Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Tee zufüttern?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Tee zufüttern?

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Hallo Frau Welter, habe eine neue Frage: nachdem die schlimmste Schreiphase unseres Zwergerls jetzt eigentlich überstanden war (ausser der berühmten Abendstunde), tut er seinen Kummer seit ein paar wieder häufiger lautstark kund (trotz vollem Bauch und frischer Windel). Meine Mutter meinte jetzt, dass das möglicherweise daran liegen könnte, dass er beim Spazierengehen zu warm eingepackt wäre und er vielleicht einfach Durst hätte. Ich solle ihm doch ein bisschen Tee geben. Ich war allerdings der Meinung, dass unser Lukas sich bei Hunger und/oder Durst schon entsprechend melden würde und dass bei vollgestillten Kindern die Muttermilch alleine ausreichen würde. Liege ich da falsch und soll Lukas zusätzlich noch ein bisschen Tee geben? Vielen Dank im voraus, Sylvia mit Lukas (6 Wochen)


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? Liebe Sylvia, wenn das Kind zu warm eingepackt sein sollte, dann ist es nicht die Lösung Tee zu geben, sondern das Kind weniger dick anzuziehen oder zuzudecken. Muttermilch enthält alles, was ein Baby in den ersten sechs Monaten braucht und Flüssigkeitsmangel bei einem voll gestillten Baby entsteht allenfalls, wenn das Kind krank ist (Erbrechen/Durchfall) oder wenn es nicht nach Bedarf gestillt wird und damit zu selten an der Brust trinken darf. Die Gabe von Tee ist auch mehr als überflüssig. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass ausschließlich Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt im Sinne von ausschließlichen Stillen, wie es empfohlen wird). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen. Da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen (der bei uns für Babys so beliebte Fenchel kann bei manchen Kinder Bauchprobleme sogar verstärken). Dazu kommt, dass die Gabe von zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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