Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe einen 3, 5 Monate alten Sohn und bin verwirrt über sein Trinkverhalten und weiß nicht, ob ich eingreifen soll oder meinen Sohn einfach so trinken lassen wie er möchte,denn ich bin mir nicht sicher ob er wirklich satt wird. Er quengelt oder schreit auch oft nicht wenn er Hunger hat. Ich schau halt dann auf die Uhr und nach 3 -4 Stunden lege ich ihn an und er trinkt. Wir haben ca. 7 Stillmahlzeiten pro Tag. Es läuft folgendermassen beim Stillen ab: er trinkt manchmal nur 4 Minuten an einer Seite oder auch mal 15-30 Minuten. Bei den kurzen Mahlzeiten kann es auch sein, dass davor 3 Stunden Pause waren und er danach auch erst wieder nach 3 Stunden kommt. Kann es wirklich sein, dass er schon satt ist? Muß er wirklich bei jeder Mahlzeit 10-15 Minuten pro Seite trinken um auf seinen Tagesbedarf zu kommen? Er wirkt nicht unzufrieden, sondern ist sehr aktiv. Muß ich nach so einer kurzen Mahlzeit noch Milch abpumpen, damit sich die Milchmenge nicht reduziert? Ich habe nämlich, dass Gefühl, dass die Milch schon weniger wird. Er schläft nachts auch meist durch (von 21 Uhr bis 4 oder 5.30). Zudem hat er eine Lieblingsbrust an der er immer länger trinkt. Die andere Brust machte schon von Anfang an Probleme, erst wunde Brustwarze, dann schon 2x Milchstau und nur diese Brust läuft regelmässig aus, wenn er an der anderen trinkt. Das heißt doch eigentlich, dass viel Milch da ist, oder? Warum trinkt er dann nur so kurz? Er schaut auch immer so komisch und ich merke wie er an dieser Brust richtig kämpft. Da ist immer nach spätestens 8 Minuten Schluß. Kann es sein, dass in der Brust nicht mehr genug Milch da ist? Zur Zeit ist er auch noch sehr abgelenkt und macht immer wieder Pausen beim Trinken um mich anzuschauen, anzulächeln, anzuglucksen oder er schaut sich im Raum um. Manchmal trinkt er dann nicht mehr weiter, obwohl er nur kurz an der Brust war. Wie bringe ich ihn dazu sich aufs Trinken zu konzentrieren? Ich habe jetzt auch gestern das erste Mal meine Periode wieder bekommen. Ich dachte, wenn man stillt kann es länger dauern, bis man die Regel wieder hat. Hat das jetzt auch einen Einfluß auf das Stillen? Ich bin wirklich ratlos und weiß nicht, ob ich dem Verhalten einfach seinen Lauf lassen soll? Ich will einfach nur, dass er satt wird und weiter gedeiht. Vielen Dank für Ihre Antwort.
Liebe aenscha72, es gibt so kleine Schluckspechte, die in wenigen Minuten fertig sind und mit den kurzen Mahlzeiten wunderbar gedeihen. Fast bei jeder Frau gibt es auch mehr oder wenige deutlich ausgeprägte Unterschiede zwischen beiden Brüsten. Es gibt z.B. Frauen, die auf einer Seite eine Hohlwarze und auf der anderen Seite eine normal ausgebildete Brustwarze haben. Und beinahe jede Frau bemerkt, dass eine Brust besser "läuft" als die andere. Die meisten Babys haben eine "Lieblingsbrust". Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manche Frauen machen die Erfahrung, dass mit dem Einsetzen der Menstruation die Milchmenge kurzfristig und vorübergehend nachlässt und die Milch anders schmeckt, so dass die Kinder eher zögernd trinken. Diese Veränderungen sind jedoch in der Regel innerhalb von ein bis zwei Tagen wieder vorüber, können in seltenen Fällen jedoch auch länger dauern. Sie können deshalb völlig normal weiterstillen, die Periode hat darauf keinen Einfluss. Bekommt der Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen und er trinkt deshalb so kurz an der Brust. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Wenn nicht, wenden Sie sich am besten einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
vielen dank für die antwort, dann denke ich es passt alles und ich brauche mir keine sorgen mehr zu machen. wobei er bei der geburt schon 4300 g gewogen hat und die gewichtszunahme eher im unteren bereich ist so ca. 130-150g. er wiegt jetzt mit 15,5 wochen ca. 6,5 kg. ich dachte wenn er so schwer war müsste er schneller mehr zu nehmen. sonst erfüllt er aber die kriterien für das gute gedeihen. ich stille immer im schlafzimmer im liegen, da ist es ruhig. aber dann ist es vll nur eine phase, die wieder vorbei geht? abpumpen nach so einer kurzen mahlzeit muß ich also nicht? ich merke dass die milch an der "unbeliebten" brust schnell kommt, da verschluckt er sich öfter. dann lasse ich ihn dort einfach nur so lange wie er mag, obwohl noch milch da wäre oder kann es doch sein, dass diese brust nach 8 minuten leer ist? vielen dank erstmal und liebe grüße
Liebe aenscha72, nein, Sie müssen nicht zusätzlich abpumpen und die Phase geht wahrscheinlich vorbei (wobei es wirklich Kinder gibt, die sich immer schnell ablenken lassen). Sie brauchen auch keine Angst zu haben, dass die Brust leer ist. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. LLLiebe Grüße, Biggi
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