Mitglied inaktiv
Hallo, unser Paul ist viereinhalb Monate und wird voll gestillt. Was das Stillen betrifft so habe ich keinerlei Probleme. Allerdings habe ich eine Frage zu seinem Trinkverhalten. Paul trinkt grundsätzlich pro Brust 7 Minuten (tags und nachts). Tagsüber hält er dann 3-4 Stunden durch bis zur nächsten Mahlzeit. Mein Problem: Nachts möchte er häufig alle 2-2,5 Stunden trinken und mir geht so langsam die Kraft aus. Nachts wickele ich ihn grundsätzlich zwischendrin, damit er wieder wach wird für die zweite Seite. Ich erwarte nicht, dass er durchschläft, aber zumindest 3-4 Stunden Schlaf am Stück...Ich habe versucht gleich zu reagieren, wenn er sich meldet, aber auch versucht ihn etwas hinzuhalten, was nur mit Schreien seinerseits gelingt und dies ist für alle Beteiligten zu nervenaufreibend. Grundsätzlich ist er körperlich sehr gut entwickelt (alles im Durchschnitt) und motorisch schon sehr weit. Er beobachtet uns inzwischen auch schon beim Essen. Soll ich mein Vorhaben 6 Monate zu stillen brechen und früher mit Beikost beginnen, wird er nicht mehr satt und möchte deshalb nachts alle 2 Stunden essen oder wie könnte ich die Mahlzeiten nachts reduzieren?
Liebe Pauls Mami, es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
;-) Hallo, regelmäßig tagsüber 3-4 Stunden "durchhalten" ist für so ein kleines Baby echt ganz schön viel... vielleicht holt Dein Kleiner nachts auf, was er tags gut brauchen könnte?!? Das hat nichts damit zu tun, dass er grundsätzlich nicht mehr satt wird - er wird ja satt mit seinem Still-Verhalten. WENN ich das als Mutter etwas beeinflussen wollen würde, dann würde ich tags deutlich öfter die Brust anbieten - v.a. abends mehrmals in kurzen Abständen. Bestimmt verlagert sich dann eine längere Schlafphase in die Nacht. Und viele Stillmütter störts ja auch gar nicht so besonders, nachts oft zu stillen - nebeneinander liegen und bei Bedarf T-Shirt hoch ;-) *ist ja nur ne Phase* ;-) LG, Anna
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