Hallo liebe Expertin,
Kurz zu meiner Situation.
Meine Tochter kam am 30.12. auf die Welt. Leider hatte sie etwas Startschwierigkeiten und musste auf die Kinderstation.
Wir hatten dadurch einen sehr schwierigen Stillstart doch dank Hebamme und Ostheopatin haben wir es ganz gut in den Griff bekommen.
Sie hat seither zwischen 120g und 220g in der Woche zugenommen.
Seit einer Woche gibt es beim Stillen nur Theater. Sie weint viel und schreit sich so in Rage das ich sie kaum beruhigen kann.
Sie hat aber durchaus ihre 5-8 nassen Windeln aber ich habe das Gefühl das sie nicht so richtig zufrieden ist.
Habe von der Hebamme den Tipp für das Super-Wechsel-Stillen bekommen dies hat jetzt auch 2 Tage ganz gut funktioniert. Jetzt ist aber schon wieder nur Theater.
Ich kann das nicht mehr lange durchhalten weil die Kleine mir so leid tut.
Ich habe überlegt langsam anzufangen Pre zu füttern per Flasche.
Wie lange sollte ich für die Umstellung einplanen und welche Mahlzeiten sollte ich als erstes ersetzen?
Vielen Dank vorab!
von
Sarile1990
am 01.03.2016, 14:09
Antwort auf:
Ist die Umstellung von Vollstillen auf Pre Nahrung für die Verdauung heftig?
Liebe Sarile1990,
hast Du ausschließlich gestillt oder hat dein Kind eine Flasche oder den Schnuller bekommen?
Wenn ja, befürchte ich , dass dein Kind saugverwirrt ist und nicht mehr korrekt und effektiv trinken KANN und deshalb so weint an der Brust.
Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen.
Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst.
Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher.
Natürlich kannst Du auch abstillen, wenn Du das möchtest.
Beim Abstillen solltest Du langsam und allmählich vorgehen und auch nicht gleich komplette Stillzeiten ausfallen lassen, sondern eine Stillzeit nach der anderen langsam immer weiter verkürzen und verringern.
Etwa im Abstand von mindestens einer Woche kannst Du dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Du beginnst, bleibt dir überlassen. Nach Möglichkeit sollten nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzt werden.
Sollte die Brust auch bei dieser langsamen Vorgehensweise zu voll werden und zu spannen beginnen, kannst Du gerade so viel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen.
Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken solltest Du deine Trinkmenge. Du solltest sich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämet Du massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps.
Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Du dich hierfür interessierst, wenden dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.03.2016