Hallo liebes Expertenteam,
unsere Tochter Greta ist jetzt 4 1/2 Monate alt.
Haben seit 5 Wochen, Probleme mit dem Stillen.
Wir wollten ein We wegfahren, daraufhin hat sie dann den ganzen Tag dort nichts mehr getrunken.
Sind dann Abends wieder zurück gefahren, da ich mir Gedanken gemacht habe.
Habe die letzte Zeit alles ausprobiert, waren beim Ostheopaten, beim Kinderarzt hab mit einer Stillberaterin Kontakt gehabt.
Hat alles nichts geholfen.
Teilweise totales Geschreih an der Brust bis die mal trinkt.
Im Moment ist es so das ich sie versuche alle 3 Std. anzulegen, meistens im abgedunkelten Schlafzimmer.
Stillen funktioniert auch nur wenn überhaupt Zuhause, seit diesem Ausflug.
Sie trinkt dann teilweise sehr wenig 1-2 Minuten und
hört auch teilweise auf wenn der Milchspendereflex ausgelöst wird, dann spritzt die Milch ziemlich heraus, lege sie dann ab und fange die Milch auf, dann versuche ich sie wieder anzulegen was nicht immer klappt.
Sie meldet sich auch selbst tagsüber nicht, das sie Hunger hat.
Habe jetzt seit 5 Tagen mit Beikost mittags angefangen, Kürbis, hab es noch etwas verdünnt und gebe ihr nur meistens
3-4 Löffelchen.
Sie hatte vorher meistens alle 3-7 Tage Stuhlgang und jetzt seit über eine Woche nicht, was mache ich ??
Hab schon BauchMassage gemacht und Fahrradfahren, Kümmelzäpfchen und Baden, hat nichts geholfen, sie hat jetzt keinen festen Bauch und macht auch so einen normalen Eindruck.
Sie nimmt auch keinen Schnuller und keine Flasche.
Versuche bei der Beilkost, ihr mit einem Becher abgekochtes Wasser zugeben, läuft halt viel daneben.
Müssen noch üben.
Meine Frage, kann ich mein Kind irgendwie an die Flasche gewöhnen, hab schon Avent, Nuk, Timmi Tipptie, Medela versucht, sie weiß nichts damit anzufangen.
Ich weiß halt wirklich nicht mehr weiter, wegen dem Stillen.
Es macht mich total fertig, versuche immer ganz locker und gelöst zu sein beim Stillen.
Und wegen dem Stuhlgang bei der Beilkost, sollte ich abführzäpfchen nehmen?
Wieviel muss ein Baby trinken wenn ich mit Beikost anfange?
Entschuldigen sie bitte für die Länge und die vielen Fragen, bin nur im Moment total unsicher.
Vielen lieben Dank für ihre Antwort.
MfG N. Kaiser
von
N.Kaiser
am 05.08.2013, 12:47
Antwort auf:
Stillstreik Beikoststart
Liebe N. Kaiser,
für den Darm des Kindes bedeutet die Einführung von Beikost verständlicherweise eine Umstellung und es kann gelegentlich zu Verdauungsproblemen kommen sowohl in die eine, wie in die andere Richtung und das kann den Kindern durchaus mehr oder minder ausgeprägtes Unwohlsein verschaffen. Eine Angabe in Form von „xx Tage kein Stuhlgang ist tolerierbar" lässt sich nicht machen, denn das hängt auch vom Befinden des Kindes ab.
Es sollte jedoch nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Dies ist immer ein Eingriff in den „normalen" Ablauf und kann auch zur Gewöhnung führen, so dass sich ein langfristiges Problem daraus ergeben kann.
Leichte Bauchmassage ist in keinem Fall schädlich.
Wenn ein Kind allerdings längerfristig Probleme mit festen Stuhlgang oder gar Verstopfung hat sollte auf der einen Seite darauf geachtet werden, dass es genügend Flüssigkeit zu sich nimmt (eventuell einfach häufiger stillen) und auf der anderen Seite sollte die Beikost so gewählt werden, dass sie eher stuhlauflockernd als stopfend wirkt.
Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Tee oder Saft sind nicht notwendig.
Für das von Ihnen beschriebene Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf’s Raten angewiesen.
Eine Möglichkeit ist die, dass die Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist.
Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht.
Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, „langweilige“, eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen.
Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Mit der Flasche kann es passieren, dass Ihr Kind saugverwirrt wird und letztendlich die Brust verweigert, wenn Sie zufüttern möchten sollten Sie eine alternative Fütterungsmethode wählen. Auch das kann Ihnen die Kollegin zeigen.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 05.08.2013