Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen von Frühchen...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen von Frühchen...

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Hallo liebes Expertenteam, ich bin eine zweifache Mutter von Beril (6 wo zu früh geboren jetzt 3 Jahre alt) und Yade ( auch 6 wochen zu früh geboren jetzt fast ein Monat alt).Damals bei Beril hatten wir die schwierigkeit dass sie mit Brusthütchen gestillt wurde und meistens nur eine Brustseite trinken konnte.Die andere Seite hatte ich dann ausgestrichen.Ich konnte sie insgesamt 2 1/2 Monate stillen,wo meine Milch dann einfach langsam weg war.Ich war total enttäuscht von mir,dass ich irgendwo ein Fehler gemacht habe. Jetzt bei Yade klappt es ohne Stillhütchen und sie trinkt auch beide Brüste.Jetzt habe ich paar fragen,besser gesagt möchte ich meine Kenntnisse von ihnen auf richtigkeit überprüfen lassen,damit unsere Stillbeziehung diemal nicht so enttäuschend endet. - Ich stille immer zuerst mit der seite mit der ich in der letzten Mahlzeit aufgehört habe - Ich lasse sie solange trinken bis sie die Brust selber loslässt, dann lass ich sie bauern und dann trinkt sie die andere seite - Sie hat öfter schluckauf und bis sie nachdem Trinken ein schläft kommt auch was hoch aber ist nicht viel,aber auch nicht angedaut,ist das schlimm? -Manchmal trinkt sie beide seiten und will nicht einschlafen und nach einer weile noch weiter trinken aber die Brüste sind dann doch leer oder?? - Ist das normal dass sie öfter nach dem stillen putzmunter ist?? -Woran merkt man bei Frühchen dass sie satt sind,auch wie bei normalgeborenen??? -Was können sie mir sonst noch raten,worauf ich achten kann? Übrigens ist meine PLZ 52499,könne sie mir da eine Stillberaterin empfehlen? Mit freundlichen grüssen Yasemin


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Liebe Yasemin, die Empfehlung, dem Baby immer beide Seiten anzubieten ist vor allem in der allerersten Zeit wichtig, wenn die Milchbildung in Gang kommen und sich die Stillbeziehung einspielen muss. Sobald sich die Stillbeziehung eingespielt hat und das Kind gut gedeiht, können Sie sich von Ihrem Baby leiten lassen und wenn Ihr Kind mit einer Seite satt und zufrieden ist und gut gedeiht, dann müssen Sie ihm die zweite Seite nicht "aufdrängen". Es gibt keine feste, unumstößliche Regel, die sagt "Es müssen immer und unter allen Umständen beide Seite gegeben werden" und es gibt auch keine fixe Vorschrift "es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Viele Frauen tasten einfach und geben die Brust, die sich voller anfühlt. Kleine Babys leiden häufig an Schluckauf (manche wie dein Kleines haben bereits im Bauch Schluckauf). Es sieht schon schlimm aus, wenn es das Kleine schier zerreißt, aber zum Trost kann ich Ihnen sagen, dass es schlimmer aussieht als es ist. Außer an die Brust anlegen hilft möglicherweise eine leichte Bauchmassage. Falls es bei Ihnen in der Nähe eine Babymassagekursleiterin gibt, können Sie sich dort über Bauchmassagen allgemein und auch über Fußmassagen erkundigen. Viele Mütter haben bei Schluckauf sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser "Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Meist wird es etwa mit drei Monaten besser, eine Garantie gibt es jedoch nicht. Dein Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Wichtig ist, dass Sie auf absolut korrektes Anlegen und Ansaugen achten, damit Ihr Baby möglichst wenig Luft schluckt und dass Sie selbst es schaffen möglichst die Ruhe zu bewahren. Je unruhiger die Mutter, umso unruhiger sind auch die Babys. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Auch die Schlafphasen Ihres Babys werden immer kürzer und es ist kein Grund zur Sorge, wenn Ihr Baby nach dem Stillen putzmunter ist. Sie können sich an Frau HOFFMANN Beate, Tel.: 024 46 - 91 10 37 wenden, sie kann Ihnen sagen, wer die nächste Beraterin für Sie ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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