Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, schon vor ca 1 Jahr habe ich dich um Rat gebeten, weil mein Kleiner ein ganz extremer Beikostverweigerer ist. Mittlerweile hatte sich das Problem entschärft, weil ich schwanger wurde und die Milch bald wegblieb. Er nuckelte weiter, musste seine Kalorien aber anderweitig beschaffen. WAS er isst, da stellen sich bei mir immer noch die Haare auf, aber mit sanftem Druck war es offenbar abwechslungsreich genug zum überleben. Er ist mopsig, das ist also kein Problem. Seit fast 4 Wochen haben wir nun einen zweiten Jungen und Felix ist jetzt der Grosse. Und nuckelt mehr denn je. Seit wieder Milch da ist, stellt er die Aufnahme von Beikost mehr und mehr ein, verweigert den Abendbrei und das Schlimmste: er will wieder nachts trinken. Ich pack das nicht mehr. Ich hab nichts gegen Tandemstillen, aber zwei Kinder, die nachts abwechselnd gestillt werden wollen, sind einfach zu viel. Ich will nur noch schlafen. Ich habe bei jedem Schnaufer von Felix Panik, er könnte aufwachen und bekomme die Krise, wenn ich das gefürchtete "Mama, nuckeln" höre. Heute bin ich soweit, dass ich ihm die Brust verweigere. Ich KANN nicht mehr. Es ist nicht die vermehrte Milchproduktion, die mir zu schaffen macht, es ist der Schlaf, und ich hasse mich, wenn ich ausraste und meine Kinder anschreie. JEtzt bin ich nahe daran, gewaltsam abzustillen - einfach weil ich es so satt habe, mir reicht ein Kind, das nachts nuckeln will. Felix hat vorher ca 3mal am Tag getrunken und oft durchgeschlafen. Jetzt will er dauernd, er will im Kinderpark, überall wo wir zu Besuch sind, wenn sein Bruder trinkt, wenn er müde ist ... Wie gesagt, er isst fast nichts mehr, obwohl ich ihm gesagt habe, dass es nachts nichts gibt und das auch durchhalte - allerdings um den Preis von viel Geschrei und damit wieder Schlafmangel. Ich weiss aber gar nicht, wie man abstillt. War schon mal eine Woche in Urlaub (ohne Kind) und die vier Nächte im Krankenhaus zur Geburt von Benedikt haben auch überhaupt nichts bewirkt. Er ist einfach Milkoholic. Eigentlich widerstrebt mir jede Art von gewaltsamen Abstillen, aber einen erträglichen Mittelweg (nur tagsüber und nicht überall) kann ich mir kaum noch vorstellen. Milch gibt es übrigens genügend, Klein- Benedikt nimmt schön zu und wird immer runder. Liebe Grüße, Pinguin (mit den Stillfreaks Felix *18.5.2001 und Benedikt *22.10.2003)
Liebe Pinguin, für Felix ist Benedikt ein Eindringling, der ihm die Mama wegnimmt. Er muss die Brust auf einmal nicht nur teilen, er soll jetzt sogar ganz darauf verzichten, das kann er nicht verstehen! Sicherlich ist die Zeit für dich jetzt anstrengend ohne Ende, aber mit einem radikalen Brustentzug wirst Du weder dir noch deinem Kind helfen. Rede mit deinem kleinen Mann, zeig ihm all deine Liebe, beweise ihm, dass er genau so wichtig ist wie der Kleine und er wird auf das Dauernuckeln verzichten können. Es ist doch nur zu verständlich, dass dein Großer jetzt viel Aufmerksamkeit braucht und verlangt. Schließlich ist er ja durch die Geburt des Kleinen nicht plötzlich um Jahre reifer geworden, aber er soll es in den Augen vieler Menschen sein, denn jetzt ist er ja der "große Bruder". Dabei ist es für ein Kind eher eine Last, denn eine Auszeichnung, in dieser Situation "groß" zu sein. Lass deinen Sohn "klein" sein, er braucht es jetzt. Beziehe deinen Sohn in den Alltag und die Versorgung des Babys mit ein. Er kann dir die Windel reichen, dem Baby den Po eincremen, ihm ein Lied vorsingen usw. Die Stillzeiten kannst Du dazu nutzen mit deinem Sohn ein Buch anzuschauen (z.B. Astrid Lindgren "Ich will auch Geschwister haben" oder ein Fotoalbum mit Babybildern von deinem Sohn, damit er sieht wie es war, als er so klein war). Du kannst auch eine "Stillkiste" zusammenstellen. In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto - je nachdem, was für deinen Großen besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Ach ja: lass deinen Sohn auch mal klein sein, wenn er dies möchte. Der Spruch "Du bist jetzt das große Kind" kann für manche Kinder bedeuten "Jetzt bin ich nicht mehr so wichtig". Hier noch ein paar Tipps, die dir vielleicht weiterhelfen, mehr Zeit für dich zu finden: o nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leer bügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die dich hinlegst, spazieren gehst oder sonst etwas für dich tust ... o Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem älteren Kind oder dem Baby zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder dich mit dem größerem Kind beschäftigen oder DIR etwas Gutes tun. o Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. o Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. o Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch deine beiden werden älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Hast Du ein Tragetuch? Spätestens ab dem zweiten Kind, ist ein Tragetuch ein unverzichtbarer Bestandteil der Babyausstattung. Du kannst dein Kind sogar im Tuch stillen und hast mindestens eine Hand für den Großen frei. Als mehrfache Mutter weiß ich aus eigener Erfahrung wie anstrengend diese Zeit sein kann, aber ich weiß auch, dass es vorbeigeht und wieder einfachere Zeiten kommen. Ich hoffe, es war bei den Tipps etwas dabei, was dir hilft. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Pingu, ich stille nicht Tandem - während der Schwangerschaft mit meiner zweiten Tochter bin ich wegen eines sich öffnenden Muttermundes in der 29.SSW, die sich durch eine leichte Blutung ankündigte, ins Krankenhaus gefahren und 10 Tage nicht mehr heraus gekommen. Zu Hause nahm ich noch einige Zeit Wehenhemmer, und so erfuhr meine Große ein abruptes Abstillen mit 2 Jahren und 9 Monaten. Während meiner Abwesenheit, und schon vorher einmal drei Tage, schlief sie problemlos mit dem Papa ein. In der ersten Zeit zu viert schliefen wir alle gemeinsam im Bett, bis mein Mann wieder ins Wohnzimmer zog - sein Schnarchen lässt keinen von uns ausreichend schlafen. Eines Abends war es dann soweit: Die Kleine schrie und wollte getragen werden. Also ging die Große zum Papa. Und das macht sie jetzt jeden Abend! So ausgeruht war ich schon lange nicht mehr.... zumal die Große nachts noch so oft halbwach wird wie zu Stillzeiten (öfter als die Kleine ;-). Also: Vielleicht könnt Ihr die Kinder nachts so "aufteilen" wie wir? LG Katja mit Charlotte *22.09.2000 und Helene *24.09.2003
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