Mitglied inaktiv
liebe biggi! meine kleine zoë ist fast drei monate alt und wird ausschliesslich gestillt. es klappt auch alles superprima! wir leben in portugal - und hier haben die meinungen über das stillen überhaupt nichts mit deutschland zu tun. ich renne ständig gegen wände! (kinderarzt, freunde, schwi-mu, etc.) und bin eigentlich schon ganz verunsichert. hier ist es normal, einem baby schon im vierten monat beikost (gemüsebreis und milchbreis) zu geben und dann allmählich abzustillen, einfach tablette zum austrocknen schlucken und fertig. deshalb hole ich mir rat per net. vor ein paar tagen reichte bei mir die milch nicht aus, (sie wollte immer mehr und die brüste waren ganz flach) und da habe ich zwei tage lang abends 150 ml ersatzmilch gegeben. war das falsch? ich habe mich seitdem mit reichlich reis ernährt und so die milchproduktion etwas erhöht. was kann ich sonst noch tun, um mehr milch zu haben? meine tochter gedeiht dennoch prächtig (6 kilo, 60 cm)und schläft seitdem sie 2 monate alt ist jede nacht 12-13 stunden durch... ich möchte bloss nicht, wie alle anderen portugiesinnen, schon bald gemüsebreis und verflüssigte breis am abend geben - ich las in einer deiner antworten, dass das spätfolgen haben kann, wenn zu früh verabreicht. hier gibt auch jeder schon ab dem krankenhaus ersatzmilch, und kaum eine schafft es, ihr kind länger als 2 monate zu stillen. bitte gib mir ein paar tipps, wie ich vorgehen sollte in punkto manchmal nicht genügend milch, beikost, ersatzmilch, (wann und was ich geben sollte) und abstillen... was kann man essen, um mehr milch zu produzieren? viiiiiiiielen dank schonmal im voraus! und liebe grüsse nach bayern ;-) nicole die ausserirdische in portugal
? Liebe Nicole, wahrscheinlich hatte deine Kleine einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. Solange dein Baby die folgenden Punkte erfüllt, bekommt es auch genügend Muttermilch und brauch sicher keine zusätzliche künstliche Säuglingsnahrung: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sollten - wider Erwarten - diese Kriterien nicht erfüllt sein, so kannst Du zunächst versuchen durch die im folgenden beschriebenen Vorgehensweisen deine Milchmenge zu steigern und dem Bedarf deines Kindes anzupassen: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du deine Babys in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse der Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe Dich oft aus und entspanne Dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft Dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um deine Babys und das Stillen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. Wenn nicht, melde dich nochmals. Vergiss auch nicht, dass noch lange nicht jede Unruhe und jedes Quengeln Hunger bedeutet. Deine Tochter ist jetzt in einem Alter, in dem so viel auf sie einstürmt, dass sie entwicklungsbedingt unruhiger sein kann. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und auch nachts wieder häufiger aufwacht ohne dass dies etwas mit der Ernährung zu tun hätte. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Nicole, laß Dich nur nicht entmutigen. Ich selbst komme aus Portugal (lebe aber in Deutschland)und kenne das was Du schilderst von Freundinnen und Bekannten . Ich bin vor 30 Jahren von meiner Mutti 2 Jahre gestillt worden,(damals war Stillen in Deutschland out), aber die Zeiten scheinen in Portugal vorbei. Das wird sich sicherlich wieder ändern. Biggi hat bestimmt gute Ratschläge. Die Form und Konsistenz der Brüste sagt nichts über die Milchmenge aus. Und auch ein unzufriedenes Baby muß nicht immer was mit der Milch zu tun haben. Oder es ist ein Wachstumsschub. Das beste, um die Milchproduktion zu erhöhen, ist häufiger anzulegen. Ich selbst stille nun seit fast 6 Monaten voll (kein Wasser, kein Tee o.ä.)und nach Bedarf, die Milch sprudelt nur so und würde locker noch für ein 2. reichen, aber mein Kleiner ist trotzdem manchmal quengelig. Wir haben ja auch nicht immer gute Laune ;-). Solange Deine Zoe gut gedeiht und die Windeln immer ordentlich schwer sind, ist alles in Ordnung. Halt weiterhin die Ohren steif und genieße die schönen Seiten Portugals Grüße aus Berlin
Mitglied inaktiv
liebe helena! vielen dank für die lieben worte, das habe ich gebraucht! man hat doch immer irgendwie angst, beim ersten kind etwas falsch zu machen, auch wenn eigentlich alles prima läuft..... vor allem, wenn alle anderen dieselbe andere meinung teilen... liebe grüsse aus cascais nicole
Mitglied inaktiv
liebe biggi deine antworten haben wirklich einen psychologisch hohen stellenwert. allein dass du antwortest, hat mir sehr geholfen. und ich werde deine ratschläge befolgen. mach weiter so! und danke! nicole
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