Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillmenge reduzieren?

Frage: Stillmenge reduzieren?

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Hallo. Mein kleiner Lenny kam am 28.06. mit 3480 Gramm und einer Größe von 51 cm zur Welt. Nach anfänglichen Stillschwierigkeiten und Gewichtsabnahme (auf 3180 Gramm) wiegt er jetzt schon 5270 Gramm! Er scheint aber auch sehr stark an Körpergröße zugelegt zu haben (grobes messen ergab 59 cm). Meine Hebamme meinte am Anfang dass es schön ist dass er so gut zunimmt. Beim letzten Besuch ist sie aber dann doch erschrocken über die rasche Gewichtszunahme. Lenny ist ja noch nichtmal 6 Wochen alt! Ich stille voll und habe das ganze schon seit einiger Zeit bei 6 Still-Mahlzeiten eingependelt. Jetzt soll ich lt. Hebamme mal versuchen auf 5 Still-Mahlzeiten zu reduzieren! Das ist fast nicht möglich! Das ganze verunsichert mich jetzt schon sehr! Eigentlich sieht Lenny (bis auf ein kleines Doppelkinn) nicht dick aus, eher groß und lang. Nächste Woche habe ich den U3-Termin, möchte aber aus Unsicherheit nicht zu lange warten. Habe mittlerweile schon Angst Lenny zu wiegen (hoffe immer dass er nicht noch mehr zugenommen hat). Steckt eventuell eine Krankheit dahinter oder kann das durchaus normal sein? Soll ich wirklich auf 5 Mahlzeiten reduzieren? Für eine schnelle Antwort bin ich sehr dankbar!


Biggi Welter

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Liebe hopfinicky, nein, bitte tun Sie das nicht! Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Es ist gefährlich, das Wachstum des Babys dadurch einzuschränken, dass man das Baby auf Diät setzt. Ein kleines Kind braucht Nahrung, um alle Arten von Zellen zu bilden, Hirn und Nervenzellen ebenso wie Fettzellen. Genau wie beim Erwachsenen variiert der kindliche Nahrungsbedarf von einem Baby zum anderen. Eingeschränktes Stillen liegt nicht im Interesse des Kindes. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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