Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter wird morgen 4 Wochen alt und zur Zeit voll gestillt. Nun zu meiner Frage. Da meine Tochter alle 2 Stunden an der Brust trinken möchte (manchmal auch öfter), bekommt sie auch häufig Hunger wenn wir unterwegs sind. Leider habe ich große Probleme damit in der Öffentlichkeit zu stillen. Ist es denn möglich, dass ich zur Überbrückung etwas abgekochtes Wasser zu trinken gebe oder etwas Milch abpumpe und ihr diese gebe? Welche Temperatur müsste das Wasser denn noch haben und wie sieht es mit der Lagerung der Milch aus? Kann ich die abgepumpte Milch in einem Thermo-Behälter für Fläschen aufbewahren und ihr unaufgewärmt füttern? Ich muss noch dazu sagen, dass meine Tochter keine Probleme mit dem Wechsel zwischen Brust und Flasche hat. Viele Grüße Sunny
Liebe Sunny, warm gehaltene Milch sollte möglichst schnell verbraucht werden und sollte nicht warm gehalten werden. Mit Wasser wird sich dein Kind nicht lange trösten lassen, denn Muttermilch ist nach etwa 90 Minuten komplett verdaut. Theoretisch wäre es natürlich auch möglich, gelegentlich künstliche Säuglingsnahrung zu geben, doch es spricht eine ganze Menge dagegen: o alle Nachteile, die die Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung mit sich bringt (dazu hänge ich Ihnen einen Text an) o das Baby kann, besonders wenn es noch sehr jung ist, auch von nur einer einzigen Flasche eine Saugverwirrung entwickeln, die zu massiven Stillproblemen führen kann o es stört das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage o Ihre Milchbildung wird nicht einfach für mehrere Stunden Pause machen. Sie brauchen also die Möglichkeit, Ihre Milch abzupumpen, um Stauungen und alle Problem, die damit einhergehen können, zu vermeiden. Es ist sehr viel schwieriger und unangenehmer, während unterwegs einen Platz und auch die Zeit zum Abpumpen zu finden, als ein Baby zu stillen. Mit etwas Übung (vielleicht vor dem Spiegel) und entsprechend geschickt geschnittener Kleidung, muss niemand (außer einer Mutter, die selbst Stillerfahrung hat) bemerken, dass Sie Ihr Baby stillen. Zum Stillen müssen Sie sich ja schließlich nicht ausziehen oder sich übermäßig entblößen, es geht auch absolut unauffällig. Mit etwas Geschick können Sie stillen und sich weiter unterhalten und die meisten Leute werden sich lobend über Ihr so friedliches Baby äußern. Eine andere Möglichkeit ist, dass sie sich zum Stillen in eine ruhige Ecke oder einen anderen Raum zurückziehen, wenn Sie nicht "vor allen Leuten" stillen mögen. Es ist sicher einfacher und angenehmer sich mit dem Baby zum Stillen zurückzuziehen, als mit einer Pumpe auf die Toilette zum Abpumpen zu gehen. Bei einem Stadtbummel bietet sich eine ruhige Ecke in einem Cafe, eine Leseecke in einem Buchgeschäft oder aber auch ein Wickelraum (manche sind sehr gemütlich eingerichtet) oder vielleicht auch eine Umkleidekabine an, um sich zum Stillen zurückzuziehen. LLLiebe Grüße Biggi Welter Nur ein Fläschchen..... Autor: Anna Vnuk MBBS, DipObs, RACOG, IBCLC Titolo Originaltitel: "Just one bottle" Wusstest du.......dass nur eine einzige Flasche Pulvermilch ernste Auswirkungen auf Mutter und Kind haben können? Leider ist es sehr leicht, einem gestillten Baby "nur eine Flasche" zu geben und die Gründe dafür sind meistens Sorge für das Wohlergehen der Mutter oder des Kindes. Zum Beispiel: · Um der Mutter nach einer langen Entbindung Ruhe zu goennen. · Um ein hungriges Baby, das Schwierigkeiten dabei hat, von der Brust zu trinken, zu füttern. · Um wunde Brustwarzen zu schonen Studien haben jedoch herausgefunden, dass "nur eine Flasche von Milchersatznahrung" sowohl für die Mutter als auch für das Baby schädlich sein kann, und zwar: · Erhöhtes Risiko einer ernsthaften Milchproteinallergie (Host et al. 1988) · Erhöhtes Risiko von Darminfektion und Durchfall aufgrund der Änderung des PH's der Darmflora. Es kann bis zu einem Monat dauern, bevor dieses wieder sicherere Werte aufweist. (Bullen et al. 1977) · Kann zu Saugverwirrung führen (Newman, 1992) · Stört das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage der Milchproduktion (De Coopman, 1993) · Erhöhtes Risiko eines Milchstaues, da die Brust nicht entleert wird. (Moon & Humenick) · Vermindert das Vertrauen der Mutter, ihr Baby stillen zu können. (Howie, 1981) · Verkürzt die Stilldauer (Gray Donald et al. 1985). Viele Mütter würden es vorziehen, dass ihren gestillten Babys keine Flasche mit synthetischer Milch gegeben wird, vor allem, wenn sie die Auswirkungen kennen würden, daher wäre es wichtig, sie, bevor ihr Baby dem Risiko ausgesetzt wird, über die möglichen Konsequenzen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen. Viele Mütter würden akzeptieren, ihr Baby zu stillen, auch wenn sie müde sind, oder ihre Brustwarzen schmerzen, wenn sie wüssten, wie wichtig es ist. Vergiss nicht; Stillen ist ein wertvolles Geschenk. Unterstütze und schütze es in diesen ersten wichtigen Tagen. Referenzen: Bullen, CL, Tearle, PV, Stewart MG 1977 The effect of humanized milks and supplemented breastfeeding on the faecal flora of infants. J. Med. Microbiol 10:403 413. De Coopman, J 1993 Breastfeeding after pituitary resection: Support for a theory of autocrine control of milk supply? J Hum Lact 9(1):35 40. Gray Donald, K, Kramer, MS, Munday, S, Leduc, DG 1985 Effect of formula supplementation in the hospital on the duration of breastfeeding: A controlled clinical trial. Pediatrics 75:514 518. Host, A, Husby, S, Osterballe, O 1988 A prospective study of cow's milk allergy in exclusively breastfed infants. Acta Paediatr Scand 77:663 670. Houston, MJ, Howie, PW 1981 The importnace of support for the breastfeeding mother. Health Visitor 54(6):243. Moon, JL, Humenick, SS 1989 Breast engorgement: Contributing variables and variables amenable to nursing intervention. JOGNN 18:309 315. Newman, J 1990 Breastfeeding problems associated with the early introduction of bottles and pacifiers. J Hum Lact 6(2):59 63. Erschienen in: "Breastfeeding Review", Volume II, Number 8, November 1993, page 358. Copyright © Breastfeeding Review Adresse der Autorin: A. Vnuk, 57 Alicante Ave, Wynn Vale, SA 5127, Australia Übersetzt von Ulrike Schmidleithner
Mitglied inaktiv
Ich bin mal so frei, auch zu antworten. Biggi wird dir sicher etwas zum Zufüttern schreiben, mir geht es um das Stillen in der Öffentlichkeit. Ich war da nämlich auch sehr skeptisch, hab wirklich mit allem gerechnet und ich muss echt sagen, die Praxis hat mich eines anderen belehrt. Nicht nur, dass die Leute immer freundlich lächeln, wenn sie sehen, dass ich stille; so oft ich irgendwo aus Zurückhaltung in ein anderes Zimmer oder auf's Klo gehen wollte, stieß ich auf regelrechte Entrüstung: sie können doch nicht auf dem Klo stillen, hier, setzen sie sich, möchten sie ein Kissen? Wirklich phantastisch, ich habe keinen einzigen dummen Blick oder negativen Kommentar bekommen bis jetzt. Da ich dennoch meine Brust nicht gerne freibaumeln lasse, leg ich mir eine Baumwollwindel über die Schulter. Ich würd dich gern bestärken: versuch es, man legt seine scheu ab, wenn man merkt, dass es eigentlich völlig unkompliziert ist! Wär auf jeden Fall die bessere Lösung, als Wasser, Tee und Flasche...
Mitglied inaktiv
Hi! Ich kann Felis nur zustimmen. Mir ging's genauso. Mit der Zeit bekommt man auch "Routine", wo man auch 'mal ohne evtl. störender Blicke stillen kann. Es gibt in vielen Kaufhäusern sep. Mutter-Kind-Räume. Außerdem habe ich oft in Umkleidekabinen gestillt. Man kann auch sehr gut im Auto auf dem Parkplatz stillen. Ich würde es einmal draufankommen lassen und ausprobieren!! Ach ja: und bei uns war es, als die Kleine noch sehr klein war, meistens so, daß sie unterwegs im Kinderwagen/MaxiCosy/Auto eh geschlafen hat. Also sooo oft kam das gar nicht vor, daß ich "außer Haus" stillen mußte. ...und meine Kleine war von Anfang an auch ein wirklich seeeehr still-intensives Kind. Wollte daheim alle 1-2 Stunden gestillt werden! LG Sandra
Mitglied inaktiv
Kann mich Felis und Stillmami_1974 nur anschließen. Auch meine Tochter kam, als sie klein war, Zuhause fast stündlich. Auch ich hatte Hemmungen in der Öffentlichkeit zu stillen. Doch alles pendelt sich ein. Als wir unterwegs waren, schlief sie im Kinderwagen bis zu vier Stunden. Erst zog ich mich zum Stillen ins Auto oder in Wickelräume zurück, dann kam die Gelegenheit, sie im Spazierengehen zu stillen. Davon hat selbst mein Mann erst nichts mitbekommen, dachte ich hätte sie nur im Arm und sie würde schlafen. Langsam sah ich, dass die Reaktionen der Leute positiv waren. Auch mir bot man stille Ecken und Kissen an. Jetzt stille ich wo ich gerade bin. Ich achte nur darauf, dass ich mich nicht hinsetze, wo geraucht wird. Das finde ich ekelig. Auch draußen auf einer Bank ist okay. Ich habe immer einen Pulli und darunter ein trägerloses Top an oder eins, das man gut nach unter schieben kann, um NUR die Brust freizulegen. Ist praktisch, warm und unauffällig. Ich kann dir nur raten, alles langsam auszuprobieren. Die Hemmungen sind verständlich, aber grundlos. Die Leute sehen dich Brust nicht als soche. Sie sehen ein Kind, das gestillt wird. Am Anfang wird es komisch sein, doch vielleicht erfüllt es auch dich irgendwann mit Stolz, den Menschen zu zeigen, wie du dich deinem Baby widmest, indem du es stillst. Und du wirst sagen: "Stillen ist schön, und soooo praktisch!" LG! Mammina
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