Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillproblem

Biggi Welter

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Frage: Stillproblem

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Hallo Biggi, ich habe zwar schon ein paar Beiträge zu dem Thema gelesen, aber bei meiner Tochter (5 Monate) bin ich heute etwas ratlos. Seit heute Nachmittag 16 h hat sie nicht mehr an der Brust getrunken. Jetzt schläft sie, aber sehr unruhig, sobald der Schnuller draussen ist, wacht sie auf und quakt. Normalerweise trinkt sie immer erst eine Brust, dann gehen wir zwei wickeln und dann gibt's noch die zweite Brust, zum Nachtisch sozusagen. Heute Nachmittag wollte sie plötzlich die linke Brust nicht mehr und hat laut geschrien und kräftig geweint (so richtig mit Schluchzen und Tränen). Das kenne ich eigentlich gar nicht, denn sonst schreit die Kleine sehr selten, immer nur dann wenn sie wirklich was hat (Bauchweh, Zahnweh). Heute abend hat sie dann die Brust auf beiden Seiten verweigert und hat angefangen zu schreien, sobald ich sie auf die Seite zum Anlegen gelegt habe. Wenn ich sie dann hochgenommen habe, hat sie sich wieder beruhigt. Vielleicht hat sie ja auch Zug bekommen und Ohrenschmerzen, bei dem heissen Wetter in den letzten Tagen hatten wir fast immer die Fenster auf, aber eigentlich habe ich versucht darauf zu achten, dass kein Durchzug entsteht. In letzter Zeit hat sie auch zwischendurch immer mal wieder dieses "2 - 3 Schlücke trinken und dann zur Seite wegdrehen" praktiziert. Sie lässt sich auch sehr gerne ablenken. Was kann ich tun, damit sie wieder trinkt und ich nicht platze - ein Milchpumpe habe ich nicht. Viele Grüße Corinna


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Liebe Corinna, es klingt ganz so, als ob Du mit deinem Baby einen Stillstreik erlebst. Gründe für einen Stillstreik kann es viele geben und manchmal lässt sich die Ursache für den Stillstreik auch überhaupt nicht finden. Unter Umständen schieben die Zähne in den Kiefer ein (es kann dann noch Monate bis zum ersten Zahn dauern). Eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass das Baby beim Trinken behindert wird, Ohrenschmerzen, so dass das Stillen wehtut. All dies kann zu einem Stillstreik führen. Vorsichtshalber sollte deshalb ein streikendes Kind vom Arzt angeschaut werden. Wenn die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht ist können Babys auf die Gefühle ihrer Mutter mit einem Streik reagieren. Einen unliebsamen Zwischenfall beim Stillen kann Anlass zu einem Stillstreik sein. Z.B. wenn das Baby gestillt wurde während der/die Arzt/Ärztin es untersucht hat und es dabei erschrocken ist. Kurz: alle einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen im Leben des gestillten Kindes oder seiner Familie können das Kind zu einem Stillstreik bewegen. Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt. Ich wünsche dir gute Nerven und ein baldiges Ende des Streiks. LLLiebe Grüße Biggi


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