Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ungeduld an der Brust, deshalb abstillen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Ungeduld an der Brust, deshalb abstillen?

squirreljeet

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Liebes Beratungsteam Ich lese schon seit längerem mit und einige meiner Fragen konnten so schon beantwortet werden - vielen Dank! Nun habe ich aber selber ein Problem. Mein Sohn ist 7 Monate und das Stillen hat bisher problemlos geklappt. Er ass bereits 2x pro Tag Brei, der Rest war gestillt. Nun kam eine Zeit mit Stress für mich, welche auch mit einer Reise verbunden war. Mein Sohn wollte in dieser Zeit (4 Tage) fast nur die Brust. Wieder zu Hause ass er deutlich weniger Brei und begann auch, an der Brust zu weinen. Ich dachte, es läge daran, dass ich durch meinen Stress keinen Milchspendereflex hätte. Ich habe es mit Entspannungsübungen versucht, bin jetzt aber soweit, dass ich vor jedem Stillen mit der Pumpe lange pumpen muss, bis der MSR ausgelöst wird, und dann zum Kleinen gehen, weil er sonst ungeduldig wird und schreit. Ich trinke jetzt auch wieder Stilltee und nehme homöopathische Globuli um die Milchmenge zu steigern. Ich hatte eigentlich während der ganzen Stillzeit sehr selten eine übervolle Brust, ich musste auch nie Stilleinlagen tragen. Jetzt geht das Stillen "direkt" nur, wenn meine Brust schon fast überläuft, sonst mag mein Sohn nicht mehr trinken. D.H. trinken will er schon, aber es geht im zu lange. In der Nacht (bis anhin trank er ca 3x pro Nacht) kann ich nur noch 1x spontan stillen, die anderen Male muss ich entweder pumpen oder mein Sohn schläft dann ein, ohne getrunken zu haben. Ich möchte sehr gerne weiterstillen. Wie kann ich meinen Sohn überreden, Geduld mit der Brust zu haben? Wenn ich mir sicher sein könnte, dass er an der Brust kein Interesse mehr hätte, wäre es für mich kein Problem. So habe ich aber den Eindruck, dass er gerne trinken möchte, aber frustriert wieder aufgeben muss. Vielen Dank.


Biggi Welter

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Liebe squirreljeet, viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr (oder nur manchmal) spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob Du ihn schlicht nicht mehr bemerkst. In jedem Fall ist der größte "Feind" des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg. Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). Wichtig ist auch, dass das Kind keine künstlichen Sauger bekommt, denn leider kann es auch passieren, dass ein Kind saugverwirrt ist und nicht immer den Milchspendereflex auslösen kann. Wenn Du also Schnuller gibst, verzichte einmal ganz darauf und beobachte, ob es besser wird. LLLiebe Grüße, Biggi


squirreljeet

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Danke für die schnelle Antwort. Den Reflex bemerke ich selbst gut (Kribbeln, etc), aber er stellt sich wirklich erst nach langem (ca 5min) pumpen mit der elekt. Pumpe ein. Entspannungsübungen mache ich... Schnuller bekam der Kleine schon seit Anfang an, darum scheint mir einer plötzliche Saugverwirrung eher unwahrscheinlich. Mein Sohn interessiert sich sehr für das Essen (er will statt Brei auch unbedingt das, was wir essen) und ich frage mich, ob er sich einfach an die schnelle Befriedigung des Hungerbedürfnisses durch den Löffel gewöhnt hat, sodass es ihm jetzt an der Brust zu lange geht. Es ist emotional einfach sehr aufwühlend. Vielen Dank nochmal für die immer sehr ausführlichen Antworten. Liebe Grüsse


zweizwerge

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Huhu, Biggi, ist das von Squirreljeet beschriebene Pumpen, um den Milchspendereflex auszulösen, wirklich sinnvoll? Ich dachte, ein Baby kann diesen iA deutlich besser auslösen als die Milchpumpe? Viele Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe squirreljeet, keine Pumpe der Welt saugt so gut wie ein Baby, das stimmt :-). Wie klappt es denn jetzt im Moment? Biggi


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