Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen - schlafen

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Frage: stillen - schlafen

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Mein Kleiner (12 Tage alt) schläft meistens nach dem Stillen bei einer Brust ein (Dauer ca. 20 min). Soll ich ihn dann aufwecken zum Aufstoßen lassen oder soll ich ihn weiterschlafen lassen? Bzw. muß ich ihn aufwecken um ihn auf der anderen SEite anzulegen? Wenn es notwendig ist dann wickel ich ihn dann zwischen den beiden SEiten und dann trinkt er auf der anderen Seite auch wieder so ca. eine viertel Stunde. Aber wir haben immer wieder einen Kampf beim "Andocken" - er zwickt und rudert mit seinen Armen herum, reißt zwar seinen Mund auf aber leider nur zum Kreischen und nicht zum Saugen bzw. er saugt kurz und plärrt dann weiter. Zuwenig milch kann ich eigentlich nicht haben, da sie mir förmlich runterläuft. Noch eine Frage: Reicht es wenn man die Stilleinlagen einmal täglich wechselt oder muß man die nach jedem Anlegen wechseln? Soll man auch mit einem Still BH schlafen? Danke für Deine Antwort. Birgit


Biggi Welter

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? Liebe Birgit, es lässt sich keine pauschale Antwort auf die Fragen „muss ich mein Kind wecken" geben. So ist ein Kriterium, ob das Kind einfach weiterschlafen darf, wenn es nach einer Seite einschläft, wie gut es gedeiht. Bei einem gut gedeihenden Kind ist es ganz klar, dass das Kind entscheiden kann, wann und wie lange es an der Brust trinkt, bei einem nur zögernd zunehmenden Kind sieht die Sache jedoch ganz anders aus. Ob dein Kind gut gedeiht, kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Auch die Frage nach dem Aufstoßen lässt keine allgemeingültige Antwort zu. Es gibt keine Richtlinie, dass ein Baby unbedingt nach dem Stillen aufstoßen muss. Es gibt Babys, die von Anfang an nie aufstoßen, andere hingegen müssen noch nach einigen Monaten aufstoßen. Wichtig ist, dass Du dein Kind korrekt anlegst und darauf achtest, dass es richtig (an)saugt. Ein gut angelegtes und korrekt saugendes Kind schluckt wenig bis gar keine Luft und dann muss auch keine Luft wieder raus. Hier ein paar Tipps zum Aufstoßen: Du kannst dein Baby auf deine Schulter legen und sanft auf seinen Rücken klopfen (lege dir dann eine Windel über die Schulter um Milch, die möglicherweise wieder hochkommt aufzufangen). Wenn du dein Baby aufrecht hältst, kommen die meisten Luftblasen auf entspannte Weise nach oben. Eine andere bewährte Methode besteht darin, das Baby ganz allmählich in eine sitzende Haltung zu bringen. Achte darauf, dass Du seinen Kopf und seinen Rücken gut abstützt , solange es noch sehr klein ist, und lass es wenige Minuten in dieser Haltung. Manchen Babys hilft es, wenn sie bäuchlings über die Oberschenkel der Mutter gelegt werden und ihnen der Rücken sanft massiert oder geklopft wird. Wenn Du im Liegen stillst, kannst Du dich anschließend mit dem Baby gegen deine Brust gehalten auf die andere Seite umdrehen, auch das verhilft dem Kind manchmal zum Aufstoßen Das Zappeln und Weinen an der Brust kann ebenfalls sehr viele verschiedene Ursachen haben. So kann es sein, dass dein Kind vielleicht Probleme hat deine Brust zu fassen, weil sie möglicherweise zu prall ist. In diesem Fall hilft es, vor dem Anlegen ein wenig Milch auszustreichen, damit der Brustwarzenhof nicht mehr so gespannt ist und das Kind die Brust leichter erfassen kann. Es kann auch sein, dass Du einen recht starken Milchspendereflex hast und dein Sohn mit dem plötzlichen Ansturm der Milch nicht zurechtkommt. Eine weitere Möglichkeit ist eine Saugverwirrung, falls dein Kind einen Schnuller oder eine Flasche bekommt. Du siehst, es ist gar nicht so einfach, aus der Ferne etwas Konkretes zu sagen und es wäre besser, wenn Du dich an eine Kollegin vor Ort wenden könntest, die deine vielen Fragen in einem direkten Gespräch ausführlich beantworten kann und auch sehen kann, wie sich dein Kind an der Brust verhält. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Das Wechseln der Stilleinlagen sollte danach entschieden werden, wie nass sie sind. Bei jedem Stillen ist nicht unbedingt notwendig, aber deine Brust sollte keinesfalls längere Zeit in nassen Stilleinlagen „liegen". Ein Still-BH ist kein Muss und schon gar nicht in der Nacht. Ich kenne viele Mütter, die während der gesamten Stillzeit nie einen Still-BH getragen haben und gerade im Wochenbett fühlen sich viele Frauen mit einem bequemen Bustier wohler. Wichtig ist, dass nichts einschnürt und Du dich wohl fühlst. Dein Baby ist ja noch ganz „frisch" und ihr beide braucht Zeit um euch an das gemeinsame Leben zu gewöhnen. Habe Geduld mit dir und deinem Kind und scheue dich wirklich nicht eine Stillberaterin in deiner Nähe zu kontaktieren. LLLiebe Grüße Biggi


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