Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

von Brust zu Flasche ...

Biggi Welter

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Frage: von Brust zu Flasche ...

Mitglied inaktiv

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Hallo, wie kann ich meinen Sohn (6 Mon.) an die Flasche gewöhnen? Er schlägt sie immer weg oder schiebt sie mit der Zunge raus. Der Inhalt ist ihm egal, kann auch Muttermilch sein, er nimmt es nicht. Habe auch schon div. Sauger ausprobiert, aber ohne Erfolg. Versuche es schon seit über ein Monat, auch von anderen akzeptiert er die Flasche nicht. Nächsten Monat habe ich einen wichtigen Termin und da muss er nachmittags die Flasche vom Papa bekommen. Aber wie soll ich den Termin wahrnehmen, wenn er nicht trinken will? Gibt es Alternativen zur Nachmittagsmilch? Mittags (volle Mahlzeit) und abends (noch halbe Portion) gibt es Brei. Abends wird dann noch gestillt. Noch eine Frage: Von normaler Vollmilch bzw. Halbmilch bekommt er Pusteln rund um den Mund. Bei fertigen Abendbrei aus dem Glas (ist ja auch mit Vollmilch) bekommt er es nicht. Wie kann das sein? Allergie bzw. Unverträglichkeit, oder doch nicht? Bin ratlos. LG Larest


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Liebe Larest, da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. Es kann sein, dass der fertige Brei mit Säuglingsmilch zubereitet wird und nicht mit Vollmilch. Am besten verzichten Sie noch auf Kuhmilch und probieren es später wieder. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo, Larest! Je nach dem wie lang der Termin geht, und wie er von der Uhrzeit her liegt, kannst du vielleicht die Mittagsmahlzeit ein bisschen nach hinten verschieben, damit die Nachmittags-Stillmahlzeit auch noch ein bisschen Zeit hat? Oder kannst du den Termin auf die Mittagszeit verlegen? Trinkt dein Sohn vielleicht aus einem Becher, ohne Schnabel oder Sauger? Dazu kippst du den Becher soweit, dass auch die Oberlippe deine Kindes von der Flüssigkeit benetzt wird. Dann fängt er an, wie ein Kätzchen zu schlecken. Aufpassen, dass er sich nicht verschluckt, also nur ganz langsam "kippen", ggf. mehrere kleine Portionen mit dem Becher geben. Zur Vollmilch: Kuhmilch nicht vor Vollendung des 10. Lebensmonats geben! Und dann auch 1:1 mit Wasser verdünnt. Der Eiweißgehalt von Kuhmilch ist wesentlich höher als der von Muttermilch und das wird schlecht vertragen. Ich weiß nicht, ob die Pickelchen davon kommen, aber ich habe öfter gehört, dass Lebensmittel, die (noch) nicht vertragen werden Pickelchen um den Mund herum verursachen. Solltest du einen Abendbrei aus dem Glas nehmen, achte vor allem darauf, dass auf keine Fall Zucker enthalten sein darf! Karies kann schon verursacht werden, wenn die Zähne noch gar nicht da sind, außerdem wird dein Kind viel zu früh an Zucker gewöhnt und wird nur noch gesüßte Dinge essen und trinken wollen. Du kannst den Abendbrei ganz einfach als Getreide-Brei mit Vollkorn-Getreideflocken (gibt es zum Beispiel von Babydream/Rossmann, aber auch allen anderen Baby-Brei-Herstellern) ohne weiteren Zusatz anrühren, im Anschluss kannst du stillen, dann hat dein Kind auch den Getreide-Milch-Brei, den es am Abend bekommen soll. Oder du nimmst dazu Säuglingsnahrung, solltest du vom Stillen weg kommen wollen. Liebe Grüße Frederike


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