Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich hoffe, Du kannst mir bei meinem Problem helfen. Seit ca. 5 Tagen ist es so, daß ich meinen Sohn nach höchstens dreistündiger Schlafphase fast stündlich nachts stille. Er schläft beim Stillen ein und manchmal schaftt er es, eine Stunde bis zum nächsten Stillen zu schlafen, aber immer öfter wacht er auch schon nach einer Viertelstunde auf und wälzt sich unruhig hin und her und fängt dann manchmal an zu erzählen. Er schreit nicht und ich probiere es deshalb erst einmal, ihn durch Streicheln und Schlaflieder wieder zum Schlafen zu bringen, was aber alles nicht funktioniert. Schließlich stille ich ihn dann doch. Er trinkt dann auch immmer 10- 15 Minuten. Jetzt mache ich mir aber doch langsam Sorgen, denn dadurch schläft er viel zu wenig. Auch tagsüber schläft er höchsten 1 Stunde am Stück und insgesamt zw. 2- 3 Stunden. Manchmal ist es auch hier so, daß er beim Stillen einschläft und ich ihn dann hinlege und er nach einer Viertelstunde wieder aufwacht und dann nicht mehr zu bewegen ist einzuschalfen. Nur im Auto oder im Tragetuch schläft er lange. Wir vermuten, daß er Zähnchen bekommt. Kann es vielleicht daran liegen? Er schläft mit bei uns im Bett (von Anfang an), und gestern habe ich mal probiert, ob er nach dem Stillen vielleicht in seinem Bett besser schläft. Nach einer Viertelstunde Schlaf hat er geschrien und ich habe ihn wieder mit in unser Bett genommen. Langsam glaube ich schon an eine Schlafstörung. Gesund und erhosam ist so ein Schlaf sicher nicht. Er ist aber ansonsten sehr vergnügt. Ach so, er ist jetzt 19 Wochen alt. Inzwischen kann ich zwischen seinen schlafphasen nicht mehr einschafen, so daß ich ziemlich fertig bin und langsam nicht mehr weiter weiß. Er trinkt manchmal auch tagsüber stündlich und nimmt gut zu, pro Woche ca. 120 g. ich hatt nämlich schoin die vermutung, daß er nicht mehr satt wird, aber daran kann es auch nicht liegen. Vielen Dank! Ines
Liebe Ines, gerade ab vier bis sechs Monate gibt es unzählige Gründe, warum ein Kind nachts (wieder vermehrt) aufwacht und die Nähe und Geborgenheit und auch Nahrung an der Brust sucht. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen . All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt ... Insgesamt sind dies eine Menge Gründe unruhiger zu sein und nachts immer wieder aufzuwachen. Bei einem Baby in diesem Alter ist auch ein Wachstumsschub zu erwarten. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Günstig wäre es, wenn Du ein paar „Baby- und Stilltage“ einlegen könntest. Das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett, ruhst dich aus und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby, stillst es alle zwei Stunden und lässt den Haushalt von jemandem anders versorgen. Achte darauf, genügend zu essen (möglichst kohlehydratreiche Nahrung) und deinem Durstgefühl entsprechend zu trinken. Du musst keine Flüssigkeit in dich hineinschütten, eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich NICHT positiv auf die Milchmenge aus. Stilltee oder Milchbildungstee sollte nur in Maßen (höchstens zwei bis drei Tassen täglich) genossen werden, mehr kann zu Bauchproblemen beim Kind führen. Dein Baby sollte keinen Schnuller (Beruhigungssauger) bekommen, weil dadurch das Saugen an der Brust eingeschränkt wird. Obwohl Schnuller in gewissen Situationen hilfreich sein können, sind sie bei der Steigerung der Milchproduktion problematisch. Falls Du deinem Baby Tee gibst, dann lass bitte auch den Tee weg, denn Tee ist lediglich kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und keinerlei Nährwert hat. Nach ein paar Tagen müsste deine Milchproduktion deutlich zugenommen haben. Wenn nicht, melde dich nochmals. LLLiebe Grüße Biggi
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