Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich habe mich für das Stillen nach Bedarf entschieden (bin auch durch das Stöbern hier im Forum bestärkt worden) und bisher gab es kaum Probleme damit. Doch langsam kommen kleine Zweifel auf. Vielleicht kannst Du mir ja weiterhelfen. Ich habe den Eindruck, daß meine Maus durch das "in den Schlaf nuckeln" zuviel Milch trinkt und dadurch auch vermehrt spuckt. Wird sie dadurch nicht über Bedarf gefüttert? Ab wann ist denn nun zuviel? Auch wenn es heißt "Stillkinder trinken nur nach Bedarf und wissen, wann Schluß ist", geht es ihr doch noch um das Einschlafen. Und da liegt das Problem. Sie trinkt, schläft auf dem Arm ein, wird wieder wach und spuckt. Um Einschlafen zu können, will sie wieder an die Brust, um dann nach dem Trinken zu spucken. Anders haben wir es bisher kaum geschafft, mit der Nachtruhe (trotz Rituale, Schlaflied, ...). Das Ganze zieht sich dann eine Weile hin, auch nachts. Wo hört denn nun das Stillen nach Bedarf auf, was machen wir falsch? Kann unser Kind daduch auch zu dick werden? (bei der Geburt: 51 cm/ 3250 g; mit 4 1/2 Monaten: 64 cm/ 6600g) Das ganze Dilemma fing mit dem sogenannten Wachstumsschub im Dezember (3 1/2 Monate) an und wird m.E. immer schlimmer. Bei der KÄ haben wir heute vorgesprochen (falls Virus wegen häufigem spucken), aber alles ok. Wir sollen ggfs. das nächtliche Stillen weglassen, da die Maus bestimmt zu satt ist und nur deshalb spuckt. Was mache ich denn nun? Vielen Dank schon mal für Deine Tipps.
? Liebe Marie, stillen nach Bedarf wird inzwischen von allen Experten einhellig befürwortet und Du musst dir sicher keine Sorgen machen, dass du dein Kind mit Muttermilch überfüttern könntest. Babys sind an zwei Stellen undicht - oben und unten :-). Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Insbesondere sehr hastig trinkende Babys haben dieses Problem oft. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist zwar sehr lästig, aber es lässt sich wenig tun. Du kannst versuchen, dein Kind über einen längeren Zeitraum immer nur an einer Brust zu stillen und nach einiger Zeit dann erst an die andere Brust zu wechseln und dann an dieser Brust bleiben. Das Spucken von Babys ist in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Ihr Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Achte in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Es ist auch günstig, alle künstlichen Sauger wegzulassen, damit dein Kind lernt gut und richtig an der Brust zu trinken. Falls dein Baby nämlich an der Brust mit der gleichen Technik wie an einem Flaschensauger trinkt, können Stillprobleme vorprogrammiert sein. Die Erfahrung zeigt, dass sich das Spucken mit zunehmendem Alter verringert, bei manchen Kindern bedeutet „mit zunehmendem Alter" jedoch deutlich mehr als nur drei bis sechs Monate. Abstillen und das Füttern von angedickter Nahrung hat fast immer KEINEN positiven Einfluss auf das Spucken. Was bleibt ist Geduld, „spuckfreundliche" Kleidung zu tragen und in eurem Fall das Bett mit dicken Badetüchern auslegen. In seltenen Fällen kann das Spucken ein Hinweis darauf sein, dass das Kind etwas nicht verträgt, was die Mutter isst oder trinkt. Dann sind die Kinder jedoch oft auch sehr unruhig und quengelig und/oder gedeihen nicht gut. Falls Du den Eindruck hast, dies könnte auch bei euch zutreffen, dann sprich einmal mit deiner Kinderärztin/arzt und einer Stillberaterin in deiner Nähe ausführlich darüber, ob es eventuell Sinn macht, dass Du ausprobierst einige Zeit z.B. komplett auf Milch und Milchprodukte zu verzichten. Allerdings sollte eine solche Auslassdiät niemals einfach so, sondern immer unter Anleitung einer entsprechend ausgebildeten Ernährungsberaterin gemacht werden. Aber probier zuerst einmal aus, ob es nicht schon hilft, wenn Du immer für einige Zeit nur an einer Brust anlegst (achte dabei aber unbedingt darauf, dass es nicht zu Stauungen an der anderen Seite kommt) und lass dir mal von einer Kollegin vor Ort beim Stillen zuschauen. Wenn Du mir deinenWohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi
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