Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Umstellung vom Abpumpen auf normales Stillen machbar?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Umstellung vom Abpumpen auf normales Stillen machbar?

mademoiselle

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Liebes Stillberatungs-Team, mein Sohn kam in der 36. Schwangerschaftswoche (35+3) zur Welt und ist jetzt fast 3 Monate alt. Im Krankenhaus durfte/konnte ich ihn nicht direkt anlegen, sodass man mich direkt zum Abpumpen gebracht hat. Das habe ich dann fleißig weiter gemacht. Mein Sohn war anfangs zu schwach, um überhaupt effektiv aus der Brust zu trinken, er hat nur genuckelt und am Ende war er nach über einer Stunde um maximal 20 g schwerer. Daher sollte ich ihn mit der Flasche zufüttern. Ich war mehr als verunsichert und habe natürlich gemacht, was mir gesagt wurde. Erst zu Hause hat das Abpumpen so gut geklappt, dass ich ihn nun schon seit fast 3 Monaten vollständig mit Muttermilch ernähren kann. Ich habe ihn auch jeden Tag mehrfach wieder angelegt, wobei es mit Stillhütchen deutlich besser geklappt hat. Ein Brusternährungsset haben wir auch ausprobiert, aber das hat nicht funktioniert. Seit einiger Zeit lässt er sich nur noch mit Stillhütchen anlegen, dafür habe ich aber den Eindruck, dass er deutlich besser trinkt. Ich habe also das Abpumpen reduziert und lege ihn noch häufiger an. In den letzten beiden Tagen habe ich ihn also mehr oder weniger dauergestillt und pro Tag noch ca. 200-300 ml abgepumpte Milch zugefüttert. Was ich zusätzlich abgepumpt habe kam zu meinem Tiefkühlvorrat. Ich würde so gerne komplett aufs „normale“ Stillen umsteigen, aber ich habe Angst, dass mein Sohn nicht genug bekommt. Heute ist er z.B. extrem schlapp und schläft die ganze Zeit, wenn ich ihn wecke signalisiert er Hunger…wie soll ich vorgehen? Soll ich überhaupt noch weiter abpumpen oder nehme ich ihm damit sozusagen die nächste Mahlzeit weg? Zufüttern könnte ich auch mit meinem Vorrat, ich habe etwa 30 Liter eingefroren, da ich schnell mehr Milch hatte als benötigt wurde. Ich habe aber Angst, dass das zum Abstillen führt, weil meine Milch ohne Abpumpen weggeht? So wie es jetzt läuft belastet es mich zwar und ich komme zu nichts anderem, aber für mich ist es so immer noch besser, als ihn gar nicht mehr "normal" Stillen zu können und ausschließlich mit dem Fläschchen füttern zu müssen. Außerdem ist mein Kleiner zwar immer sehr hungrig, aber ein schlechter/langsamer Trinker, auch mit der Flasche dauert eine Mahlzeit manchmal 2 Stunden und danach ist er im Grunde direkt wieder hungrig… Einen richtigen „Flaschenentzug“ haben wir zwei Mal probiert, als er etwa 4 und 6 Wochen alt war, das hat überhaupt nicht funktioniert. Damals hatten wir eine Stillberaterin um Hilfe gebeten, die uns aber leider auch nicht weiterhelfen konnte. Über einen Rat würde ich mich sehr freuen! Vielen Dank und viele Grüße!


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Liebe mademoiselle, ja, es ist möglich, doch ich denke, du braucht die professionelle Begleitung einer Beraterin, vielleicht sogar einer IBCLC (das sind die Profis unter den Stillberaterinnen), denn du hast ja schon einiges ausprobiert, das vielleicht doch noch klappen kann zur Unterstützung (z.B. Brusternährungsset) und die "normale" Stillberaterin hat dir nicht helfen können. Du findest eine unter http://www.bdl-stillen.de Ihr seid schon so weit gekommen, wenn du ihn jetzt "abstillst" wäre das doch sehr schade, nicht wahr? Wie hat er denn zugenommen in letzter Zeit? Schläfrigkeit kann normal sein, vor allem wenn alles andere "passt", aber es ist immer ein Grund, genauer hinzuschauen. Lieben Gruß, Kristina


Jendriks_Mama

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Hallo, ich möchte Dir ein bisschen Mut machen! Ich habe es vor wenigen Wochen geschafft, komplett vom Abpumpen aufs Stille umzustellen. Mein Schatz wird nächste Woche 7 Monate alt. Ich habe eine ganz ähnliche Geschichte wie Du. Weißt Du, bei uns war der Durchbruch, dass ich ihn nachts bei mir habe schlafen und andocken lassen wann immer er wollte. Er schlief langsam einigermaßen durch und eine Laktationsberaterin sagte zu mir: "na, dann ist es doch egal. Ob er nun durchschläft und nix trinkt, oder ob er neben Deiner Brust liegt und im Halbschlaf andockt oder eben nicht." Und das stimmt ja auch! Ich war es so leid, nachts alle 3 Stunden alleine im Wohnzimmer zu sitzen und zu pumpen, während mein Baby nebenan seelenruhig schlief... Also schlief Mausbär neben mir, ich mit freiem Oberkörper, damit er jederzeit andocken konnte. Und was soll ich sagen - wir lernten es sozusagen im Schlaf. Nach einigen Tagen war er nachts so gerne am schnubbeln, dass er tagsüber immer weniger Hunger hatte. Er war satt von der Nacht. Und dann kam der Punkt, an dem er die Flasche nicht mehr nahm. Obwohl dort auch abgepumpte MuMi drin war! Du liest also, man kann es schaffen. Mein Problem war immer die Anlege-Technik. Ich bin eine absolute Stillpositionen-Niete. Aber da musste ich nur ein bisschen mutig werden. Jendrik macht das ganz toll. Er nölt, wenn eine Position nicht gut ist, er rückt sich inzwischen selber zurecht. Wir stillen überall. Im Auto, im Wartezimmer beim Arzt, im Bett, auf dem Sofa, in der Uni, mit und ohne Stillkissen. Sehr gut klappt es zuhause auf der Couch mit dem Rückengriff (Footballposition) auf dem großen Stillkissen. Im Bett sowieso. Da dockt er im Halbschlaf an, mein Mann hat das mal beobachtet. Wenn wir unterwegs sind und Jendrik ganz aufgeregt umherschauen will, setze ich ihn rittlings auf mein Bein, mir zugewandt. Dann "liegt" er nicht (er findet, er ist ja schließlich kein Baby mehr! ;-)). Ich wünsche euch viel Erfolg und noch eine schöne, lange Stillzeit! Gruß Sarah


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