Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Umstellen von Flasche auf Brust

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Umstellen von Flasche auf Brust

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo liebe Frau Welter, am 29.12.2005 kam mein Sohn per Kaiserschnitt zur Welt. Durch den Kaiserschnitt hatte ich sehr spät einen Milcheinschuss, so dass er bereits im Krankenhaus mit Fertignahrung gefüttert wurde. Gestillt habe ich nur ab und an und dann hat es nie richtig geklappt. Zuhause hat mir dann meine Hebamme eine Kombination zwischen Brust und Fertignahrung empfohlen. Ich habe mir eine Milchpumpe besorgt und abgepumpt. Das Ergebnis war allerdings nicht so rosig - wahrscheinlich, da ich nicht regelmäßig abgempumpt habe (jetzt habe ich nur noch eine Handpumpe und das ist ziemlich mühsam). Ist es möglich, meinen fünf Woche alten Sohn noch von Flasche auf Brust umzustellen? Wenn ja, wie muss ich vorgehen? Ich habe jetzt versucht, dem Kleinen mehr die Brust anzubieten und nur abends bzw. nachts mit der Flasche zu füttern, um das Milchkontingent zu steigern. Aber wenn er die Brust bekommt, wird er nicht satt und schreit herzzereisend, so dass ich ihm im Anschluss noch eine Flasche geben muss, damit er satt wird. Ist das flasch? Ich würde so gerne stillen und wäre Ihnen für Ihre Hilfe sehr dankbar!


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Voice32Singen, prinzipiell ist es möglich, Ihr Kind an die Brust zu führen und Ihre Milchmenge an seinen Bedarf anzupassen, aber es ist eindeutig so, dass Sie in einer solchen Situation von einer Kollegin vor Ort betreut werden sollten. Ihr Kind muss lernen korrekt und effektiv an der Brust zu trinken und Sie müssen lernen zu sehen, woran Sie erkennen, dass es dies tut. Wahrscheinlich werden Sie auch einige Zeit zusätzlich abpumpen müssen und auch dazu ist eine gute Einführung durch eine Stillberaterin sinnvoll. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Ich gebe Ihnen nun noch einige allgemeine Hinweise zur Förderung der Milchmenge, bis Sie eine Kollegin vor Ort erreichen können. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und WechselnA wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Möglicherweise ist der Einsatz eines Brusternährungssets sinnvoll. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Wenn Sie den oben genannten Tipps folgen, müssten Ihre Milchmenge und auch Ihr Kind nach ein paar Tagen deutlich zugenommen haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo! Wenn es möglich wäre, würde ich ihm nur Brust geben, so oft er will, so lange er will. Die Milchbildung wird dadurch enorm angeregt und nach ein paar tagen wird es dann genügend Milch da sein. Und keine Schnuller, keine Flasche geben - nur Brust Stilltee und insgesamt viel trinken (etwa 2 L/Tag). Es gibt auch Weleda (glaube ich) Milchbildungsöl zum Brust einreiben vor dem Stillen. Auch Homöopat. Globuli kann Dir Deine Hebamme geben Ich hoffe, sehr. es klappt auch


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Frau Welter, vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich werde mir Ihre Ratschläge zu Herzen nehmen und bin auch der Meinung, dass ich zusätzlich vor Ort Unterstützung benötige. Meine PLZ lautet 68623. Wenn Sie mir bei der Suche einer "Stillberatung" helfen könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar. Herzliche Grüße voice32singen


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Voice32Singen, bitte fragen Sie bei Frau Sonja Wolf Tel.: 06301-798790 nach. Sie kann Ihnen genauer sagen, wer die nächstgelegene LLL-Stillberaterin ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Biggi, meine Tochter ist mittlerweile 14 wochen alt, leider hat das vollstillen nicht so ganz bei uns funktioniert. Daher pumpe ich meine milch tagsüber ab und sie bekommt es über die flasche. Nur Nachts im schlaf nimmt sie meine brust an oder tagsüber wenn ich glück habe und sie kurz vor dem wach werden ist. Aber sobald sie wach ist schre ...

Hallo, Mein Sohn ist fast 7 Monate und wird voll gestillt. Mit 6 Monaten habe ich mit blw angefangen, was ihm aber auch erst seit ein paar Tagen etwas mehr zusagt. Brei möchte er gar nicht essen. Jetzt zu meinem Problem: Mein Sohn trinkt tagsüber zu wenig an der Brust, der große Bruder wird nächsten Monat 2 und demnach ist hier viel Trubel und ...

Hallo, Unser Mädchen schreit seit ca einer Woche die Brust (und auch die Flasche an - wir füttern 120ml täglich zu). Ich Stille Wegen Schlupfwarzen mit Still hüttchen. Fläschchen mit 0er Saugern/geringer Flussrate um Saugverwirrung vorzubeugen. Von Anfang an hat es immer wunderbar geklappt. Nun trinkt sie zuerst genüsslich und fängt dann na ...

Liebe Biggi, meine Zwillinge sind 15 Monate alt und mein Sohn wird noch recht häufig gestillt. Ich stille sehr gerne. Meine Tochter habe ich leider "an die Flasche verloren", mit etwa 6 Wochen. Die Gründe waren vielfältig, ua schlechte Gewichtszunahme und Überforderung. Meine Tochter beobachtet meinen Sohn zur Zeit sehr genau an der Brust ...

Liebe Frau Welter, Ich habe jetzt viel versucht selbst heraus zu finden, habe auch Kontakt zu einer Stillberaterin, diese kommt aber erst in 2 Wochen, da sie viel zu tun hat. Ich bin so verunsichert, ist mein erstes Kind. Meine Tochter kam mit 2120 gramm zur Welt, 3 Tage früher, durch Einleitung und dann Not Kaiserschnitt! Ich hatte eine Plaze ...

Liebe Biggi, Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe ich mich doch fürs stillen entschieden. Im Krankenhaus wurde mir zu früh ein Stillhütchen „angedreht“ danach kam es bei mir zu einer großen Unsicherheit und ich habe meiner nun 7 Wochen alten Tochter das Fläschchen gegeben. Hier habe ich manchmal Pre Nahrung und manchmal abgepumpte Muttermilc ...

Hallöchen,  ich habe vor 2 wochen meinen zweiten Sohn zur Welt gebracht und er wird voll gestillt. Allerdings pumpe ich gelegentlich milch ab und mir ist aufgefallen, dass ich den kleinen stunden an der brust lassen könnte ohne dass er davon einschläft bzw. Er sucht nach kurzer Zeit wieder. Wenn ich ihm allerdings eine Flasche mit Muttermilch ...

Hallo laut Stillberatung ( 6 Woche) hat meine Tochter GERD/Kuhmilcheiweißunverträglichkeit.  Ich = Vasospasmen. Nach Umsetzung ihrer Tipps kams zur Besserung. Ärzte glauben nicht an eine Kuhmilchunverträglichkeit...  jetzt seit zwei Wochen folgendes  Aktuell: (11 Wochen alt)  - dockt hungrig und selbst an + saugt immer exakt nahezu 4 ...

Hallo, ich habe ein 9 Monate altes Baby und habe ihn bis vor kurzem gestillt und ab dem 7. Monat nach und nach Beikost eingeführt. Er hat direkt ganz gut gegessen und parallel habe ich weiter gestillt. Dann bekam ich einen richtig heftigen Magen Darm Infekt mit tagelangem Durchfall und habe stark abgenommen. Und danach hatte sich plötzlich der ...

Hallo :) meine kleine Tochter trinkt seit gut 2 Wochen an der Brust nicht mehr. Dafür an der Flasche mittlerweile recht gut. Wurde voll gestillt. Wir hatten bisher immer das Problem, dass sie nicht genug zugenommen hat und wir dann über eine Sonde in den Mund beim Stillen zugefüttert haben.  Eine gute Trinkerin war sie noch nie, hat immer ewig ge ...