerhalb eines jahres gewichtsmaessig mindestens zu verdreifachen und wahnsinnig viele sachen zu lernen (lachen, spielen, mama und papa kennenlernen, einschlafen lernen etc) ist ein mords-job der nicht immer im schlafrhytmus von exact 4 stunden ablaeuft ... troeste dich, es wird sicher bald besser werden und eins ist sicher: jede phase hat ein ende ... aber dann kommt auch meist bald schon die naechste ... hihihi liebe gruesse - andrea margarete
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