Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillhütchen

Frage: Stillhütchen

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Liebe Biggi, ich stille meinen Sohn jetzt seit 5 Wochen mit Stillhütchen. Er hat einen Überbiss und ich habe es nicht geschafft ihm die Brustwarze in den Mund zu geben. Mittlerweile versuche ich es einmal am Tag und er saugt ca. 5 Minuten. Trotzdem bereitet es mir noch Stress. Gestern hat er zweimal ohne Hütchen gesaugt und mir taten die Brustwarzen weh. Jetzt lese ich, dass Stillhütchen viele Nachteile haben, z.B. dass die Milchmenge zurück geht und bin verunsichert. Welche Nachteile noch? Wieviel Minuten sollte er mit, wieviel ohne trinken wenn er gut schluckt? Gibt es Frauen, die die ganze Stillzeit mit Hütchen stillen? Was kann ich gegen schmerzende Brustwarzen tun? Ich würde mich sehr freuen, eine Antwort zu bekommen. Liebe Grüsse Alex und Julian


Biggi Welter

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? Liebe Alex, Es gibt sicher Mütter, die wahre Lobeshymnen auf die Stillhütchen singen werden, aber es gibt noch viel, viel mehr Frauen, denen die Stillhütchen ernsthafte Probleme eingebracht haben. Bei einer günstigen Konstellation - Mutter mit sehr reichlicher Milchmenge, kräftig saugendes Kind - kann eine Frau auch mit den Stillhütchen lange stillen, aber dies ist leider eher die Ausnahme, denn die Regel. Allerdings kann ich dir natürlich nicht sagen (noch dazu ohne dich und dein Kind beim Stillen sehen zu können und Daten über das Gedeihen deines Kindes usw. zu haben), ob Du vielleicht zu den Ausnahmefällen gehörst. An einem Stillhütchen saugt ein Kind mit einer anderen Technik als an der Brust, es lernt also auf diese Weise nicht das korrekte Saugen und kann zudem saugverwirrt werden. Viele Kinder können dann nicht mehr ohne Hütchen an der Brust trinken. Falls das Stillhütchen eingesetzt wird, weil die Mutter zum Beispiel wunde Brustwarzen hat und sind die Brustwarzen schließlich abgeheilt (was durch den Gebrauch von den Hütchen sogar länger dauern kann), saugt das Kind nach wie vor nicht korrekt an der Brust oder erst recht mit einer falschen Technik bzw. die Mutter legt nach wie vor nicht korrekt an, die Ursache des Wundwerdens ist also nicht behoben und das Problem beginnt von vorne. Auch bei euch wird das Stillhütchen nicht die Ursache beheben. Stillhütchen verhindern die direkte Stimulation der Brustwarzen, beeinträchtigen den Milchspendereflex und die Milchproduktion. Ein Stillhütchen macht es dem Kind unmöglich, genug vom Brustwarzenhof zu erfassen, so dass die darunterliegenden Milchseen nicht zusammengedrückt werden können. Daher werden die empfindlichen Nervenenden in der Brustwarze bzw. dem Brustwarzenhof nicht entsprechend stimuliert, um den vollen Milchfluss auszulösen. Die Brust wird nicht so gut entleert, es kann sich ein Milchstau entwickeln und die Milchmenge geht zurück. Das Trinken an der Brust ist für das Baby mit Stillhütchen erheblich anstrengender als ohne Stillhütchen (20 Minuten Trinkzeit mit einem Saughütchen, ergibt die gleiche Menge wie fünf Minuten ohne Stillhütchen). Auch ist die Immunantwort der Brust (das heißt, dass immer genau die Antikörper in der Milch gebildet werden, die das Kind in der aktuellen Situation braucht) mit den Stillhütchen nicht so gut. Das Stillhütchen kann zum Keimträger werden und so eine Soorinfektion immer wieder aufflammen lassen. Es gibt auch Mütter, die mit einem Kontaktekzem auf das Stillhütchen reagieren. Und nicht zuletzt, sind die Dinger schlichtweg lästig. So, das Plädoyer gegen die Stillhütchen war jetzt lang genug. Ich kann dir nur dringend raten, dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung zu setzen, die sehen kann, wie dein Kind an der Brust trinkt und dir gezielte Hinweise geben kann, mit welcher Anlegeposition Du deinem Kind das bestmögliche Trinken an der Brust ermöglichen kannst, ohne dass dein Brust zu stark beansprucht wird. Sie kann dir bei Bedarf auch zeigen, wie Du das Saugverhalten deines Kindes beeinflussen kannst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Alex ich gehöre zu den von Biggi erwähnten "Verfechtern" der Stillhütchen. Mein Sohn kam 10 Wochen zu früh zur Welt und lag deshalb noch 6 Wochen auf der Frühchenstation. Dort wurde er zunächst über Magensonde und mit Fläschchen (etwa ab dem 3. Tag - ausschließlich mit Muttermilch) ernährt. Stillen durfte ich ihn erst nach etwa drei Wochen. Ich weiß nicht, ob es etwas mit den Flaschensaugern und seiner Unreife zu tun hat, jedenfalls hat er einen extrem hohen Gaumen, in den ein Sauger einfach besser hineinpasst als eine Brustwarze - darauf hat mich übrigens meine Hebamme, die auch Stillberaterin ist, hingewiesen. Außerdem habe ich Flachwarzen, mit denen das Stillen ohnehin nicht so einfach ist. Noah ließ sich jedenfalls von Beginn an nur mit Stillhütchen stillen. Meine Hebamme sagte zwar, ich könnte auch versuchen, ihn umzustellen, aber dazu hatte ich einfach keine Lust. Noah ist am 17.01.2001 geboren. Ich stille ihn bis heute voll. Er wog bei der Geburt 1.370 g und war 38 cm groß. Heute ist er 64 cm und wiegt 7,5 kg. Meine Milchmenge ist dabei nie weniger geworden. Im Gegenteil, wenn er sich zu sehr ablenken läßt und schlecht trinkt, bekomme ich schnell einen Milchstau. Eine Soor-Infektion hatten wir übrigens auch noch nicht. Wo ich Biggi voll zustimme ist, dass die Stillhütchen wirklich lästig sind. Lange Rede kurzer Sinn ist eigentlich: Setz Dich nicht unter Druck. Natürlich ist das mit den Stillhütchen bei jedem anders. Aber es kann auch funktionieren. Viele Grüße von Iris und Noah


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Liebe Biggi, liebe Iris&Noah, beide habt ihr mir geholfen mit Euren Beiträgen! Vielen Dank! Ich denke ich werde es immer mal wieder probieren, und wenn es nicht klappt, Julian und mich nicht unter Druck setzen. Meine Postleitzahl ist 87490. Wenn Du mir, Biggi, eine Stillberaterin vor Ort nennen kannst, wäre es prima! Liebe Grüsse Alex


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Hallo Alex ! Ich habe ca.4 mon. ohne probleme mit Stillhütchen gestillt.Irgendwann einmal habe ich dann einfach die Hütchen weggelassen,um auszuprobieren ob meine Tochter es inzwischen auch ohne schafft.Und siehe da,von einer auf die andere minute trank meine Tochter auch ohne Stillhütchen.Die befürchteten Umgewöhnungsschwierigkeiten entfielen völlig.Abgesehen von meinen schmerzenden Brustwarzen.Aber diese hatten ja auch keine Abhärtungszeit ... Hatungefähr eine halbe Woche gedauert ,dann war auch diese kleien Hürde genommen.Nur Mut ... Gruß Simone


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Hallo Alex ! Ich habe ca.4 mon. ohne probleme mit Stillhütchen gestillt.Irgendwann einmal habe ich dann einfach die Hütchen weggelassen,um auszuprobieren ob meine Tochter es inzwischen auch ohne schafft.Und siehe da,von einer auf die andere minute trank meine Tochter auch ohne Stillhütchen.Die befürchteten Umgewöhnungsschwierigkeiten entfielen völlig.Abgesehen von meinen schmerzenden Brustwarzen.Aber diese hatten ja auch keine Abhärtungszeit ... Hatungefähr eine halbe Woche gedauert ,dann war auch diese kleien Hürde genommen.Nur Mut ... Gruß Simone


Biggi Welter

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? Liebe Alex, Die nächstgelegene LLL-Stillberaterin dürfte Frau Nina Nerenz Tel.: 08341-954403 sein. LLLiebe Grüße Biggi


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Liebe Simone, vielen Dank für Deine aufmunternden Worte! Das ist ja klasse, dass es auf einmal auch ohne ging. Hat Deine Kleine anscheinend auch genung Milch mit Hütchen bekommen? Julian war am Anfang so leicht, 2670g und ich habe mir Sorgen wegen dem Gewicht gemacht. Jetzt nimmt er ca. 200g die Woche zu und ich denke das reicht an Milch. Dieser Erfahrungsaustausch tut mir sehr gut. Ich finde es prima das dies hier möglich ist. Vielen Dank auch nochmals an Biggi und LL gruss Alex


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