Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Update: Eisenmangel frühchen /

Biggi Welter

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Frage: Update: Eisenmangel frühchen /

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Hallo, der Eisenmangel hat sich bestätigt (Baby ist 6,5 Monate alt wird voll und nach Bedarf gestillt und ist bei 36+0 geboren) Meine Kinderärztin hat mir nun Eisentropfen fürs Baby und für mich Tabletten aufgeschrieben. Sie hat mir aber auch erklärt das beikost noch nicht sein muss, da sie noch alles aus dem Mund schiebt mit der Zunge und die Eisenmenge der beikost so Minimal ist, das es eh nicht reichen würde den Mangel zu decken. Also stillen wir weiter wie gehabt und wir finden es prima!!!! Aber eine Frage bleibt: wann gebe ich die Tropfen am besten? Gibt es eine Tageszeit wo sie besonders effektiv aufgenommen werden?


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Liebe tamtamgo, dazu zitiere ich meine Kollegin Denise Both, IBCLC, die folgendes dazu schreibt: Laktoferrin ist ein eisenbindendes Eiweiß, das die Eisenresorption fördert (Transportprotein). Gleichzeitig sorgt es dadurch, dass es das Eisen bindet dafür, dass schädlichen Bakterien im Darm das Eisen entzogen wird, das diese für ihr Wachstum benötigen. Laktoferrin ist daher ein wichtiger Faktor bei der Immunabwehr, da es einerseits durch die Bindung der Eisenionen mit Bakterien in Konkurrenz tritt und somit deren Wachstum hemmt und andererseits beim Abbau des Laktoferrins bakterizide Fragmente gebildet werden. Gesichert ist die zumindest bakteriostatische Wirkung des Laktoferrins auf verschiedene gram positive und gram negative Aerobier und Anaerobier sowie Hefen. Muttermilcheisen ist u.a. deshalb so gut verwertbar, weil die Muttermilch einen relativ hohen Gehalt an Laktoferrin hat (in Kuhmilch ist nur sehr wenig Laktoferrin enthalten). Außerdem FÖRDERT das Laktoferrin in der Muttermilch die Aufnahme von Eisen aus der Beikost, wenn in zeitlichem Zusammenhang mit der Beikostaufnahme gestillt wird. Bei der zusätzlichen Gabe eines Eisenpräparates ist nun allerdings zu beachten, dass das Laktoferrin durch dieses zusätzliche Eisen „gesättigt“ und dadurch in seiner immunologischen Funktion beeinträchtigt wird und so das Keimwachstum, insbesondere von Escherichia coli, gefördert wird. Auch ist laut meinem Wissen nicht genau geklärt, in wie weit durch eine zeitnahe Verabreichung des Eisenpräparates zum Stillen es möglicherweise zu einer Konkurrenzsituation zwischen der Aufnahme des Muttermilcheisens und dem Eisen aus dem Eisenpräparat kommt. Hier gilt wohl weiterhin das, was auch Lawrence und Lawrence in „Breastfeeding: A Guide for the medical profession“ schreiben: „The exact action of lactoferrin in the breastfed infant must be more specific clarified“ (Die exakten Wirkmechanismen des Laktoferrins beim gestillten Säuglingen müssen noch eindeutiger abgeklärt werden). Da es aber in der Praxis sowieso nicht möglich ist, die Gabe der Eisentropfen und das Stillen zeitlich genau aufeinander abzustimmen, handeln wir hier eine akademische Frage ab, die Bellla nicht wirklich weiter hilft. Bei ihrem Kind ist es wichtig, dass der Eisenmangel behoben wird und dass es möglichst bald einen guten Beikostaufbau erlebt, um weitere Probleme zu verhindern. Ich hoffe, diese Antwort hilft dir weiter. LLLiebe Grüße Biggi


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