Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillmenge nach Abpumpen

Frage: Stillmenge nach Abpumpen

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Liebe Biggi! So langsam kapiere ich gar nichts mehr. Meine Stillgeschichte ist etwas kompliziert. Nur kurz: Im Krankenhaus klappte das Stillen nicht, so pumpte ich ab. Daheim hat es dann in Ruhe endlich geklappt, bis die Kinderärztin behauptete mein Sohn (jetzt 11 Wochen) hätte nicht genügend zugenommen, ich müsse zufüttern. Als ich das tat ging natürlich die Milchmenge zurück. Zum Glück habe ich rechtzeitig weitergepumpt, um ein völliges Abstillen zu verhindern. Zwischenzeitlich trank mein Kind die Brust auch nicht mehr vollständig leer (Saugverwirrung?), das ist jetzt aber wieder besser. Ich habe schon so gut wie alles probiert um die Milchmenge wieder zu steigern. Tees, Alfalfa-Tinktur, regelrechtes Dauerstillen und ständiges Abpumpen nach dem Stillen, um ja sicher zu sein, dass der Kleine alles rausgetrunken hat. Auch die LLL-Stillberaterin in meiner Gegend kontrollierte, dass mein Sohn beim Stillen richtig angelegt ist. Momentan stille ich so oft es geht, pumpe ab und füttere zu (meist gegen Abend 1-2 Fläschchen). Warum kann ich die Milchmenge durch das ständige Pumpen nicht steigern? Ich pumpe auch leer, das soll ja anscheinend auch etwas bringen. Dazu kommt noch, dass sich die Milchmenge, die ich über den Tag verteilt abpumpen kann, jetzt total verändert hat. Das verstehe ich nicht. Bisher habe ich immer so 80-125 ml abpumpen können, je nachdem wie lange die Stillabstände waren (ohne vorher zu Stillen). Seit Donnerstag pumpe ich mittags viel größere Mengen ab (heute sogar 180 ml), dafür schaffe ich danach nur noch 60-80 ml. (Nach 2-4 stunden Pause). Das verstehe ich nicht. Warum hat sich die Menge so verändert und warum schaffe ich es nicht die Milchmenge durch ständiges Anlegen oder Nachpumpen zu steigern? (Nachts schlafe ich natürlich auch mal 5-6 Stunden, das gönne ich mir, da mein Kind dauerbeschäftigt werden will und tagsüber kaum schläft.) Vielen Dank für Deinen Rat! Betti


Biggi Welter

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? Liebe Betti, zunächst einmal muss ich mit einer falschen Vorstellung aufräumen: keine Pumpe der Welt, kann die Brust so gut stimulieren und leeren, wie ein gut angelegtes und effektiv saugendes Baby und es ist auch nicht möglich eine Brust restlos „leer" zu trinken oder zu pumpen, denn die Brust einer stillenden Frau ist niemals wirklich leer. Der Hauptteil der Milch wird ohnehin während des Stillens gebildet. Daraus kannst Du ersehen, dass der „Test" mit der Pumpe, ob das Baby alles „leer" getrunken hat nicht funktionieren kann. Es ist vollkommen normal, dass die Milchmenge in Abhängigkeit von der Tageszeit schwankt. Soll die Milchmenge durch Abpumpen gesteigert werden, gehört dazu neben einer effektiven und zu der Frau passenden Pumpe auch das richtige Pumpmanagement. Doch selbst mit der besten Pumpe und dem optimalen Pumpmanagement ist nicht immer eine Steigerung der Milchmenge möglich. Eine Pumpe ist nun mal eine Maschine, die nicht bei jeder Frau den gewünschten Erfolg ermöglichen kann. Um nun zum vollen Stillen zu kommen, sollte also nicht nur die Anlegetechnik sondern auch das Saugverhalten des Kindes kontrolliert (und eventuell korrigiert) werden. Außerdem sollte überprüft werden, ob die Pumpe, die Du verwendest zu dir passt und ob sie für den ihr zugedachten Zweck geeignet ist. Daran sollte sich eine ausführliche Pumpberatung anschließen. Außerdem ist es eine Überlegung wert, ob statt des Zufütterns mit der Flasche nicht ein Zufüttern direkt an der Brust (z.B. mit dem Brusternährungsset) erfolgen sollte. Auf diese Weise wird nicht nur das Saugverhalten des Kindes positiv beeinflusst, sondern die Brust wird gleichzeitig noch stimuliert und die Milchbildung verbessert. Es ist auch ganz wichtig, dass Du weißt, dass es das übliche Verhalten eines Babys ist, dass die Abstände zwischen den Stillzeiten gegen Spätnachmittag und Abend hin immer kürzer werden. Das bedeutet aber nicht, dass die Milchmenge der Frau nicht ausreichend sei. Am besten besprichst Du einmal ganz ausführlich mit der Kollegin vor Ort, wie Du vorgehen kannst, um deine Milchmenge an den Bedarf des Kindes anzupassen und welche Pumpe und welches Pumpmanagement für euch passend sind. LLLiebe Grüße Biggi


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