Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Stillen und Zufüttern

Frage: Stillen und Zufüttern

Lisa1102

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Hallo, ich habe ein Problem und hätte gerne erste Hilfe von euch bevor ich mir Beraterinnen/Hebammen suche und an sie wende. Ich habe vor über 3 Wochen (8.10.) meinen Sohn auf die Welt gebracht. Allerdings wollte meine Milch am anfang nicht so recht und ich habe auf Anweisung nach jedem stillen 30 ml Pre Milch zugefüttert. Daheim angekommen hat sich die Milch gut entwickelt und wir haben nur noch nach Bedarf zugefüttert (wenn die Milchmenge zb nicht gereicht hat). Allerdings seit ein paar Tagen trinkt er an der Brust nicht mehr richtig. Weder direkt noch mit Hüttchen. er zuzzelt kurz, hört sofort wieder auf und fängt an zu schreien. Egal wie viel Geduld und Mühe ich investiere er lasst sich an der Brust nicht motivieren. Dementsprechend wird die Menge von der Pre Milch wieder mehr. Das Resultat ist jetzt zusätzlich noch das dadurch die Milchmenge wieder zurückgegangen ist. Mittlerweile bin ich recht rat- und hilflos. Soll ich abpumpen und ihm die Muttermilch übers Flaschal geben? Ist das sinnvoll die Mühe zu investieren und reicht es für die ganzen Abwehrstoffe usw wenn er pro Mahlzeit (im Schnitt trinkt er alle 4 Stunden) je nach abpumpen 40-90 ml Milch bekommt und dann zusätzlich die Pre Milch? Kann man die Milchmenge wieder ankurbeln und ihm das trinken wieder "beibringen"? Wie schlecht/negativ ist es für seine Entwicklung wirklich wenn ich nach dieser Woche wenn er 1 Monat ist abstille? Ich freue mich auf eine Antwort und hoffe das ihr mir helfen könnt.... lg Lisa


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Liebe Lisa, ich kann dich so gut verstehen! Ihr wart schon so weit, und nun wieder ein Rückschlag... Dennoch, ja, es lohnt sich, dass du noch einmal daran arbeitest, voll zu stillen. Nicht nur für dein Kind, sondern auch für dich ist das Stillen von großem Wert und Nutzen (siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=134646&suche2=Vorteile+des+Stillens+f%FCr+die+Mutter&seite=1) Wichtig ist jedoch, dass du KEIN Fläschchen gibst, oder wenn, dann so, dass dein Kind nicht die Geduld für die Brust verliert (wie es schon passiert ist). Denn: an der Brust braucht ein Baby eine komplett andere Trinktechnik als an der Flasche, und gerade noch ganz junge Säuglinge verlieren dann oft die Geduld an der Brust, aus der die Milch eben nicht sofort und nicht gleichmäßig fließt. So geht es also nun darum, deinem Kleinen diese Geduld wieder beizubringen. Zum einen ist zu klären, ob dein Baby wirklich zusätzliche Nahrung braucht. Unruhe oder Unzufriedenheit nach dem Stillen allein sind keine ausreichenden Hinweise für "Hunger"!!! Es kann sinnvoll sein, dass du die Windeln wiegst, denn die Differenz zur gleichen Menge frischer Windeln gibt Ausschluss über seine Trinkmenge. Du kannst und solltest ihn so oft wie möglich anlegen, nicht erst, wenn er vor Hunger weint. Kennst du die frühen Hungerzeichen? Hungerzeichen sind: • saugende Bewegungen • Sauggeräusche • Lecken an den Lippen • die Zunge herausstrecken • Schnelle Bewegungen der Augen • Hin- und Herdrehen des Kopfes (Suchbewegungen) • Ruhelosigkeit Damit die Milch schnell fließt kann es helfen, dass du dir ein warmes Kirschkernsäckchen oder eine kleine Wärmflasche auf die Brust legst. So wird der Milchspendereflex leichter ausgelöst. Wenn du die ersten Minuten nicht statisch sitzt, sondern auf einem Pezziball, einem Schaukelstuhl oder stehend dein Baby sanft wippst, bleibt es möglicherweise auch länger geduldig. Und wenn es dann angedockt hat, solltest du die Brustkompression anwenden, die dazu beiträgt, dass das Kind in der gleichen Saug-Zeit mehr Milch bekommt (siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=154513&suche2=Brustkompression&seite=3). Nur wenn es wirklich nicht anders geht, solltest du künstliche Milch zufüttern. Und dann im besten Fall mit einem Löffelchen, oder mit dem Brusternährungsset (so dass es dabei auch an der Brust liegt). Generell ist es gut und wichtig, dass du dich an eine stillerfahrene Expertin in deiner Nähe wendest. Entweder ist das deine Hebamme (wenn sie viele Mütter betreut, bei denen das Stillen lang geklappt hat, hat sie sicher mehr Erfahrung als eine, bei der die meisten Mütter schon innerhalb von 6-8 Wochen abgestillt haben), oder eine Stillberaterin. Adressen von Stillberaterinnen finden sich im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina


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