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Stillen troz neuer schwangerschaft?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen troz neuer schwangerschaft?

Mitglied inaktiv

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Hallo , ich hab mal eine frage. und zwar war ich gestern beim FA u. er hat festgestellt das ich in der 6.wo. schwanger bin. Ich Stille meine tochter noch sie wird in 2.monaten 2.jahre alt. Mein FA meinte ich solle mir jtzt überlegen sie abzustillen weil es für mich eine doppelbelastung wäre. Was halten sie davon? Muß ich wirklich abstillen wegen der schwangerschaft? Es gibt so viele die doch troz ssw weiter stillen. Ich weiß nähmlich jetzt schon das es nicht einfach wird meine tochter abzustillen,da sie es gewohnt ist.Ich wollte noch bis zu ihrem geb. warten aber er meinte es wäre besser wenn ich schon eher damit anfangen würde. Jetzt weiß ich nicht was ich machen soll. Danke schon mal im vorraus. lg.meli


Biggi Welter

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Liebe Meli, eine erneute Schwangerschaft ist kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden. In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Ist das Stillkind noch jünger als ein Jahr, sollte auf seine Entwicklung und seinen Gewichtsverlauf geachtet werden. Die Mutter sollte darauf achten, dass Sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Manche Frauen brauchen deutlich mehr zusätzliche Kalorien, wenn sie schwanger sind und gleichzeitig stillen. In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Deshalb sollte die Gewichtskurve des gestillten Kindes im Auge behalten werden. Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen. Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993). Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören: o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; o vorangegangene Frühgeburten; o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen. Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Meli! Ich habe das gleiche Problem. Meine Kleene ist 2 Jahre und 1 Monat alt und abstillen kann ich vergessen. Sie braucht die Brust zum Einschlafen (auch Mittagsschlaf) und nachts auch mind. 3-4x. Sie brüllt das ganze Haus zusammen und klettert mitten in der Nacht aus dem Elternbett, wenn ich ihr die Brust verweigere. Ich bin in der 9. Woche und jetzt wird es noch anstrengender und unangenehmer. Vor allem, als ich vor 3 Wochen 'ne dicke Erkältung hatte, haben meine Brustwarzen und die Milchkanäle beim Stillen höllisch weh getan und ich musste 4x so lange die Zähne zusammenbeißen, bis endlich Milch kam und meine Kleene zufrieden war. Ich weiß immer noch nicht, wie ich das durchgestanden habe, es war ganz, ganz schlimm! Seit ein paar Tagen ist es wieder so unangenehm. Ich versuch meiner Kleinen immer wieder zu vermitteln, dass ich Schmerzen habe, aber das ist ihr egal. Ich denke, dass ich da noch richtige Schwierigkeiten mit ihr bekomme und das macht mir echt Angst. Alles Gute und Grüße von Levi


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Liebe Levi, das eigentliche Problem liegt bei vielen von uns tatsächlich darin, dass wir Angst haben vor den Reaktionen unserer Kinder, und dass uns das davon abhält, die Dinge zu tun, von denen wir meinen, sie müssten passieren. Dabei ist es unsere Aufgabe, "stark" zu sein und den Kleinen zu zeigen, dass wir das, was wir sagen, wohl überlegt haben und auch voll und ganz dazu stehen. Wenn also eine Mutter abstillen möchte, dann ist das ihr gutes Recht. Vor allem, wenn es ihr so großes Unbehagen oder gar Schmerzen verursacht. Irgendwann sind unsere Kinder so groß, dass sie lernen (müssen), dass es nicht immer so gehen kann wie man möchte. Das hat sicher auch bei Euch schon vor längerer Zeit begonnen, und das Abstillen wird nun ein Teil dieser Erfahrung für deine Tochter werden. Sie kann dadurch auch Positives lernen: Man bekommt zwar nicht immer, was man will, "aber ist doch gar nicht schlimm", wie mein Dreijähriger zu sagen pflegt. "Mama ist da, sie ist immer noch liebevoll, und schimpft mich auch gar nicht, weil ich weiterhin so gern bei ihr trinken würde; sie sagt nein, aber sie tröstet mich." Denk also daran, dich nicht von ihr zu distanzieren, wenn du sie abstillst, sondern ihr erst recht viel Nähe und Kuschelmöglichkeiten zu bieten. Es dauert meist nur ein paar Tage, bis die Kleinen akzeptiert haben, dass sich die bislang bekannten Gewohnheiten nun geändert haben. Vielleicht hilft es euch, zunächst einmal nur "punktuell" abzustillen. Sprich mit deiner Tochter und erkläre ihr, dass Ihr z.B. nur noch abends zum Einschlafen Stillen werdet, dass sie zwischendurch zwar (wenn ihr zuhause seid) an der Brust kuscheln darf, aber nicht trinken. So oder ähnlich könnte die Vereinbarung aussehen. Wichtig ist, dass du dir genau überlegst, wie es sein soll. Dann sprichst du mit deinem Kind und erklärst ihr, was sich ändern wird. Und dann nimmst du sie so, wie sie ist, und erlaubst ihr auch traurig oder gar wütend zu sein, ohne ihr deine Liebe zu entziehen. Ich bin sicher, du findest den für euch optimalen Weg! Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Na dann werde ich mal meinen Senf dazu geben ;-) Ich hatte hier einen absoluten Stillfan, der auch mit knapp drei Jahren noch nichts vom Abstillen wissen wollte. Tja, aber ich war daran nicht unschuldig, denn ich hatte eigentlich immer im Hinterkopf dass er selbst entscheiden soll, wann er aufhört. Im Oktober letzten Jahres wurde ich dann endlich (nach weit über einem Jahr) wieder schwanger. Ich hatte dies eigentlich nicht als Abstillgrund angesehen - aber ab der 7. SSW tat mir das Stillen einfach nur noch höllisch weh. So habe ich beschlossen, nun doch abzustillen und damit am Wochenende nach dem dritten Geburtstag meines Sohnes begonnen. Zunächst sollte er tagsüber verzichten, da ich dachte das wäre wahrscheinlich am einfachsten weil er unter der Woche eh ganztags im Kiga ist. Gesagt, getan! Klar gab es an den ersten beiden Tagen (wie gesagt am Wochenende) Protestgeheul - vor allem zur Zeit des Mittagsschlafes. Aber dann hat er noch ein paarmal gefragt und es war akzeptiert. Das Problem war nur, dass er sich dann aufs nächtliche Dauernuckeln verlegt hat. Daher kam recht schnell der nächste Schritt - das nächtliche Abstillen (in der Zwischenzeit hatte ich zwar eine Fehlgeburt - die jedoch nichts mit dem Stilen zu tun hatte! - und das Stillen tat nicht mehr weh, aber ich wollte es nun trotzdem durchziehen). Hier hatte ich eigentlich ein totales Drama erwartet, aben auch weil er ja im Vorfeld vermehrt nachts getrunken hat. Aber nichts dergleichen. Mein Sohn kam nachts wie immer zu uns ins Bett gekrabbelt, nestelte an meinem Nachthemd herum und als er keinen Eingang fand (ich hatte extra einen engen Body drunter gezogen) drehte er sich um und schlief ein. Wir haben dann noch zwei Monate abends zum einschlafen gestillt, weil ihm das so wichtig war, aber Ende Februar diesen Jahres war er abgestillt - bis auf kleine Rückfälle bei Krankheiten ;-) Als er vor ein paar Wochen Scharlach hatte, wollte er wieder an Mamas Brust. Ich habe ihm dann erklärt, dass das nur okay wäre, solange er wirklich krank ist und er hat akzeptiert. Letzte Woche hatte er nun eine Mandelentzündung, aber nun ist bei mir die Milch weg da ich wieder schwanger bin. Ihr seht, auch ein kleiner Stillfanatiker kann abgestillt werden - mit liebevoller Konsequenz, Geduld und vor allem innerer Überzeugung dass dsa was man da tut richtig ist. LG platschi


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