baby_002017
Liebe Expertinnen, ich habe leider Probleme beim Stilen meines inzwischen 4,5 Wochen alten Sohnes. Im Krankenhaus haben wir Stillhütchen bekommen, mit denen es zunächst auch geklappt hat. Nach ca. 1,5 Wochen hatte ich allerdings eine sehr hartnäckige Brustentzündung und der Kleine (nachdem er kurz davor sein Geburtsgewicht wieder erreicht hatte) innerhalb von wenigen Tagen 100 g abgenommen. Meine Hebamme hat mir dann geraten, Pre-Nahrung zuzufüttern, in "Hochzeiten" 5 Fläschchen am Tag mit 100 ml. Inzwischen versuchen wir, die Zufütterung zu reduzieren und sind hier bei 400 ml pro Tag angekommen (Gewichtsentwicklung und Windeln sind soweit in Ordnung, allerdings weint er momentan relativ viel und ist sehr unruhig). Stillen klappt inzwischen auch ohne Hütchen. Nach einigen Tagen mit sehr viel Anlegen (alle zwei Stunden) ist die Milchproduktion meiner Einschätzung nach deutlich besser. Leider trinkt der Kleine seit zwei Tagen schlechter an der Brust - er öffnet den Mund nicht richtig, erfasst die Brust dann zwar nach einer Weile und saugt auch, schluckt aber manchmal eher selten. Ich habe das Gefühl, er bekommt deutlich weniger Milch, als da ist. Nach dem Stillen weint er auch teilweise. Heute habe ich nun angefangen, statt über Fläschchen über einen Schlauch direkt beim Stillen zuzufüttern. Das klappt zwar an sich gut, allerdings hört er mit dem sehr regelmäßigen Saugen bzw. Schlucken auf, sobald keine zusätzliche Milch mehr kommt (oder zumindest saugt er nicht mehr so effektiv und mit deutlich weniger Schlucken weiter). Er weint dann außerdem wieder, als hätte er gemerkt, dass jetzt deutlich weniger kommt. Meine Frage ist nun, ob es irgendeinen zusätzlichen Trick gibt, wie er über die Verwendung des Schlauches beim Stillen das Saugen und Schlucken wieder lernen kann? Oder dauert das einfach eine Weile? Mir wurde auch schon Wechselstillen empfohlen, allerdings ist es schwierig abzuschätzen, wann ich ihn von einer Seite lösen soll, da er vor allem direkt nach dem Anlegen wenig bzw. kaum schluckt, das kommt manchmal erst nach einer ganzen Weile. Gibt es hier einen Tipp von Ihrer Seite? Eine Stillberaterin hatte ich übrigens bereits da, sie fand sein Trinkverhalten gut, allerdings war es da auch noch besser als jetzt. Zumindest diese Woche kann ich die Beraterin außerdem nicht erreichen, deshalb wende ich mich an Sie. Tausend Dank bereits im Voraus für Ihre Antwort und Hilfe!!
Liebe baby_002017, die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Du hast das Pech gehabt, schlecht beraten worden zu sein, doch tatsächlich besteht Hoffnung. Dazu möchte ich dich zu allererst ermutigen, nach einer Stillberaterin in eurer Nähe zu schauen. "Nah" kann auch 1 Stunde entfernt sein - es lohnt sich allemal!! Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps, wie dein Kleines vielleicht doch mehr trinkt: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Ich hoffe, da ist etwas dabei, was dir weiterhilft! LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Ich füttere meinen Sohn zu seitdem er zwei Wochen alt ist (auf "Anweisung" der Hebamme, da er bis dahin nur abgenommen hat - ist aber auch nur zweimal gewogen worden)) und bemüh mich seitdem, davon wieder wegzukommen (Stilltee gab's sowieso schon, dazu noch stillöl (Weleda), viel Trinken, Stressen lasse ich mich eh nicht, hab immer erst angelegt e ...
Hallo, mein Sohn ist 5 Wochen alt. Vor wenigen Tagen hatte ich einen heftigen Magen-Darm-Infekt, sodass sich meine Milch extrem reduzierte. 48 Stunden könnte ich weder essen noch trinken. Ich musste zufüttern mit Premilch. Das schlimmste ist nun überstanden, aber ganz reicht die Milch noch nicht. Ca 200 ml füttere ich pro Tag zu, wobei ich erst ...
Liebe Frau Welter, Nachdem Sie mir schon Anfang Dezember bei kleineren Problemen super weiterhelfen konnten, habe ich nun noch eine weitere Frage. Anfang Dezember fing es an, dass mein Kleiner (inzwischen 8 Wochen alt) kaum/gar nicht an der rechten Brust getrunken und nur geschrien hat - links lief alles ohne Probleme. Nach einem Milchstau w ...
Hallo! Ich habe vor 3 Wochen mein zweiten Kind bekommen. Schon bei meinem ersten mussten wir zufüttern und sind nie mehr davon weggekommen. Bei meinem zweiten war es mein sehnlichster Wunsch voll zu stillen. Er kam drei Wochen vor ET per Kaiserschnitt wegen Komplikationen mit 3080g zur Welt. Er war aber anfangs recht fit und hatte gleich großen Hu ...
Liebe Biggy, mein Baby ist 8 Monate alt. In den ersten zwei Monaten hat es neben der Brust auch das Fläschchen mit meiner abgepumpten Milch genommen. Seitdem lehnt es jede Art von Flasche und Schnuller ab. Beikost schmeckt ihm teilweise aber nur in geringen Mengen. Ich muss in den kommenden Wochen wieder zu arbeiten beginnen und würde sehr gern ...
Liebe Biggi, ich habe eine Frage, wie ich das Zufüttern ausschleichen kann. Meine Tochter ist 31/2 Wochen alt und da sie anfangs kaum den Saugverschluss halten konnte und deswegen 10./. Abgenommen hatte, füttere ich ihr per FingerFeeder 90ml pro Mahlzeit, seit gestern 60ml abgepumpte Muttermilch zu. Nach jedem Mal stillen kann ich mindeste ...
Hallo, unser Stillstart war schwierig, mein Milcheinschuss hat auf sich warten lassen, wir haben spontan zugefüttert mit der Flasche, gleichzeitig habe ich versucht neben dem Anlegen mit der Medela Symphony mit 1 Pumpset meine Milchproduktion in Gang zu bringen. Das ging ca. 3,5 Wochen so. Dann hab ich langsam das Zufüttern gestoppt und nur noc ...
Hallo.) Mein Junge wird am Samstag 11 Wochen alt und wir hatten schon einen holprigen Stillstart. Obwohl wir gar keine Probleme mit dem Anlegen hatten (und ich ihn 16h am Tag an der Brust hatte), kam die erste Woche keine Milch. Also gar keine. Nicht einmal ein Tropfen. Er nahm dann im Krankenhaus besorgniserregend ab und wir mussten mit Pr ...
Mein 9 Monate alter Sohn war von Tag 1 an ein sehr akribischer Dauernuckler. Am Anfang war es ja noch das Clustern aber mittlerweile ist die Brust für ihn wirklich mehr schnuller als Flasche und er möchte locker alle 10 Minuten ran. Leider ist das aber überhaupt nicht mehr mit unserem Alltag, sowie mit meiner eigenen mentalen Gesundheit vereinbar. ...
Liebe Biggi, mein Sohn ist jetzt knapp sechs Wochen alt, und ich würde gerne, wenn möglich, voll stillen. Aber vielleicht kurz von Anfang an: Leider hatten wir einen etwas schwierigen Start, und so musste mein Sohn direkt nach der Geburt auf die Neonatologie und dort auch für eine Nacht bleiben. Wir konnten also nicht gleich bonden, und ich ...