Umstellung auf industr. Sgl.nahrung

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Umstellung auf industr. Sgl.nahrung

Liebe Biggi, meine Tochter ist jetzt fast 9 Monate alt und ich stille nur noch nachts und morgens.Dabei habe ich das Gefühl, dass die Milch kaum noch ausreicht, weil meine Tochter morgens unzufrieden wirkt und die Brust ziemlich schlaff ist, außerdem finde ich für mich, dass es Zeit wird abzustillen.Das Problem ist, dass meine Tochter auch noch nach mehreren Versuchen die ind. Sgl. milch (Aptamil HA 2) ablehnt.(Sie trinkt aus einer Flasche mit Schnabelaufsatz) Vor allem nachts wird es große Probleme geben, weil sie nicht weiterschläft, bevor ich sie nicht gestillt habe. Wie kann ich vorgehen? Hätten Sie da ein ige Ratschläge für mich? Viele Grüsse Fratzel

Mitglied inaktiv - 22.03.2006, 17:41



Antwort auf: Umstellung auf industr. Sgl.nahrung

? Liebe Fratzel, eine weiche Brust bedeutet nicht zu wenig Milch, sondern es ist vollkommen normal, dass nach einiger Zeit die Brust wieder weich und bei vielen Frauen auch wieder kleiner wird. Haben Sie schon einmal eine HA-Nahrung probiert? Die schmeckt so bitter, dass viele Kinder sie ablehnen. Da es außerdem ohnehin sehr umstritten ist, ob eine HA-Nahrung nach der Einführung der Beikost noch Sinn macht, probieren Sie doch einmal eine normale Pre-Nahrung, möglicherweise wird die besser angenommen. Was nun das nächtliche Stillen betrifft, so müssen Sie bedenken, dass Abstillen weit mehr bedeutet als nur das Ersetzen der Muttermilch durch andere Nahrung. Ihr Kind trinkt in der Nacht nicht nur Milch, es tankt auch gleichzeitig Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Stillen ist eben mehr als reine Ernährung und das Kind bekommt dabei auch den so dringend benötigten Körperkontakt. Wenn Sie jetzt bald abstillen wollen, dann kann es sinnvoll sein, dass Ihr Partner einen Teil der Nachtschicht übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Auch hier können Sie Ihr Kind ja in der ersten Zeit zuerst stillen und dann dem Partner übergeben. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie allmählich und mit viel Liebe vorgehen und nicht zu schnell die Geduld verlieren. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Rechnen Sie allerdings nicht damit, dass das Abstillen automatisch ruhigere Nächte bringen wird. Beruhigen können Sie Ihr Kind dann mit Körperkontakt, Tragen, Kuscheln, beruhigendem Murmeln, leisem Singen und indem sie ihm ein Ersatzobjekt zum Saugen anbieten. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 23.03.2006



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