Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist gerade viereinhalb Monate alt, habe mit dem Zufuettern ab 3. Monat angefangen (Hipp-Babyreis zum Anruehren mit Brustmilch). Seit 4. Monat gibt es Glaeschennahrung, die er mit grossem Appetit isst. Leider hat sich unser Tages- und Stillrhythmus erheblich veraendert, seit ich wieder (teilzeit) arbeiten gehe. Vorher habe ich ihn ungefaehr fuenfmal am Tag gestillt und er schlief nachts durch (von abends 8 Uhr bis frueh halb 6). Vorher nahm er auch abgepumpte Milch aus der Flasche (nur von Papi). Jetzt verweigert er alles was nach Milch in der Flasche aussieht,(hoechstens ein wenig Wasser "wenn es denn unbedingt sein muss") d.h. er wartet bis ich wieder zu Hause bin (nach 6 Stunden!!!-Stille ihn bevor ich auf Arbeit gehe). Die Glaeschen verputzt er tagsueber mit grossem Appetit und er wacht ein bis zweimal nachts auf, weil er die Brust moechte. Nun meine Frage: Er verputzt mittlerweile am Tag gut 6 Glaeschen HIPP Stufe 1 und ich habe das Gefuehl dass meine Brustmilch immer weniger wird. Haeufig ist das Stillen fuer ihn auch frustrierend, da mein Milchspendereflex mittlerweile oft erst nach einer oder meherern Minuten einsetzt. Er trinkt auch immer nur eine Brust pro Stillzeit (3-4mal am Tage) und das auch nicht bis zum Ende. Wenn ich zu Hause bin und er macht einen hungrigen Eindruck, versuche ich immer zuerst die Brust, aber er verweigert, bis er sein Glaeschen bekommt. Kann es sein, dass er zu wenig Milch bekommt und zu viel aus dem Glaeschen isst? Was kann ich in diesem Falle tun?
Liebe Claudia, ich denke, dass Ihnen selbst schon bewusst ist, dass Ihr Kind für sein Alter viel zu viel Beikost bekommt. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichend häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Nun ist Ihr Kind noch keine sechs Monate und bekommt schon sechs Beikostgläschen. In dieser Situation sollten Sie die weitere Vorgehensweise unbedingt mit Ihrer Kinderärztin/arzt absprechen, um zu einem altersgemäßen Ernährungsverhalten zu finden. Während Ihrer Abwesenheit muss Ihr Kind nicht aus der Flasche trinken, sondern kann die abgepumpte Milch auch mit einem Becher erhalten. Lassen Sie sich einmal von einer Kollegin vor Ort zeigen, wie die Becherfütterung funktioniert. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Danke fuer die Antwort, habe vergessen zu erwaehnen, dass das mit dem Abpumpen auch nicht mehr funktioniert, seitdem er nachts trinkt, da ich meistens nachts abgepumpt habe. Ausserdem, wie schon erwaehnt, habe ich das Gefuehl, dass meine Milchproducktion enorm zurueckgegangen ist seitdem ich wieder arbeite. Ausserdem sind meine Brueste eher weich und werden nicht mehr so prall, - mit der groessten Geduld - da ist nischt mehr mit pumpen! WAS NUN?
Liebe Claudia, auch wenn die Brust nicht mehr prall ist, bedeutet das keineswegs, dass keine Milch mehr vorhanden ist. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Sie können nun also möglichst oft abpumpen, um die Milchmenge wieder zu steigern. Was nun das Pumpen betrifft, so wäre es am besten, wenn Sie durch eine Stillberaterin vor Ort eine individuelle Pumpberatung erhalten könnten. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus oder eventuell auch eine Still und Laktationsberaterin IBCLC. Abpumpen ist eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Um erfolgreich abzupumpen, muss die Frau nicht nur die geeignete Pumpe zur Verfügung haben und in der richtigen Pumptechnik unterwiesen werden. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ameda erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie wie oben schon erwähnt vor allem anfangs ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: o Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. o Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. o Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. o Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. o Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt "Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten ihres Babys an der Brust nachzuahmen. Wenn Sie das nicht möchten, sollten Sie Ihrem Baby künstliche Säuglingsmilch geben, denn für die viele Beikost ist Ihr Baby viel zu jung! Der Organismus eines Babys ist in den ersten sechs Monaten auf eine Ernährung mit Muttermilch ausgerichtet. Eine Einführung von Beikost vor diesem Zeitpunkt (wobei man sich natürlich nicht um ein paar Tage hin oder her streiten darf) kann zu einer Überlastung der Nieren (erhöhte Molenlast) und des Verdauungssystems führen. Je früher die Einführung anderer Nahrung beginnt, um so höher ist das Risiko. Gerade in den ersten Wochen und Monaten, ist der Darm noch sehr unreif und die Darmschleimhaut ist durchlässig. Artfremdes Eiweiß kann vor allem in den ersten Monaten die noch nicht ausgereifte Darmschleimhaut passieren und so in den Blutkreislauf gelangen. Der Körper sieht dieses Eiweiß als Fremdstoff an und kann eine allergische Reaktion auslösen. Nach sechs Monaten ist der Darm erheblich reifer und die Gefahr geringer. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Vielen Dank liebe Biggi, fuer Deine umfangreiche Antwort. Leider wird das mit der Beratung raussuchen nicht gehen, wohne naemilich in England und hier stehe ich echt "im Walde der Verzweiflung" wenn es um Beratung geht. Ein Arzt sagt "hueh" der andere "hott" und die Stillberatung ist ein MAnn, der ausschliesslich Buecher zitiert!!! (Kommentar nach sanfter Einfuehrung von Babyreis angeruehrt mit abgepumpter Mumi ab 4. Monat weil Baby nicht mehr satt wurde: "Sie handeln zuwider jedes Buches." und "Warum Babyreis und nicht Muttermilchersatz?") Deine Hinweise helfen echt weiter; vielen Dank. Mein Problem ist, ich bin psychisch total fertig, weil seitdem ich wieder Arbeiten gehe (absolutes Muss sonst reicht das Geld nicht)alles total anders ist. Ich habe keine ruhige Minute, wenn ich weiss dass mein Sohn keine Milch will (weder Mumi noch Flami aus der Flasche oder dem Becher) wenn ich nicht zu HAuse bin; das war der urspruengliche Grund, weshalb wir mit den Glaeschen anfingen,weil er diese mit Riesen Appetit "verschlang". Zu unserer Verzweiflung kommt hinzu, dass unser Sohn etwas duenn ist (ist Afro-deutsch) und scheinbar sehr schwer zunimmt. Dazu kam dann noch, dass er starkes Saeuglingsekzem im Gesicht bekam, was ihm beim STillen so stark irritierte, dass sein Milchkonsum abnahm. Auf Empfehlung einer Mutter, die das gleiche mit beiden Kindern durchhatte und Bann von Glaeschen und Ernaehrungsumstellung fuer Mutter und Kind (keine Kuhmilchprodukte, keine Tomate,kein Paprika, keine raffinierten Sachen wie Weizenmehl, Zucker usw.)alles behob, habe ich meine Ernahrung umgestellt und mich 3 Naechte lang hingestellt und Bio-Gemuese gekocht und zermatscht (auf Vorrat, weil ich ja arbeite). Das war dann auch nicht richtig, unser Sohn erschien von Tag zu Tag duenner (das Stillen war ein Graus!). Ich war nah am Nervenzusammenbruch, voller Sorge - er kratzte sich nur noch, sah furchtbar aus und ass kaum (weder genug Mumi noch selbsgekochtes, ausser Kuerbis aber da iss ja auch nichts weiter drin) Bei Aerzten (HA, KiA und KiKrankh kriegt man nur eine Creme nach der anderen, ein Stereoid nach dem anderen (auch Cortison)und den Kommentar,dass das vorbeigeht. Mir wurde bei dem Versuch mit dem Kochen auch klar, dass er mit dieser Methode auch gar nicht genug Kalorien bekommt und die Naehrstoffe wahrscheinlich auch floeten gingen. Gespraech mit meiner Cousine (mit 5 Monate altem Baby) hat das bestaetigt und sie empfahl alles was Bio ist ist gut (z.BSp Hipp gibt es hier)AUSSER Tomate und Aubergine und anderes was fuer Babies im 5. Monat nicht gut ist (aber trotzdem im Supermarkt reichlich Regal fuer Stufe 1 steht, neben ausschlieslich Kuhmilch-basiertem Mumi-Ersatz!!!). Also danach zurueck zu ausgewaehlter Glaeschenkost (neben dem Stillen, was dann etwas besser ging). Mittlerweile sah er richtig duenn (fast ausgehungert) aus und die Glaeschen schienen ihm zu helfen, versaeumte Kalorien nachzuholen. Seit Ihrer Antwort letzte Woche, haben wir versucht, die Glaeschennahrung allmaehlig zu reduzieren und sind jezt bei max. 3 Glaeschen am Tag und Stillen "bis zum Umfallen", weil mir auch das Licht aufgegangen ist, dass im Glaeschen kaum Fett ist sonderen nur in meiner Hintermilch, von der er ja eine Weile wenig bekam, erst wegen Ausschlag, dann wegen zu viel Glaeschenessen. Ab heute scheint sich alles etwas bergauf zu entwickeln stabilisieren. Ich habe fuer mich aufgrund meiner Kuhmilchproduktfreien Ernaehrung vor dem Woe ein Calcium-, Magnesium- und Zinkpraeparat geholt Ich hoffte, dass Zink vielleicht gut fuer seine Haut ist wenn er's mit der Mumi bekommt.(Kuhmilch ersetze ich mit Ziegenmilch, aber Kaese und Joghurt fallen weg, weil zu teuer hier). Es scheint, dass seitdem wir weniger Glas fuettern und Milchzufuhr steigern, sein Gesicht besser aussieht. Nur dass er immer noch duenn aussieht und immer noch nervoes wird durch den extremen Juckreiz. Meine Nerven sind trotzdem noch total zerruettet und nach Ihrem Ratschlag letzte Woche hatte ich die naechste Krise und das Gefuehl, ich kriege gar nichts auf die Reihe. Ich hoffe nur, dass ich nicht unheilbaren Schaden angerichtet habe!!! Auch wenn es jetzt bergauf zu gehen scheint, habe ich trotzdem eine Riesenangst, wenn der Ausschlag wiederkommt und das gleiche Theater wieder anfaengt. Hinzu kommt, dass wir immernoch das Problem haben, dass er keine Milch trinkt, waehrend ich arbeiten bin. Er bekommt zwischendurch Wasser und ein wenig Glaeschennahrung (2x ein halbes Glaeschen Bio- Obst oder Gemuese Hipp Stufe 1 zusammen mit etwas verduenntem Babysaft bis ich wiederkomme. Ob das ausreicht, weiss ich nicht; besonders wo es jetzt so heiss ist. Mein Mann ist mittlerweile auch verrueckt und denkt, das nichts richtig ist, erst so viel Wechsel und dann so wenig Erfolg. Er ist auch absolut verunsichert mit dem Kurs "mehr Brust weniger Glas", weil er immernoch vermutet, dass unser Sohn nicht genug Nahrung bekommt und vor allem waehrend ich arbeite. Allerdings muss ich sagen, dass die Windeln bisher immer in Ordnung waren (mindestens 5 nasse Windeln und etwas weiches Pupsi taeglich). Was die Milch zur Ergaenzung betrifft, warte ich auf ein Paeckchen von meiner Cousine aus Deutschland, weil es ja hier nur Kuhzeug in die Flasche gibt. Wir hatten es auch mit Soya-Mumiersatz versucht, die er verweigert oder angeruehrt mit Milchbrei sogar erbrach. Mit dem Pumpen werde ich's nochmal versuchen. Habe AVENT Handpumpe, die ich regelmaessig seit meines Sohnes 7.Woche benutzte (meistens nachts weil er durchschlief bis ich wieder arbeiten ging). Hat gut funktioniert, pumpte gelegentlich bis zu 200ml. Hatte mir die zugelegt, nachdem ich im KH nach der Geburt von dem elektronischen Pumpen so abgeturnt war, dass sich meine Brustwarzen fast angewidert nach innen zogen und die Milch sich in meine Zehenspitzen verkroch... Vielen Dank noch einmal fuer Ihre Hilfe. Liebe Gruesse, Claudia
Liebe Claudia, Sie haben es wirklich nicht leicht - aber Sie sind nun auf dem richtigen Weg. Gerade wenn ein Kind schon so reagiert, sollten Sie eigentlich komplett auf Beikost verzichten, die Säure vom Saft ist sicher nicht gut und auch die andere Beikost kann Ihr Baby kaum verstoffwechseln. Am besten wäre es, wenn Sie wirklich viel zusätzlich abpumpen würden in den nächsten Tagen und Wochen, damit Ihr Baby satt wird, wenn Sie arbeiten sind. Das Zufüttern von Beikost bei einem zögernd zunehmenden Kind sollte immer sehr kritisch gesehen werden, vor allem dann, wenn das Kind noch keine sechs Monate alt ist. Zunächst sollten andere Möglichkeiten ausprobiert werden bzw. überprüft werden (z.B. häufigeres Anlegen), ob die Zunahme tatsächlich zu gering ist oder einfach dem individuellen Tempo dieses Kindes entspricht. So haben z.B. Karotten gerade mal 22 kcal pro 100 g, im Gegensatz zu Muttermilch mit fast 70 kcal pro 100g. Das bedeutet, dass Sie mit der Beikost eine Nahrung mit niedrigerem Kalorienwert einführen und dadurch die hochkalorische Nahrung (Muttermilch) ersetzen, was eher zu einer Verlangsamung der Gewichtszunahme, denn zu einer Steigerung der Zunahme führen wird. Außerdem ist die zu frühe Einführung von Beikost eine Belastung von Darm und Nieren (erhöhte Molenlast) und erhöht das Allergierisiko. Können Sie sich denn eine vollautomatische Pumpe mit Doppelpumpset besorgen? Wenn Ihr Baby wieder ausschließlich Muttermilch erhält und Sie bei Ihrer Ernährung achtsam sind, wird sich das Hautbild Ihres Kindes (hoffentlich) bald verbessern. Wenn Ihr Baby keine Flasche nimmt, kann die Milch auch mit einem Becher gegeben werden. Zum Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Sie können auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babysflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Sie wssen also, ob Sie 30 oder 40 g hineingetan haben. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Sie kippen den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achten Sie darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setzen Sie immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Ich denke, es wäre wirklich sehr sinnvoll, wenn Sie sich an eine Beraterin vor Ort wenden würden. Rufen Sie doch einmal unter der Hotlinenummer von LLL England an und fragen nach, ob es eine Beraterin in Ihrer Nähe gibt. Die Nummer ist: 0845-1202918. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, Vielen vielen Dank! Werde mich unter der Nummer noch mehr informieren. Ich habe in einer anderen Anfrage gelesen, dass Frau die Milchproducktion durch abpumpen stimulieren kann? Wenn ja, wie oft und lange muss ich dann mindestens pumpen, bis sich ein Erfolg bemerkbar macht? Habe das vorher versucht, aber vielleicht zu schnell aufgegeben (wenn 20ml das Ergebnis einer halben Stunde sind, wenn man zwei Wochen vorher problemlos 200ml rausgekriegt hat - echt entmutigend!) Liebe Gruesse, Claudia
Liebe Claudia, was nun das Pumpen betrifft, so wäre es am besten, wenn Sie durch eine Stillberaterin vor Ort eine individuelle Pumpberatung erhalten könnten. Abpumpen ist eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Um erfolgreich abzupumpen, muss die Frau nicht nur die geeignete Pumpe zur Verfügung haben und in der richtigen Pumptechnik unterwiesen werden. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ameda erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie wie oben schon erwähnt vor allem anfangs ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: o Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. o Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. o Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. o Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. o Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt "Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten ihres Babys an der Brust nachzuahmen. Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, sollten Sie häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ein Baby würde jetzt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an Ihrer Brust trinken. Versuchen Sie etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Sie nachts eine längere Pause einlegen (etwa sechs Stunden) oder nicht, müssen Sie ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt sollten Sie auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger. Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen, trinken Sie genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Sie Milchbildungstee trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. Versuchen Sie so viel Ruhe und Entspannung wie es in Ihrer stressbeladenen Situation möglich ist zu finden. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank fuer Ihren guten Rat; nur um Rueckmeldung zu geben: Wir sind mittlerweile runter auf max. 1,5 Glaeschen am Tag und - wie ein Wunder - Ausschlag fast weg!!! Sogar die trockne rauhe Haut, von der ich dachte, dass waere sowieso auch ohne Ekzem der Fall verwandelt sich in wunderschoene glatte, weiche Pfirsichhaut! Auch das mit der Umstellung ging besser als ich erwartet hatte, mein Sohn hat ziemlich schnell wieder umgeschaltet und verstanden, dass die Brust mehr mpf hat als Glas, auch wenn Loeffelmampfen echt fetzt...(ausser mit Mamis Milch) Wir sind soooooooooooo froh, dass wir den Schluessel zum Problem gefunden haben (und ich bin umso mehr besorgt, was das alles angerichtet haben muss oder kann!!!). Unser Sohn ist auch viel gluecklicher und auch das zu Bett gehen ist jetzt kein Problem mehr (hat vorher kaum getrunken vorm Schlafengehen, sondern mehr genuckelt und gekuschelt und dann eingeschlafen, im Bett aufgewacht und panisch geschrien!!!) Mit dem Abpumpen versuche ich es zunaechst doch mit meiner Pumpe wegen Vertrautheit und auch weil ich das Gefuehl habe, dass es mir selbst psychisch jetzt viel besser geht und auch der Milchspendereflex eher einzusetzten scheint. Nur das mit dem Bechertrinken der abgepumpten Milch funktioniert immer noch nicht. Aber wir versuchen weiter. Eine Frage habe ich aber noch; wenn man beruecksichtigt, dass wir unseren Sohn insgesamt 3 Wochen lang der Glaeschenkost ausgesetzt haben (seitdem er 4 Monate alt war mit 1 Glas am Tag begonnen - vor zwei Wochen fuer eine Woche zu viel wie vorher beschrieben und danach reduziert bis zum heutigen Mass); wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir mit bleibenden Folgen, i.e. Allergien und anderes (was?) rechnen muessen? Insgesamt komme ich mir im Nachhinein ziemlich bloed vor, nach allem was war und wenn ich es in retrospect betrachte, war es ja wohl offensichtlich, woran es lag. Alles total logisch - verwirrend nur, dass man als Mutter dem Kind immer das Beste geben will - nur im Falle von Baby trifft nicht immer Erwachsenenlogik zu, nicht immer ist das teuerste das richtige und schon gar nicht das beste! Frustrierend auch der Riesenwiderspruch zwischen Wissenschaft und Babykostmarkt!!! Das was es am leichtesten und in Massen gibt, ist das was am wenigsten geeignet ist, auch wenn das Etikett sagt "Ab 4 Monate" oder "von Geburt an". Noch mal vielen lieben Dank fuer die Rettung!!! Claudia
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