Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Unruhe beim Trinken

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Unruhe beim Trinken

Mitglied inaktiv

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Mein Sohn ist 9 Wochen alt und immer wenn ich ihn stille wird er unruhig und schreit .Er trinkt sehr Hastig wendet sich ab und schreit. Es bringt mich völlig zum verzweifeln weil ich nun überhaupt nicht mehr weiß was ich machen soll. Würde mich über einen Ratschlag sehr freuen


Biggi Welter

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? Liebe Trinitrie, Gründe kann es viele geben, doch zwei sind am wahrscheinlichsten: eine Saugverwirrung durch den Schnuller oder ein sehr starker Milchspendereflex, mit dem das Kind nicht zurecht kommt. Die erste Empfehlung lautet daher: Alle künstlichen Sauger weglassen und die zweite, dass Sie einmal eine Stillmahlzeit sehr genau beobachten. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das `Berg-auf-StillenA. Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: - erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg-auf-Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) - lassen Sie das Baby oft aufstoßen. - vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo! Meine Kleine ist genauso alt und hat das auch manchmal. Wenn gar nichts mehr geht, packe ich in Ruhe ein und lege sie ein paar Minuten in das Laufgitter oder ins Bettchen. Sie schreit zwar weiter wie am Spieß, aber ich muß dann erst einmal ruhig durchatmen. Dann nehme ich sie wieder hoch und lege sie an der selben Seite andersherum an. Das hat bisher prima geklappt. Vielleicht funktioniert das bei deinem Sohn ja auch! Nur ruhig bleiben und nicht verrückt machen lassen!!! Viel Glück und viele Grüße, Steffi


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für die lieben Antworten, würde mich sehr freuen wenn es eine Stillberaterin in meiner Nähe gibt. Ich wohne in 08451 Crimmitschau.


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? Liebe Trinitrie, die nächstgelegene LLL-Stillberaterin dürfte Frau Elisabeth Meyer Tel: 03761-183799 sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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