Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

unregelmäßiger Stillrhythmus

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Frage: unregelmäßiger Stillrhythmus

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Hallo, Mia ist jetzt 4 Monate alt, ich habe bisher voll gestillt. Leider haben wir überhaupt keinen Stillrhythmus. Manchmal stille ich stündlich. Mia trinkt dann immer nur ein bischen an einer Seite und ist danach satt. Zumindest erscheint mir das so, weil sie die Brust dann ablehnt und mich mit großen Augen anlacht. Wenn sie schläft, dann schafft sie auch mal 4-5 Stunden ohne trinken. Beide Seiten trinkt sie eigentlich nie. Ich hätte gern einen 3-4 Stundenrhythmus, würde sie gern dazu bringen, beide Seiten zu trinken und länger satt zu sein. Wie kann ich das hinbekommen? Besonders schlimm ist es abends vor dem Schlafen. Dann weiß ich oft nicht, ob sie vor Müdigkeit oder aus Hunger schreit. Sie trinkt eine Seite, dann schläft sie ein. Nach einer halben Stunde wacht sie dann auf und schreit, dann trinkt die andere Seite und schläft ein. Doch sobald ich sie ins Bettchen lege, schreit sie wieder. Es dauert dann meist wieder eine halbe Stunde, bis sie schläft. Das geht jeden Abend so. Ich kann sie doch aber nicht schreien lassen! Ich freue mich auf Deinen Rat! Einen schönen Tag wünscht Jana mit Mia


Biggi Welter

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? Liebe Jana, selbst wenn Mia auf einen bestimmten Rhythmus „gebracht" würde, würde das nichts an eurem Einschlaf- bzw. Aufwachproblem ändern. Deine Tochter schreit nämlich nicht weil sie noch so sehr hungrig ist, sondern weil sie alleine in ein Bett gelegt wird. Sehr viele schlafende Babys reagieren ungemein ungehalten auf Lageveränderungen und schrecken auf, wenn sie vom Arm ins Bett gelegt werden. Eine jede Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Der Mutter schadet es ja auch nicht, wenn sie sich tagsüber mal hinlegt:-) Möglicherweise wird das Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen, denn selbst ein vorgewärmtes Bett hat eine andere Temperatur als Mamas (oder Papas) Körper. Kein Mensch hat immer im gleichen Rhythmus Hunger und Durst und ein kleines Baby schon gar nicht. Nur sehr wenige Frauen und Kinder finden zu einer erfolgreichen Stillbeziehung, wenn nach festem Zeitplan gestillt wird. Der berühmt berüchtigte Vier-Stunden-Rhythmus ist nämlich in keiner Weise natürlich oder kindgemäß, sondern eine Erfindung der Neuzeit, die durch die künstliche Säuglingsnahrung notwendig wurde. Er stammt aus einer Zeit, in der es noch keine adaptierte Säuglingsnahrung gab. Die in dieser Zeit übliche Flaschennahrung konnte zu einer Überfütterung führen und durfte deshalb nicht, wie bei der Brusternährung üblich und notwendig, nach Bedarf gegeben werden. Nachdem die Flasche ihren Siegeszug angetreten hatte, wurde dieser Rhythmus dann auch auf das Stillen übertragen und so hält sich heute hartnäckig immer noch der Mythos des Vier-Stunden-Rhythmus, der dazu geführt hat, dass viele Frauen nicht erfolgreich stillen konnten. Es gibt keine „vorgeschriebenen" Zeitabstände, wie ein Baby gestillt werden sollte. Alle Stillexperten empfehlen einhellig, dass ein Baby nach Bedarf gestillt werden sollte und der ist nun mal von Kind zu Kind und selbst beim gleichen Kind in verschiedenen Phasen unterschiedlich. Es gibt auch noch einen anderen Grund, warum Du dein Kind nicht zum Trinken an der Brust drängen sollst (es sei denn das Kind würde nicht gedeihen): Da ein Stillkind selbst entscheiden kann, wann es wieviel trinkt, behält es ein gutes Gefühl dafür, wann es satt ist und was es braucht. So behält es ein gutes und gesundes Essverhalten, was späteren Problemen, wie zum Beispiel Übergewicht vorbeugt. LLLiebe Grüße Biggi


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