Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Verweigert Stillen

Frage: Verweigert Stillen

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Hallo Biggi, ich bin verzweifelt. Dominik verweigert die Brust seit gestern total. Er fängt schon an zu schreien, wenn ich mich ihm nur nähere mit der nackten Brust. Er geht überhaupt nicht mehr ran. Ich muss erwähnen, dass er mich am Dienstag abend in die li. Brust gebissen hat (er hat schon 4 Zähne) und ich natürlich furchtbar erschrocken bin und aufgeschrien habe. Er ist natürlich auch erschrocken und hat geweint. Ich hab ihn dann gleich getröstet und an die andere Seite gelegt und da hat er dann schön getrunken. Auch in dieser Nacht und am Mittwoch früh hat er ohne Probleme gestillt. Seit gestern mittag nun geht er nicht mehr ran. Ich merke zwar, dass er Zahnprobleme hat (ich denke der 5. Zahn kommt irgendwo hinten), versuche es schon mit Zahnöl und Osanit zu erleichtern. Von Sonntag auf Montag hatte er nachts auch Fieber. Ich habe schon vieles probiert was ich hier über die Suchfunktion gefunden habe: verschienene Stillposititonen, habe Dominik beim Stillen in eine Decke gewickelt, ihn versucht im Schlaf zu stillen (da wacht er sofort auf und wenn er merkt, dass ich ihn stillen will, brüllt er los). Dominik benutzt keinen Schnuller und trinkt auch nicht aus der Flasche (Tagsüber kriegt er manchmal etwas Wasser aus der Trinklernflasche). Das Saugbedürfniss stillt er also auch nicht woanders. Ich bin so traurig und enttäuscht. Ich wollte doch noch etwa 1 Jahr stillen. Alles hat so wunderbar funktioniert. Ich hatte noch nie einen Stau, eine Entzündung oder sonstige Stillprobleme. Warum will er bloß nicht mehr ? Ich habe dann gestern 2 x abgepumpt um den Milchfluß aufrecht zu erhalten und versucht ihm die Milch abends mit dem Fläschen zu geben. Aber selbst das hat er abgelehnt. Wenn Wasser oder Tee drin war, hat er getrunken, aber Mumi gar nicht. Damit dachte ich, es liegt an der Milch und habe eine etwas ältere aus dem Gefrierfach aufgetaut. Auch die hat er nicht getrunken. Von 22.00 Uhr bis 0.30 Uhr hat er nur geweint. Ich habe ihn natürlich in mein Bett geholt und gestreichelt bis er irgendwann eingeschlafen ist. Er tut mir so leid. Heute morgen war meine Brust natürlich wieder sehr prall, ich habe jetzt erneut abgepumpt. Ich will ja nicht dass die Milch reduziert wird. Ich bin verzweifelt, können Sie mir helfen und haben vielleicht einen Rat? Er ist auch seit einigen Tagen sehr quengelig und unzufrieden, so kenne ich ihn gar nicht. Soviel wie er seit ein paar Tagen weint, hat er zuvor 9 Monate nicht geschrien. Kann es wirklich sein, dass er vor Zahnweh nicht stillt? Aber er versucht es ja gar nicht, wenn er kurz ansaugen würde und dann weinen, dann könnte ich das ja verstehen, aber geht gar nicht ran. Ich lasse ihn auch mit der Brust spielen, das macht er auch, aber sobald ich ihm die brust näher zum Mund bringe, schiebt er mich weg und weint. Jetzt rede ích mir schon ein, dass es an mir liegt und er mich ablehnt, obwohl ich weiss dass es Quatsch ist. Aber diese Gedanken kommen einfach, ich bin so traurig und enttäuscht und gleichzeitig tut mir Domi so leid. Ich möchte ihm doch helfen. Heute vormittag habe ich noch einen Termin beim Kinderarzt um einen Infekt o.ä. auszuschließen. Könnte es sein, dass Dominik sich einfach so von heute auf morgen abstillt? Das kann ich gar nicht glauben, denn er ist so ein richtiges Stillbaby gewesen, kam nachts 2-3x und hat tagsüber ca. 3x getrunken (neben der Beikost). Jetzt mache ich mir auch Vorwürfe, dass ich vielleicht zu unregelmäßig angelegt habe etc... Haben Sie einen Rat ? Im voraus vielen Dank Liebe Grüße Gitti mit Dominik (heute 9 Monate)


Biggi Welter

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? Liebe Gitti, Ihre Beschreibung klingt schon nach einem Stillstreik und auch der Auslöser scheint da zu sein (die verständliche Reaktion auf das Beißen). Dennoch möchte ich Ihnen dringend ans Herz legen, Dominik von der Kinderärztin/arzt anschauen zu lassen, damit Sie sicher sein können, dass es wirklich ein Stillstreik ist und Ihrem Kind nicht etwas ganz anderes fehlt, was zufällig zeitgleich aufgetreten ist. Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und läßt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu „bündeln". Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen die Becherfütterung zeigen kann und Ihnen auch sonst noch weitere Tipps geben kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Ich habe am Mittwoch meine Mens bekommen, könnte das die Ursache sein? Aber was soll ich denn dagegen machen ? Das liegt doch nicht in meiner Macht ! Könnte er vielleicht nach meiner Periode wieder trinken, oder verlernt er es in 1 Woche ? Liebe Grüße Gitti


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