Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und Gewicht

Frage: Stillen und Gewicht

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Guten Morgen, Biggi, ich bin seit jeher recht schlank, habe jetzt aber Mühe, mein Gewicht wenigstens zu halten. Deshalb denke ich darüber nach, bei meinem 5 Wochen alten Sohn 1-2 unserer 6 Stillmahlzeiten durch die Flasche zu ersetzen. Wie gestalte ich das für mich erträglich (Milchmenge; ich habe recht viel Milch)und wie gewöhne ich ihm an, aus der Flasche zu trinken (haben wir schon mal mit Tee versucht, aber die Brust kann er wesentlich leichter greifen)? Schon mal vielen Dank für Deine Antwort... Gruß Elinda


Biggi Welter

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? Liebe Elinda, bei besonders schlanken Frauen kann es immer wieder mal vorkommen, dass sie in der Stillzeit Probleme haben ihr Gewicht zu halten. Statt nun aber eine Zweimilchernährung zu beginnen, wäre es sinnvoller, dass Du dafür sorgst, dass deine Energiezufuhr so gesteigert wird, dass die Gewichtsabnahme gestoppt wird. Es ist besser, die Mutter mit mehr Nahrung zu versorgen als dem Baby statt Muttermilch eine Ersatznahrung zu geben, Gönne dir und deinen Nerven ruhig Kalorienbomben. Sahnequark statt Magerquark, einen schönen Eisbecher mit Sahne und lass dir vielleicht von deinem Partner kleine Zwischenmahlzeiten fertig machen, die Du mit einer Hand essen kannst. Wenn ein Teller mit Häppchen (Käsewürfel, Obst, Brot, Kräcker ...) fertig im Kühlschrank steht, kannst Du zum Beispiel die Zeit während des Stillens nutzen, um etwas zu essen und zu trinken. Wenn Du mit einer Zwiemilchernährung beginnen willst, dann gehe möglichst langsam vor, um sowohl deinem Baby als auch dir Zeit zu geben, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Du kannst dein Baby erst anlegen, es sich aber nicht ganz satt trinken lassen und dann die Flasche anbieten. Allmählich verkürzt Du die Zeit an der Brust immer mehr und gibst entsprechend mehr Flaschennahrung. Da dein Kind noch sehr jung ist, besteht noch ein relativ hohes Risiko, dass es eine Saugverwirrung entwickeln kann und sich dann rasch zur Flasche hin abstillt. Daher kann es eine Überlegung wert sein, statt der Flasche einen Becher zu verwenden. Viele Stillkinder lehnen die Flasche ab, schlicht und ergreifend deshalb, weil die Technik an der Flasche eine ganz andere ist, als an der Brust. Dazu kommt, dass sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust und so lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich nicht, zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche. Am besten lässt Du dir es einmal von einer Stillberaterin in deiner Nähe erklären und zeigen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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