Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und (Über-)Gewicht

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen und (Über-)Gewicht

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Hallo Biggi! Danke für die Antwort zu dem Kolostrum bei einer Tandemstillsituation! Aber wie ist es denn nun mit Übergewicht? Stimmt die Sage das Stillkinder nicht dick werden (können) oder ist dem gar nicht so??? Viele Grüße Svena


Biggi Welter

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? Liebe Svena, es ist keine Sage, sondern wissenschaftlich belegt, dass Stillen langfristig vor Übergewicht schützt. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Ich hänge dir noch einen Artikel zum Thema „Übergewicht und Stillen" an die Antwort an. LLLiebe Grüße Biggi Neue Studie zum Thema Stillen und Übergewicht bei Kindern Eine kürzlich in Bayern durchgeführte Studie (die derzeit größte dieser Art) befasst sich mit dem Thema „Übergewicht bei Kindern". Im Rahmen dieser Untersuchung wurden mehr al 9000 Kinder von der Geburt bis zum Alter von sechs Jahren beobachtet. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass gestillte Babys ein geringeres Risiko für Gewichtsprobleme im Kindesalter haben. Die Ergebnisse dieser Studie könnten eine wichtige Rolle bei der Förderung des Stillens in den Industrienationen spielen. Bei der Durchführung der Untersuchung wurden die folgenden Faktoren berücksichtig: • Geburtsgewicht des Kindes? • Seine Essgewohnheiten? • Der Soziale Status der Familie? • Wie alt sind seine Eltern und Geschwister? • Wieviel Bewegung hat das Kind im Freien? • Hat das Kind ein eigenes Zimmer? Es ergaben sich Hinweise darauf, dass eine drei- bis viermonatige Stillzeit die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind mit sechs Jahren übergewichtig ist um 33 % verringert. Kinder, die sechs Monate lang ausschließlich gestillt wurden, hatten ein um 43 % geringeres Risiko, bei einer Stillzeit von mehr als einem Jahr war das Risiko sogar um 72 % geringer. Die Wissenschaftler glauben, dass das Stillen auch eine Rolle bei der Verhütung von Übergewicht im Erwachsenenalter spielt. Bei mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Kindern lässt sich ein höherer Insulinspiegel im Blut nachweisen, der zu vermehrten Fettablagerungen beitragen könnte. Der Fett- und Eiweißgehalt der Muttermilch unterschiedet sich deutlich von dem der künstlichen Säuglingsnahrung. Muttermilch enthält genau die Eiweißmenge, die ein Baby braucht. Die Eiweiße in der Mutermilch können vom Körper leichter aufgenommen werden, als die in künstlicher Säuglingsnahrung enthalten sind. So wird bei gestillten Kindern kein Eiweiß gespeichert, das später in Fett umgewandelt wird und dadurch verringert sich das Risiko für Übergewicht. Die Verhütung von Übergewicht bei Kinder dürfte eine sinnvolle Maßnahme zur Vorbeugung gegen spätere Herzkrankheiten sein. Zudem sind Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung bei Kindern teuer und vielfach nicht erfolgreich. Nach einer Presseerklärung der La Leche League International vom 29. Juli 1999 zusammengefasst und übersetzt von Denise Both, IBCLC


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Hallo Biggi, sie schreiben Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Räusper .... Ich musste als begeisterte Stillmama eines meiner Kinder mit Flasche ernähren weil ich in der Zeit Rheumamittel einnehme musste ..... dadurch habe ich mich zwangsläufig mit diesem Thema beschäftigt. Wir haben úns damals für Aptamil entschieden und ich kann hier versichern .... wenn es auch keine Muttermilch ist, so ist sie dieser doch ähnlich. Und vor allem sie enthält KEINE LEERE KALORIEN: Ich bin unbedingt für stillen, aber denke doch bitte auch in der Argumentation an die Mamas die aus gesundheitlichen Gründen nicht (mehr) stillen dürfen oder aus anderen Gründen zusätzlich Flasche geben m´üssen. Es trägt zusätzlich zur Verunsicherung bei bei einer geschätzten Fachfrau solche unbelegten Aussagen zu lesen. Danke und wohlwollende Grüße Eva


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Das künstliche Nahrung nicht ideal ist, ist doch einleuchtend. Die Eiweißart/ Menge wird einfach nicht optimierbar sein. Ist zwar schade für Mütter wie Dich, aber wohl nicht zu ändern. Von leeren Kalorien steht in dem Forschungsbericht nichts. - Auch weniger gut verwertbare Inhaltsstoffe werden ja schließlich irgendwo gespeichert... Gruß Svena


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:)


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.


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:o)


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waren wahrscheinlich die Zuckerarten in der künstlichen Säuglingsnahrung gemeint. Sowie: Dextrose, Maltose, Glucose, Fructose usw.


Biggi Welter

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? Liebe Eva, ich bin sicher die Letzte, die anderen Frauen Schuldgefühle einreden will, aber es ist nun einmal so, dass - außer in Pre-Nahrung - in künstlicher Säuglingsnahrung verschiedene Zucker außer Laktose enthalten sind. Selbst wenn auf der Packung steht „kristallzuckerfrei" bedeutet dies keineswegs, dass nicht doch andere Zucker und damit leere Kalorien enthalten sind. Es lässt sich an den Fakten, dass künstliche Säuglingsnahrung immer nur ein Versuch der Nachahmung sein wird nun mal nichts ändern. Wir können in manchen Situationen froh sein, dass es künstliche Säuglingsnahrung in der heute verfügbaren Qualität gibt, aber es bleibt dennoch eine Kopie, die nicht an das Orignal heranreicht. LLLiebe Grüße Biggi


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