Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Unsere Tochter verweigert das Trinken bzw. trinkt nur nach hysterischem Schreien

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Unsere Tochter verweigert das Trinken bzw. trinkt nur nach hysterischem Schreien

Emma-Franzi

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Unsere Tochter, trinkt seit letzter Woche ganz schlecht an der Brust. Angefangen hat es, das Sie Abends die Mahlzeit (ca.17-19 Uhr) verweigert hat. Wenn ich Sie an die Brust legen will bzw. Sie quer nehme zum anlegen, krümmt Sie sich nach hinten, schreit hysterisch und lässt sich nur mit einem Nuckel und im Arm haltend, fest an meinen Körper pressend, beruhigen. Ihr ganzer Körper verkrampft sich dabei und Sie streckt die Arme aus. Nach manchmal 1h oder bis zu 3h, trinkt Sie dann irgendwann ein bißchen. Manchmal unterbricht Sie das trinken ständig, wenn Sie merkt, dass Sie an der Brust ist und fängt immer wieder an zu schreien. Oder sie trinkt so hastig, dass Sie sich verschluckt und dann weint. Wenn Sie dann trinkt, hört man, wie die Milch in den leeren Bauch "fällt". Beim trinken muss ich Ihren einen Arm mit meinem Arm fest an mich drücken und Ihre andere Hand muss ich festhalten. Ich lege Sie gegen 21 - 21.30 Uhr ins Bett und dann schläft Sie bis morgens zwischen 5 und 6 Uhr. Dann trinkt Sie eigentlich beide Brüste und schläft bis um 8.30 Uhr. Dann trinkt Sie kurz vorm Mittag nochmal. Wenn Sie gut drauf ist, trinkt Sie Nachmittags nochmal an der Brust. Aber in den letzten Tagen hat Sie nachmittags nichts mehr getrunken, sondern auch geschrien, sobald Sie gemerkt hat, Sie soll bzw. kann trinken. Am Wochenende hat Sie dann nur 3-4 Mahlzeiten gehabt, weil Sie selbst morgens nicht mehr richtig getrunken hat. Ich hab abgepumpt und probiert Ihr die Milch mit der Flasche oder einem Löffel zu geben, aber das hat alles nicht funktioniert. Auch Fencheltee hat Sie verweigert. Oft habe ich das Gefühl, dass Sie beim trinken irgendwas beobachtet und dadurch abgelenkt ist. Ich sitze immer allein im Wohnzimmer und habe nichts an, was Sie ablenken könnte. Ich weiß leider nicht mehr, was ich noch machen kann, damit Sie wieder richtig trinkt? Ich habe außerdem Angst, dass Sie zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt? Würde ich das merken? Über eine schnelle Antwort, wäre ich Ihnen sehr dankbar!


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Liebe Emma-Franzi, das klingt nach einer Saugverwirrung. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Die Kollegin kann Ihnen dann im persönlichen Kontakt gezielte Tipps und Hinweise geben, auch zum Thema Steigerung der Milchmenge und Wachstumsschübe. Lassen Sie sich am besten einmal von einer Kollegin vor Ort beim Stillen zuschauen, möglicherweise lassen sich durch ein paar kleine Veränderungen schon große Verbesserungen bei den Problemen Ihres Babys erzielen. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Vorsichtshalber würde ich den Kleinen noch von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen, nicht dass doch noch ein anderer Grund dahinter steckt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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