Hallo liebe Stillberatung
Mein Sohn ist elf Monate alt und ich stille ihn von Anfang an voll. Da ich aber seit knapp drei Monaten das Stillen als sehr unangenehm empfinde, stille ich tagsüber gar nicht mehr. (Das hat super geklappt und er hat es auch nicht „vermisst“).
Zum Einschlafen, einmal in der Nacht und am Morgen stille ich weiterhin. Ich merke auch, dass es ihm gut tut. Oft ist es nur schwer, wenn er saugt und saugt und nichts kommt. Dann dockt er immer wieder ab und weint sehr stark. Mein Körper ist jedoch immer angespannt und ich spüre wie sehr sich der Körper dagegen wehrt. Ob Entspannung mit Musik, Wärme etc. Es hilft nichts und glaubt mir... Wenn ich könnte, würde ich es weiter machen. Mir zerbricht das gerade komplett das Mamaherz und ich möchte durch all das nicht unsere Beziehung „gefährden“ er wacht nachts häufig auf und lässt sich selten durch unsere Nähe/ Kuscheln beruhigen. Das Aufwachen ist aber auch gar nicht unser Problem, auch wenn es natürlich an den Kräften zehrt. Eher das Problem mit dem Stillen...
Meine Frage ist jetzt, ob man ihm überhaupt schon komplett das Trinken wegnehmen kann. Essen tut er wirklich sehr viel tagsüber. Die Flasche verweigert er aber komplett. Nach allen Marken an Pre’s und Flaschen, verschiedenen Aufsätzen etc., haben wir das aufgegeben.
Ichkönnte noch so viele Zeilen mehr schreiben, aber vllt verstehen Sie mich etwas
Ich würde mich riesig über Ihre Rückmeldung freuen!
von
Isa12bella34
am 30.01.2021, 11:39
Antwort auf:
Stillproblem Sohn 11 Monate
Liebe Isa12bella34,
es tut mir leid, dass Sie das Stillen nicht genießen könnend bewundere es, dass Sie so lange durchgehalten haben.
Stillen ist eine Zweierbeziehung und wenn sich ein Teil dabei nicht wohlfühlt, muss eine Lösung gefunden werden.
Es ist Ihr gutes Recht, jetzt abzustillen und Ihr Kleiner wird das schaffen.
Ob Ihr Sohn in der Nacht noch Nahrung braucht, kann ich nicht beurteilen, aber ab dem ersten Geburtstag können Sie auch Vollmilch aus der Tasse anbieten oder es mit Wasser versuchen.
Wichtig ist, dass Ihr Kind sein Saugbedürfnis noch stillen kann, versuchen Sie es einmal mit einem Schnuller, Lutschetuch oder einem Kuscheltier.
Erklären Sie Ihrem Baby, dass es keine Brust mehr gibt und ertragen Sie seine Trauer und auch sein Wut.
Lassen Sie Ihren Sohn nicht alleine, wenn er zornt. Seine Gefühle sind ja plausibel und verständlich, darum bleiben Sie bitte bei ihm, bleiben Sie ruhig und liebevoll, und strafen Sie ihn nicht, nur weil er seiner Natur folgt.
Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall.
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.01.2021
Antwort auf:
Stillproblem Sohn 11 Monate
Danke für die so schnelle und tolle Antwort! Das hat mir sehr viel Mut und Kraft gegeben! Alleine lassen käme für uns sowieso niemals in Frage, unser Ziel ist es immer, dass es ihm gut geht!
Meine einzige Frage wäre nur noch, ob es sinnvoll ist das Einschlafstillen noch beizubehalten (dabei schläft er nie ein, sondern dockt ab, spielt und schläft dann) und das wäre für mich auch noch total „ok“. Oder ist es sinnvoll „Radikal“ zu sein und lieber komplett die Brust dann zu entziehen?
Ganz liebe Grüße
von
Isa12bella34
am 30.01.2021, 16:44
Antwort auf:
Stillproblem Sohn 11 Monate
Liebe Isa12bella34,
Sie kennen IHR Kind am besten und entscheiden, welcher Weg für Euch machbar ist.
Wenn es für SIE wirklich noch geht, dann würde ich zum langsamen Abstillen raten, aber Sie haben jetzt wirklich lange eine Situation ausgehalten die Ihnen nicht gut tut und auch eine Mutter hat Rechte.
Hören Sie in sich hinein, Sie werden spüren, was für Euch passt.
Ganz herzliche Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.01.2021