Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und Gewicht

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen und Gewicht

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Guten Tag, mein 3 Monate altes Baby verweigert immer öfter die Brust, schreit und steigert sich rein, obwohl es eindeutig hungrig ist. Dabei war ich so froh, dass das Sillen so gut funktionierte. Mein Baby kam 5 Wochen zu früh mit kaum ausgeprägtem Saugreflex zur Welt, so dass es erst sondiert werden musste. Dazu gab es noch die Flasche. Seit es zu Hause ist, stillen wir und haben damit das Geburtsgewicht mehr als verdoppelt (von 2240 auf 5300 g). Seit einer Woche jedoch tut sich (bei gleichen Wiegebedingungen) nichts mehr auf der Waage, wofür ja auch das Trinkverhalten meines Babys steht. Wirklich effektiv saugt es immer weniger, nuckelt dafür vermehrt, schläft dabei ein. Bisher hatte es täglich seine 6 nassen Windeln und wirkt in seinen Wachphasen aufmerksam. Ist das Brustverweigern nur eine Phase? Kann ich etwas unternehmen? Muss ich mir wegen der Gewichtsstagnation Sorgen machen? Achso, im Umherlaufen bzw. im abgedunkelten, ruhigen Raum zu stillen, war nicht wirklich erfolgreich. Der Schnuller, der sowieso nur selten zum Einsatz kommt, wird auch verweigert. Bei der U4 war nichts auffällig. Aber die Symptomatik des schlechten Trinkens ist seit der Impfung noch verstärkt. Brauche Rat, vielen Dank!


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Liebe micc, es klingt ganz so, als ob Du mit deinem Baby einen Stillstreik erlebst. Gründe für einen Stillstreik kann es viele geben und manchmal lässt sich die Ursache für den Stillstreik auch überhaupt nicht finden. Unter Umständen schieben die Zähne in den Kiefer ein (es kann dann noch Monate bis zum ersten Zahn dauern). Eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass das Baby beim Trinken behindert wird, Ohrenschmerzen, so dass das Stillen wehtut. All dies kann zu einem Stillstreik führen. Vorsichtshalber sollte deshalb ein streikendes Kind vom Arzt angeschaut werden. Wenn die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht ist können Babys auf die Gefühle ihrer Mutter mit einem Streik reagieren. Einen unliebsamen Zwischenfall beim Stillen kann Anlass zu einem Stillstreik sein. Z.B. wenn das Baby gestillt wurde während der/die Arzt/Ärztin es untersucht hat und es dabei erschrocken ist. Kurz: alle einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen im Leben des gestillten Kindes oder seiner Familie können das Kind zu einem Stillstreik bewegen. Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Baby anzupassen, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Ich wünsche dir gute Nerven und ein baldiges Ende des Streiks. LLLiebe Grüße Biggi


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