Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Unruhiges Trinken und "gequetschte" Brustwarzen

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Unruhiges Trinken und "gequetschte" Brustwarzen

Mitglied inaktiv

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Hallo! Meine Tochter ist nun 14 Tage alt und ich stille sie. Das klappt bisher auch recht gut, die anfänglich wunden Brustwarzen sind inzwischen wieder heil. Ich hatte dafür Johanniskrautöl von meiner Hebamme bekommen. Nun macht mir aber etwas anderes "Sorgen": Zum einen ist meine linke Brustwarze nach dem Stillen wie gequetscht, sie ist etwas länglich "verdrückt" und manchmal sogar weiß. Die rechte Seite ist eigentlich immer "normal". Auch trinkt meine Kleine zur Zeit sehr unruhig. Ich habe den Eindruck, dass sie Bauchschmerzen hat, aber Bäuchlein kreisen hilft leider nicht. Sie wird dann regelrecht "zornig" und sucht die Brust. Wenn ich sie dann anlege "zerrt" sie regelrecht an der Brustwarze rum, was auch ziemlich schmerzt. Dies aber meist erst beim zweiten oder dritten anlegen. Normal läuft es so, dass sie sich irgendwann meldet, ich lege sie an, sie trinkt. Dabei schläft sie meist ein. Dann löse ich sie von der Brust und lasse sie ein Bäuerchen machen. Wenn sie dabei aufwacht lasse ich sie an der anderen Brust trinken. Auch hier schläft sie meist ein. Dann nehme ich sie wieder hoch zum Bäuerchen und dabei saugt sie sich an meiner Schulter fest. Oder hebt ständig das Köpfchen mit offenem Mund (sucht also die Brust?). Den Körper versteift sie dabei und zieht dann die Beinchen an (also Bauchweh?). Sie stößt sich regelrecht ab. Wenn ich sie dann anlege, geht das unruhige Trinken wie oben beschrieben los. Was soll ich tun? Augen zu und durch? Oder kann ich ihr irgendwie anders helfen? Achso, in die Windel macht sie meist während des Trinkens.... Vielen Dank im Voraus Michy PS: Sie hatte bei der Geburt 3 430g und nach 10 Tagen bereits 3 900g (ambulante Entbindung) - kann es sein, dass ich sie zu oft anlege? Oder hat sie einfach so viel Hunger/Durst?


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Liebe Michy, zu häufiges Anlegen gibt es im Prinzip nicht. Ein so kleines Baby hat von Natur aus ein häufiges Stillbedürfnis, und wenn es auch "nur" nuckelt, befriedigt es damit ganz grundlegende Bedürfnisse, die es für seine gesunde Entwicklung braucht. Die Tatsache, dass nur eine Seite gequetscht wird, lässt vermuten, dass auf dieser Seite dein Kind eine inkorrekte Saugtechnik hat, vielleicht den Mund nicht weit genug geöffnet hat vor dem Anlegen, oder seine Kiefer beim Saugen verkrampft. Versuche mal, ob andere Stillpositionen (z.B. Football-Haltung) auf dieser Seite besser funktionieren. Die Unruhe selbst ist nicht untypisch für dieses junge Alter. Vielleicht hilft es deiner Kleinen, wenn du sie puckst? Dabei wird das Kind gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn du dein Baby auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und oftmals trinkt es dann auch besser an der Brust. Manche Babys brauchen eine Zeit lang das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Es gibt noch andere Arten zu Pucken. Wenn du mal nach "Anleitung zum Pucken" googlest, dann findest du auch viele mit Bildern. Vielleicht hat sie bei mancher Mahlzeit aber auch schon genug getrunken, und ist unruhig, weil sie ihre Ruhe will? Manche Babys möchten nicht bei jeder Mahlzeit gleich lang stillen, und zuweilen reichen ihnen wenige Minuten. Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Da das Kind so gut zunimmt, wuerde ich auch auf satt tippen und sie von der Brust nehmen, sobald sie "faxen" macht und nicht konzentriert trinkt. Wenn du nach einer halben Stunde oder so meinst, dass sie wirklich noch Hunger hast, kannst du ja ausprobieren, ob sie dann konzentrierter trinkt. Ansonsten nur an der Brust lassen, wenn sie gut saugt, sobald sie rumzieht wieder aufhoeren und lieber auf andere Weise beschaeftigen/beruhigen. LG


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