Guten Morgen,
Ich stille meine Tochter (wird 7 Monate) fast noch sozusagen voll, da Brei trotz kleiner Pause wenig gegessen wird. Wir machen alles ohne Zwang, wenn sie nicht essen mag ist gut. Banane und Melone zutscht sie mal gern...
Nun bin ich persönlich für mich an einem Punkt wo ich eigentlich nicht mehr stillen mag und langsam das abstillen in Betracht ziehe. Ich muss gestehen, das stillen war noch nie so richtig entspannt und einfach für mich. Ich bin da schon sehr stolz unsere Kleine schon so lange zu stillen, da ich immer das Beste für unsere Tochter will. Aber irgendwie bin ich immer mehr an den Punkt wo ich nicht mehr kann. Und ich denke ja das beide Seiten das Stillen genießen müssen, das ist nun ja nicht der Fall.
Ich möchte nicht sofort abstillen, sondern evtl. mal eine Flasche am Tag zufüttern und so nach und nach die Flasche tagsüber einführen. Wie gehe ich da am Besten vor? Mein Mann ist ab Mitte September für einen Monat immer 4 Tage am Stück zu Haus und da würde ich dies eventuell versuchen.
Ich würde halt gern tagsüber erstmal abstillen wollen und das Einschlafstillen und nachts zunächst beibehalten. Ist dies möglich oder mache ich das dann alles zu kompliziert?
Welche Flaschen eignen sich? Trinklernflasche habe ich zum Brei bereits mal versucht mit Wasser zu geben, aber naja das klappt noch nicht so.
Auch ist es ja dann wohl ein Problem das sie ja tagsüber und abends/nachts nur an der Brust einschläft. Suchen sich die Kleinen dann eine andere Alternative zum einschlafen oder wird es da noch anstrengender?
Zur Zeit ist das Einschlafstillen abends eh schwierig, denn sie trinkt und dann dreht sie sich immer wieder weg und nuckelt an ihrem Handrücken und oft schläft sie dann nicht mehr an der Brust wie sonst ein. Das geht jetzt schon Wochen so....
Auch nachts dreht sie sich immer wieder auf den Bauch und wird wach. Ich weiß einfach nicht. Ist so was normal als Phase abzustempeln?
Ich bin zur Zeit sehr ausgelaugt... :-(
Lg
von
hasi0385
am 29.08.2013, 09:47
Antwort auf:
Teilstillen/Abstillen
Liebe hasi0385,
Stillen ist eine Zweierbeziehung und wenn es dazu kommt, dass sich ein Partner dabei nicht wohl fühlt, dann müssen Lösungswege gefunden werden.
Sie können jetzt langsam beginnen mit dem Abstillen und in der Nacht noch stillen, so lange Ihr Baby die Brust akzeptiert.
Es kann nämlich recht schnell passieren, dass Ihr Baby sich zur Flasche hin abstillt, wenn es diese dann akzeptiert hat.
Sie müssen ausprobieren, mit welchem Sauger Ihr Kind gut klar kommt. Wichtig ist, dass er eine große Auflage für die Lippen hat und dass die Milch aus der auf den Kopf gestellten Flasche nur langsam heraustropft. Runde, symmetrische Formen sollten bevorzugt werden.
Nun zum Abstillen.
Dabei gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren.
Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende
Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen.
Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen.
Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Sie verwenden sollten. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet.
Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen.
Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 29.08.2013
Antwort auf:
Teilstillen/Abstillen
Vielen Dank für die rasche Antwort!
Was mich noch sehr beschäftigt: meine Tochter ist sehr temperamentvoll und anhänglich. Ich habe Angst das ich ihr durch das langsame abstillen was nehme. Verkraften Babys dies vielleicht einfacher als ich mir das vorstelle und mache mir das zu sehr Kopf? Das ist meine Angst....
Liebe Grüße und vielen Dank, ihr macht eine Super Arbeit hier im Forum.
von
hasi0385
am 29.08.2013, 12:34
Antwort auf:
Teilstillen/Abstillen
Liebe hasi0385,
ehrlicherweise muss ich sagen, dass die ersten Tage und Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein können. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.08.2013