Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillverhalten abends

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Frage: Stillverhalten abends

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Hallo Biggi, ich hab ein ganz ähnliches Problem wie Tina1976 weiter unten: meine jüngste Tochter ist 5 Monate und wird voll gestillt. Sie hatte die letzten 2 Wochen (wie wir alle) eine ziemlich hartnäckige Rota-Virus-Infektion. Als sie nach einer Woche Durchfall (sie war aber putzmunter) auch noch mehrmals erbrach, hatte ich ihr immer nur noch kleinere Milchmengen, dafür aber öfter zu trinken gegeben. Damit konnte ich das Erbrechen offenbar verhindern. Nach 2 Tagen wollte ich wieder normal stillen, aber dann trank sie von sich aus immer nur kurz an einer Seite. Die Stillabstände sind und waren schon immer ca. 4 Stunden, nachts sogar bis zu 9 Stunden. Ich lege sie immer um sieben Uhr abends ins Bett. Zuvor stille ich sie immer(im Liegen), auch wenn sie erst um 17 Uhr das letzte Mal gestillt wurde. Sie ist zwar in der Regel nicht beim Stillen eingeschlafen, aber immer angenehm zur Ruhe gekommen. Seit ein paar Tagen ist es aber so (immer nur bei dieser Stillmahlzeit!), dass sie die linke Brust nur ganz kurz "antrinkt" und dann schreit. Aus dieser Brust kommt weniger Milch, meine ältere Tochte Franca hatte diese Seite nach 8 Monaten ganz abgelehnt. Dann stille ich die rechte Seite und neuerdings scheint ihr auch hier der Milchfluss nicht ausreichend stark. Sie nuckelt ganz gierig und beginnt nach kurzer Zeit zu schreien. Dass sie nur nuckeln und nicht trinken will schließe ich nahezu aus, weil sie sich beim Schnuller genauso verhält: sie saugt kurz an und schreit. Ich lege sie also in ihr Bettchen, streichele sie, während sie kurze Zeit schreit und dann schläft sie meist ein. Im Verlauf des Abends schreit sie neuerdings dann nochmal, lässt sich aber mit dem Schnuller beruhigen. Gegen 22.30 Uhr stille ich sie dann nochmal im Halbschlaf. Seltsamer Weise sind die Nächte in der Regel trotzdem ruhig. Gelegentlich muss ich 1 Mal stillen, ist aber eher selten. Wie kann ich mir dieses Verhalten am Abend erklären?? Hat sie vielleicht Nachholbedarf? Sie hat übrigens auch vom 02.02. bis zum 23.02. nur 180g zugenommen, aber da war sie auch, wie gesagt, krank. Jetzt hab ich doch schon wieder so viel geschrieben...;-) Vielen Dank für deine Antwort liebe Grüße Judith


Biggi Welter

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Liebe Judith, Du bist besorgt, weil deine Tochter die Brust oft verweigert und nur mehr wenig So wie Du ihr Verhalten beschreibst, klingt es nach einem Stillstreik. Babys im Alter von deiner Tochter stillen sich noch nicht von alleine ab, aber es kommt vor dass sie die Brust verweigern. Für einen solchen Stillstreik kann es viele Ursachen geben. Bekommt die Kleine Zähne? Hat sie eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass sie beim Trinken behindert wird? Hat sie Ohrenschmerzen, so dass ihr das Stillen wehtut? Bist Du aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer Mutter. Gab es beim Stillen einen unliebsamen Zwischenfall? Hast Du zum Beispiel gestillt während der Arzt sie untersucht hat und sie ist dabei erschrocken? Du kannst versuchen deine Tochter anzulegen, wenn sie schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihr die Brust auch immer wieder anbieten, wenn sie wach ist, dränge sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Du möchtest, dass sie wieder an deiner Brust trinkt, solltest Du dich darauf einstellen, dich in den nächsten Tagen fast ausschließlich deiner Tochter zu widmen. Wenn Du sie viel im Arm hast, zärtlich streichelst und die dich in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt sie sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei dir zu trinken. Bitte lass auch im Moment den Schnuller unbedingt komplett weg! Eine Saugverwirrung kann in jedem Alter und auch mit jedem künstlichen Sauger entstehen, auch wenn mit zunehmendem Alter wird das Risiko dafür immer geringer wird. Die Schwierigkeit ist halt, dass unsere Kinder nicht mit einer Gebrauchsanweisung auf den Bauch geklebt auf die Welt kommen, auf der steht "Vorsicht, neige zu Saugverwirrung" oder "Keine Sorge, ich komme mit allen Saugern klar". So kann niemand wirklich vorhersagen, welches Kind tatsächlich eine Saugverwirrung entwickeln wird und welches nicht. Es kann sein, dass deine Tochter sich an den Schnuller gewöhnt hat und deshalb die Brust ablehnt, weil sie nur Saugen will. Wenn Du das Gefühl hast, sie ist satt, dann biete ihr Ersatz an, aber keinen Schnuller. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Baby anzupassen, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Ich wünsche dir gute Nerven und ein baldiges Ende des Streiks. LLLiebe Grüße Biggi


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