Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillkrise?

Frage: Stillkrise?

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Hallo! Mein Soh ist jetzt etwas über 5 Monate und ein ganz schön properer Kerl. Er wurde vollt gestillt. Aber jetzt kann ich einfach nicht mehr. Ich habe bereits die dritte Erkältung und auch noch furchtbare Schmerzen in den Füßen und Hände. Ich habe es bereits mal Karotten beigefüttert die er gerne gegessen hat. Jedoch habe ich ein schlechtes Gewissen bekommen, da er gerade mal vier Monate alt, war und wieder aufgehört. Er ist allerdings auch ständig erkältet. Jedenfalls kann ich nicht mehr und will auch nicht mehr und weiß nicht weiter. Ich habe das Stillen nie genossen, aber es hat einfach zu gut geklasppt und ist ja auch das Beste für ihn. Gruß Daniela


Biggi Welter

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? Liebe Daniela, Ihr letzter Satz ist sehr aufschlussreich: „Ich habe das Stillen nie genossen". Wenn Sie ohnehin schon immer widerwillig gestillt haben, dann ist es verständlich, dass Sie überzeugt sind, dass das Stillen auch „schuld" an Ihren gesundheitlichen Problemen ist, obwohl dies objektiv kaum so sein wird, denn Stillen laugt eine Frau nicht aus (außer in Ausnahmesituationen, in denen die Frau wirklich massiven Hunger leidet und dadurch permanent mangel- und fehlernährt ist). Die Tatsache, dass Muttersein einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet, führt dazu, dass Mütter von kleinen Kindern oft anfälliger sind als kinderlose Frauen oder Frauen mit älteren Kindern. Es stellt sich außerdem die Frage, ob das Abstillen und das damit verbundene Mehr an Arbeit (dann müssen Flaschen vorbereitet und gereinigt werden, Flaschennahrung eingekauft werden, nachts muss die Mutter aufstehen, um die Teeflasche zu geben, statt sich einfach nur umzudrehen und ihr Kind im Halbschlaf anzulegen und weiterzuschlafen usw.) die Frauen nicht um ein Vielfaches MEHR belastet als weiterzustillen, bis die Mutter und ihr Kind bereit sind, die Stillbeziehung zu beenden. Doch da Sie nicht mehr bereit sind, weiter zu stillen, ist es sicher nicht die Lösung, wenn ich Ihnen nun eine Reihe von Vorteilen für Sie und das Kind aufzähle und Ihnen Tipps gebe, wie ihr Alltag leichter wird, denn Sie wollen nicht mehr stillen und wollten es vielleicht sogar noch nie wirklich. Wenn Sie jetzt zu der Überzeugung gelangt sind, dass für Sie der Zeitpunkt zum Abstillen gekommen ist, dann stehen Sie zu diesem Entschluss. Gehen Sie beim Abstillen möglichst langsam vor und seien Sie nicht zu enttäuscht, wenn es auch mal wieder einen „Rückschlag" geben wird. Beim Abstillen gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche bzw. Beikost anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche (Beikost) anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung (Beikost), bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Beikost sollte erst gegeben werden, wenn das Kind die folgenden Anzeichen zeigt: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Falls die Brust in der Abstillphase zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Auch sollten Sie keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die zum Abstillen eingesetzt werden können. Wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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